Kapitel 15

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Jonathan 'John' Abraham
By LuanaWhite

Dieser Traum, in dem ich eigentlich nur zu Besuch gewesen war, war intensiv gewesen. Richtig intensiv. Das war nicht nur Spaß, nicht nur Vergnügen gewesen, da war mehr, viel mehr. Es verwirrte mich und während ich nach Hause ging, kam ich ins grübeln.

Tatsache war, dass mich Conner von Anfang an beeindruckt hatte. Ich begann ein Spiel um ihn für mich zu gewinnen, damit er mir gehörte. Weil mein Leben, seit mich mein Erschaffer verlassen hatte, doch sehr einsam war. Ich sehnte mich nach einem Gefährten. Doch ich hätte niemals gedacht, dass ich mich verlieben würde.

Liebe war etwas, dem ich schon vor langer Zeit abgeschworen hatte, und doch spürte ich sie wieder in mir. In meinen untoten Herzen. Aber da war noch mehr. Conner hatte wieder etwas in mir erweckt, wodurch ich überhaupt imstande war mich in ihn zu verlieben, und das war Menschlichkeit.

So gefühlt hatte ich mich schon seit einer Ewigkeit nicht mehr. So verletzlich und das gefiel mir nicht. Mir gefiel es stark und unantastbar zu sein, aber durch die Gefühle die ich begonnen hatte zu entwickeln, gab ich diesem Menschen eine Macht über mich und ich wusste nicht wie ich damit umgehen sollte.

Ich brauchte eine Ablenkung und da kam es mir sehr gelegen als mir Juliet später schrieb. Wir verabredeten uns für den Abend, wo wir zusammen in einen Club gehen wollten. Etwas Spaß mit diesem Mädchen würde mich auf andere Gedanken bringen und vielleicht würde ich ihr heute dann das geben was sie schon seit unserem Kennenlernen wollte.

Ich machte mich zurecht und stieg in mein Auto um sie abzuholen. Als ich Juliet dann in ihrem knappen Outfit erblickte, begann ich breit zu grinsen. Da hatte sich jemand aber raus geputzt. Sie wollte mich offenbar beeindrucken. "Du siehst gut aus." machte ich ihr ein Kompliment und gab ihr zur Begrüßung einen Wangenkuss.

"Hey, danke. Ich habe mich extra für dich schick gemacht. Das Kleid habe ich selbst entworfen." zwinkerte Juliet mir zu. "Du siehst sowieso immer richtig schick aus." machte das Mädchen mir dann ebenso ein Kompliment.

Ich wusste ja, wie sehr ich Juliet gefiel. Das hörte ich ständig in ihren Gedanken, nur wusste sie nicht dass ich diese hören konnte. Ich lächelte ihr zu und hielt ihr die Beifahrertür auf, ehe wir auch schon los fuhren.

Vor dem Club war eine längere Schlange und wartete auf Einlass, doch ich würde garantiert nicht warten. "Komm mit." meinte ich zu Juliet und zog sie an der Hand an all den anderen Leuten vorbei bis zum Türsteher. Ein hypnotisierender Blick und ein paar Worte danach durften wir auch schon durch. Meine Begleitung war beeindruckt und ich zufrieden. Wie gesagt, ich liebte es ein Vampir zu sein und genoss all die Vorteile die es mit sich brachte.

"Du bist ja wirklich ein Überredungskünstler." zwinkerte Juliet mir zu und wir gingen zur Bar, um uns zwei Drinks zu bestellen. Mit einem schiefen Grinsen betrachtete Juliet mich etwas. Natürlich fiel ihr auf, wie die anderen Frauen mich hier anstarrten. Dabei genoss sie es, dass sie diejenige sein durfte, die hier mit mir sein durfte.

Und die Jungs, die sie begafften, waren mir völlig egal. Juliet hatte nur Augen für mich. "Bist du die Art von Mann, die freiwillig tanzt oder die ich dazu zwingen muss?" fragte sie mich dann gerade aus.

Juliet erhoffte sich, dass wir uns beim Tanzen noch näher kamen. Ich bräuchte dazu keinen Tanz, aber ich musste zugeben dass es mich amüsierte, wie viel Mühe sich Juliet gab. Eigentlich tanzte ich zu solch einer Clubmusik nicht, da ich die traditionellen Tänze bevorzugte, aber dann konnte ich inmitten all der Stimmen Gedanken von jemandem hören, mit dem ich hier nicht gerechnet hätte. Conner war hier.

Sofort blitzten die Bilder von dem heißen Traum wieder vor meinen inneren Augen auf und konnte nichts dagegen machen, dass mich das sofort einheizte. Ich war neugierig zu erfahren, was in Conner vor sich gehen würde, wenn er mich mit seiner Schwester tanzen sah. Wäre er eifersüchtig und würde er Juliet weiter vor mir beschützen wollen? Deshalb nahm ich noch einen Schluck von meinen Drink und ergriff dann die Hand von meiner Begleitung und ging mit ihr auf die Tanzfläche, worüber sie sich mehr als alles andere freute. Sie hatte keine Ahnung dass ihr Bruder hier war.

Ich legte meine Hände auf ihre Hüfte und zog sie fest an mich. Juliet grinste und legte ihre Arme um meinen Hals. Ihr gefiel diese Nähe, doch sie war nur ein Mittel zum Zweck. Und während wir tanzten, lauschte ich Conner's Gedanken.

Diese drifteten ebenso wie meine immer wieder zu diesem Traum, der mehr als intensiv gewesen war. Aber im Gegensatz zu mir, konnte er immer noch nicht einordnen, was das zu bedeuten hatte.

Ich brauchte Conner nicht zu sehen. Seine Gedanken verrieten mir, dass er uns bereits entdeckt hatte. Um den ganzen noch eines drauf zu setzen, lächelte ich Juliet an und strich ihr eine Haarsträhne nach hinten, ehe ich meine Lippen auf ihre legte und wir uns immer weiter zur Musik bewegten, wo meine Hände zu ihren Hintern glitten. Conner gefiel das gar nicht und dabei meldete sich nicht nur sein Beschützerinstinkt.

Ja, ich wollte Conner reizen. Er wehrte sich in der Realität gegen das, was er fühlte. Und auch wenn mich meine eigenen Gefühle irritierten, wollte ich ihn nach wie vor für mich haben und dazu musste er sich eingestehen, dass er mich ebenso wollte. Und für mich gab es keine Grenzen um mein Ziel zu erreichen.

Muss das sein? Es reicht nicht dass sie sich küssen, jetzt muss John sie auch noch betatschen? Das gefällt mir nicht, zum einen weil Juliet meine kleine Schwester ist, und ja irgendwie auch weil ich eifersüchtig bin.

Conner überlegte fieberhaft, was er machen sollte, weil er sich die Situation nicht länger mit ansehen wollte. Ich begann an Juliet's Lippen zu grinsen als ich merkte wie Conner auf uns zukam. Mein Plan hatte funktioniert, auch wenn ich wusste dass er vor allem vor seiner Schwester nicht zugeben würde, dass er in erster Linie Eifersüchtig war, er würde es auf den Beschützerinstinkt schieben.

Ich löste mich von Juliet, und lehnte meine Lippen zu ihrem Ohr. "Dein Bruder ist da." verriet ich ihr und mit großen Augen sah sie sich um, doch dann stand Conner auch schon vor uns. Ich lächelte ihn an und legte meinen Arm um seine kleine Schwester. "Conner, wie schön dich wieder zu sehen." begrüßte ich ihn selbstbewusst. Wie gut er wieder aussah. Wenn er nur ehrlich zu sich selbst wäre, dann könnten wir uns dieses Drama, welches gleich folgen würde ersparen.

Bloody Soulmates - The Bite Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt