Kapitel 36

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Conner 'Con' Chester
by MusicalGirl200

Ich konnte es nicht glauben. War sich John überhaupt bewusst was er da sagte? Er tötete Menschen! Egal, was er sagte, ich war ebenso einer und ich durfte nur leben, weil er mich gerne hatte. Er war doch auch einmal ein Mensch gewesen. Wie konnte er da so etwas tun? Und wie sah es bei Juliet aus, oder meinen Freunden?

Ich war über all das hier schockiert, mehr als das. Ich war entsetzt. „Du tötest Menschen! Wie kannst du so etwas nur tun? Immerhin warst du auch ein Mensch gewesen. Und vielen Dank, dass du mich nicht tötest, weil du mich gerne hast. Aber meine ganze Familie sind Menschen und meine Freunde!", sagte ich aufgebracht und raufte meine Haare.

Dann schüttelte ich den Kopf. „Nein, das kann ich nicht einfach so hinnehmen. Ich werde nicht mit einem Killer zusammen sein. Da mache ich nicht mit. Ich werde nicht zusehen, wie du unschuldige Menschen ermordest, nein. Ich möchte dich nie wieder sehen und meine kleine Schwester lässt du auch ein für alle mal in Ruhe, bevor sie das nächste Opfer wird", machte ich ihm klar und wandte mich ans Gehen.

John packte mich plötzlich knurrend und zog mich weiter in das Haus hinein. Ich versuchte mich zu wehren, aber diesmal zeigte John mir nur allzu deutlich, dass er um einiges stärker war. Er brachte mich in sein Schlafzimmer, wo ich mich einst raus geschlichen hatte. Er warf mich auf das Bett und sah mich mit seinem Vampirgesicht an.

"Diesmal nicht, Conner. Nur weil ich Menschen töte, macht mich das noch lange nicht zu einem Ungeheuer. Du weißt nicht welche Menschen ich mir suche, um meinen Hunger zu stillen. Früher war es mir vielleicht egal, aber seit ich dich kenne ist alles anders! Warum siehst du das nicht?

Und Juliet ist meine Freundin. Ich würde ihr niemals weh tun. Ihr gefällt es, wenn ich von ihr trinke. Und deiner restlichen Familie und deinen Freunden würde ich auch nichts tun, weil sie dir wichtig sind! Ich liebe dich, Conner. Wieso denkst du, dass ich so herzlos wäre?

Ich brauche das Blut eben um zu überleben, genauso wie du Nahrung brauchst. Tiere werden gezüchtet nur um euch Menschen satt zu bekommen, was in meinen Augen noch viel brutaler ist. Und manche Menschen haben den Tod verdient! Weil manche Menschen von Grund auf schlecht sind! Du weißt nichts von mir, weil du niemals nachgefragt hast. Aber ich lasse mir nicht mehr länger von dir mein untotes Herz brechen!", fuhr John mich an, außer sich vor Zorn und ein tiefes Knurren entkam seiner Kehle.

Langsam bekam ich wirklich Angst vor John. „Du versetzt dich nicht einmal für eine Sekunde in meine Lage! Das ist so unglaublich viel zu verdauen. Und was glaubst du, warum ich hier war?! Ich wollte dir sagen, dass ich mich in dich verliebt habe und ich wollte dich kennenlernen.

Aber nachdem ich all das weiß, sage ich nein. Menschen zu töten ist bestialisch, vor allem wo es auch anders gehen würde! Und Juliet weiß von all dem? Ich kann es nicht glauben, dass du meine kleine, unschuldige Schwester in all das hinein gezogen hast. Und du lässt mich jetzt gehen, weil das hier zu nichts führt.

Wir sind zu verschieden und ich mache bei all dem nicht mehr mit. Es reicht John!", setzte ich ihm entgegen. Wahrscheinlich war das dumm von mir, ihn so herauszufordern, aber ich würde mir nicht alles gefallen lassen. Und ich wollte hier weg. Ich hatte ein ganz ungutes Gefühl.

Nicht zu vergessen, dass meine Schwester all das von ihm wusste und ihn sogar von sich trinken ließ. Wie konnte sie das alles so hinnehmen? Ich musste dringend mit ihr darüber sprechen. Ich sprang vom Bett auf, doch John versperrte mir den Weg. Jetzt zeigte er wohl sein wahres Gesicht. Hatte ich mich so sehr in ihm getäuscht?

In Johns Kopf schien es zu rattern zu beginnen und ich hatte Angst davor, was er als nächstes tat. „Ich liebe dich, Conner. Du bist für mich alles was zählt. Ich kann ohne dich nicht weiter leben", erklärte er mir noch einmal, ehe er auf mich zustürzte und mich mit Gewalt auf das Bett drückte. Anschließend stieß er seine Zähne in meinen Hals und mein Blut strömte regelrecht in seinen Mund. John begann gierig zu trinken und diesmal hörte er nicht wieder auf. Was tat er da nur?

Vor Schmerzen hatte ich aufschreien müssen. Er sagte er liebte mich und tat dann so etwas? Wenn man jemanden liebte, fügte man ihm keinen Schaden zu. Ich war ihm wichtig und doch tat er mir gerade mehr als alles andere weh und ich konnte mich nicht wehren. John war viel zu stark für mich.

„John! Bitte! John, hör auf!", flehte ich ihn heiser an. Ich spürte wie die Kraft immer mehr aus meinem Körper floss. Ich wurde von Sekunde zu Sekunde schwächer. Wie hatte ich mich nur jemals in so ein Monster verlieben können? Und dann erschlaffte ich in seinen Armen. Ich schloss meine Augen und bereitete mich voller Schmerz auf den Tod vor.

Bloody Soulmates - The Bite Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt