Kapitel 8

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Conner 'Con' Chester
by MusicalGirl200

Endlich war Wochenende. Das hieß keine Uni, auch wenn es nicht viel war. Ich wollte die beiden Tage entspannt angehen, auch wenn ich an meiner Masterarbeit schreiben musste. Deshalb beschloss ich mir was Gutes zu tun und brach zum Fitnessstudio auf, um etwas zu trainieren.

Dabei wurde ich das Gefühl nicht los beobachtet zu werden. Dieses Gefühl hatte ich schon die letzten drei Tage, aber bestimmt war da nichts. Wer sollte mich denn bitte verfolgen? Ich steckte mir schließlich meine AirPods in meine Ohren und betrat das Fitnessstudio. Eineinhalb Stunden später war ich wirklich platt und brach nach Hause auf.

Jetzt würde ich mir eine schöne Dusche gönnen, mir was zu essen bestellen und mich an die Arbeit machen. Allerdings war die Überraschung groß, als ich ein mir nur allzu bekanntes Auto vor meinem Wohnungsgebäude sah. Dann stiegen sie auch schon aus dem Auto. „Mum? Dad? Was macht ihr denn hier? Ihr wolltet doch erst später kommen?", fragte ich sie überrascht.

Und Mum eilte auf mich zu, um mich fest zu umarmen. „Mum, ich bin verschwitzt", sagte ich lachend und sie löste sich leicht wieder von mir. „Ach das macht mir doch nichts. Wir wollten euch überraschen. Wo steckt Juliet? Dann gehen wir zusammen essen", meinte meine Mutter vergnügt. Das hatte Juliet von ihr.

Dad begrüßte mich ebenso und ich fuhr mir durch mein verschwitztes Haar. „Ich komme gerade vom Training. Ich würde mich gerne erstmal duschen", entgegnete ich und Dad nickte. „Natürlich. Wir checken derweil in unserem Hotel ein und dann schreibst du uns, wenn du soweit bist. Du kennst ja eure Mutter immer von null auf hundert", sagte Dad lachend.

Mum verdrehte die Augen aber tätschelte dann seine Wange, während ich schmunzelte. Meine Eltern waren wirklich ein schönes Paar und schon seit 25 Jahren verheiratet. So viel Glück wollte ich später auch unbedingt mal haben. Doch dafür fehlte noch die richtige Person in meinem Leben. „Ja, ich weiß Dad. Dann schreibe ich euch. Wir sehen uns später", verabschiedete ich mich und sprintete hoch in meine Wohnung im 3. Stock.

Dort zog ich mir mein Shirt aus und warf es zum waschen, ehe ich ins Badezimmer ging und mich meiner gesamten Kleidung entledigte und unter die Dusche sprang. Zehn Minuten gönnte ich mir eine ausgiebige Dusche, ehe ich mich abtrocknete und in mein Schlafzimmer ging.

Ich schnappte mir mein Handy und schrieb Galen, dass Juliets und meine Eltern kurzzeitig zu Besuch waren. Immerhin waren sie ja auch seine Tante und sein Onkel. Dann schrieb ich auch meiner kleinen Schwester und sie war völlig aus dem Häuschen und meinte Mum hätte sie vorhin angerufen.

Ich ging an meinen Schrank und suchte etwas schickeres heraus zum Essen. Doch wieder hatte ich dabei das Gefühl, dass mich jemand beobachtete und ich drehte mich um. Aber da war niemand. Wieso sollte mich auch jemand in meiner Wohnung beobachten? Keine Ahnung, was mir gerade durch den Kopf ging.

Nachdem ich fertig war, meldete ich mich wie versprochen bei meinen Eltern und wir verabredeten uns vor einem Diner und Galen würde auch noch dabei sein. Seit langem gab es mal wieder ein richtiges Familienessen. Vor dem Restaurant kam mir Juliet als Erste entgegen.

Sie hatte sich wieder einmal richtig schick gemacht, was sie immer machte, wenn sie ausging. Typisch meine Schwester, aber dennoch hatte ich sie lieb und zog sie fest in meine Arme. „Ich habe John übrigens deine Nummer gegeben, als er gefragt hat", meinte sie dann einfach so nebenbei und ich konnte es einfach nicht glauben, dass sie das ohne meine Zustimmung gemacht hatte. Sie konnte manchmal unmöglich sein mit ihrer impulsiven Art.

Leider konnte ich zu dem Thema nichts mehr erwidern, als unsere Eltern und auch Galen kamen. „Darüber sprechen wir nochmal Juliet", sagte ich leise zu ihr, ehe ich unseren Eltern zulächelte. Ich wollte mich ungerne vor ihnen streiten, wo sie sich freuten hier zu sein und wir uns ebenso.

Gemeinsam gingen wir hinein und nahmen Platz. Mum und Dad erzählten begeistert, dass sie mit dem Auto etwas durch die Staaten fahren wollten. Das hatten sie angeblich schon machen wollen, als sie auf dem College gewesen waren, aber dann war durch meine Geburt alles anders gekommen und jetzt, da Juliet und ich beide erwachsen waren, konnten sie das nachholen. Juliet, Galen und ich begannen dann nacheinander von unserem Studium zu erzählen.

Es war wirklich ein schönes Essen und dabei merkte ich auch nur wieder allzu deutlich, wie sehr mir unsere Eltern gefehlt hatten. Nach dem gemeinsamen Mittagessen streiften wir etwas durch die Stadt. Obwohl Mum und Dad schon mal hier in San Francisco gewesen waren, sogar schon zweimal, hatten sie noch lange nicht alles gesehen.

Und so verbrachten wir den Nachmittag damit ihnen noch einige Dinge zu zeigen. Doch als sie sich später verabschiedeten und Galen anbot sie zum Hotel zu bringen, nutzte ich die Gelegenheit meine kleine Schwester zur Rede zu stellen, warum sie einfach meine Nummer rausgab, ohne mich zu fragen.

„Jetzt hab dich doch nicht so, Con. John ist doch ein netter Kerl. Und was ist bitte so schlimm daran, wenn er hier Freunde finden will? Wer will das nicht, wenn man neu in einer Stadt ist? Ich weiß nicht, was du immer gegen John hast. Ich muss jetzt los. Sei doch mal lockerer", meinte meine kleine Schwester und gab mir einen Kuss auf die Wange, ehe sie auch schon aufbrach.

Ich fuhr mir mit der Hand durch mein Haar und seufzte tief aus. Ich war bei John einfach misstrauisch. Dieser Blick, seine Art. Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte.

Bloody Soulmates - The Bite Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt