Kapitel 28

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Conner 'Con' Chester
by MusicalGirl200

Auch als ich endlich zu Hause war stand ich immer noch völlig neben mir, wegen all dem was passiert war, was ich getan hatte und was ich erfahren hatte. John war kein Mensch! Aber was war er dann? Er trank Blut, manipulierte Menschen und konnte Gedanken hören. Für Blut gab es eigentlich nur eine Erklärung.

Aber das konnte doch nicht wahr sein. So etwas gab es doch nicht und doch war es die einzig logische Erklärung. John musste ein Vampir sein. Das war verrückt, aber ich hatte es mit eigenen Augen gesehen. Und ich war so wütend auf John. Er hatte manipuliert und Menschen benutzt, nur um an mich ran zu kommen.

Ich raufte meine Haare. Und ich konnte nichts dagegen tun, aber vor allem machte mich das wütend, weil John es wirklich geschafft sich einen besonderen Platz in meinem Herz zu schaffen. Die Nacht hatte mir etwas bedeutet und ich wusste, dass er mich nicht dazu gezwungen hatte. Aber es gab einfach viele Dinge, die er falsch angegangen war und das sah er nicht ein.

Ich schnappte mein Handy und versuchte Rosie zu erreichen. Aber sie ging nicht dran. Hoffentlich ging es ihr gut, obwohl ich nicht glaubte, dass John ihr etwas angetan hatte. Immerhin hatte er es mir versprochen. Und wieder dachte ich an ihn. Er beherrschte völlig meine Gedanken.

Schließlich legte ich auf und beschloss duschen zu gehen, bevor ich es bei Rosie erneut versuchte. Ich wollte mich einfach vergewissern, dass es ihr wirklich gut ging. Ich hatte wegen ihr ein unglaublich schlechtes Gewissen. Immerhin wusste ich, sie hatte sich sehr auf das Date gefreut und mir näher zu kommen und ich doch auch.

Aber ich konnte mir auch nicht länger etwas vormachen. Auch wenn es wunderschön gewesen war, empfand ich für sie einfach nicht mehr als Freundschaft. Doch für einen empfand ich mehr und das war John, auch wenn ich es mir nie hatte eingestehen wollen.

Ich schälte mich aus meiner Kleidung und stieg unter die Dusche. Ich schloss meine Augen, während das frische Wasser auf mich nieder prasselte. Dabei konnte ich wieder Johns weichen Lippen auf meiner Haut spüren. Ich fühlte, wie er mit seinen Händen meinen Körper erkundete. Vor Augen sah ich, wie er mich nahm und wir uns voller Leidenschaft küssten.

Ich öffnete schwer atmend meine Augen. Noch nie hatte jemand so meinen Verstand eingenommen. Ständig dachte ich an ihn, sehnte mich nach ihm. Wieder kam mir der Gedanken zu hart zu ihm gewesen zu sein. Nein! Er hatte das hören müssen. Es ging hierbei nicht um meine Gefühle zu ihm, sondern wie er mit Menschen umging.

Ich schaltete die Dusche aus und trocknete mich ab. Schnell band ich mir ein Handtuch um die Hüfte und schnappte mein Handy. Immer noch keine Nachricht oder irgendetwas von Rosie. Also rief ich nochmal an, doch landete wieder bei der Mailbox. „Hey Rosie, ich bin's Conner. Ich versuche dich schon die ganze Zeit zu erreichen. Wäre super, wenn du dich meldest. Bis dann", sprach ich ihr dann drauf.

Doch ich legte mein Handy noch nicht weg und überlegte einen Moment mich bei John zu melden, um die Wogen zu glätten. Schlussendlich entschied ich mich dann doch dagegen. Nein, das wäre nach seinem Wutausbruch und unserem Streit keine gute Idee. Ich wusste auch ehrlich gesagt nicht, wie ich ihm wieder gegenüber treten sollte.

Am liebsten würde ich mit jemanden über all das sprechen. Dabei kamen mir natürlich Juliet und Galen in denn Sinn. Aber Juliet mochte John zu sehr und Galen sollte sein Glück mit Mariella genießen. Nein, das war etwas, was ich mit mir selbst ausmachen musste.

Ich hatte mich gerade angezogen, als mein Handy klingelte. Ich stieß erleichtert die Luft aus, als ich Rosies Namen auf dem Display sah und ging sofort dran. „Rosie, hey. Bin ich froh, dass du dich endlich meldest. Ist alles gut bei dir?", fragte ich sie sofort. Doch als sie zu sprechen begann, wirkte sie verstört und verzweifelt. „Nein, nicht wirklich, Conner", fing sie an und stoppte. Das klang nicht gut.

„Ich kann mich an nichts von gestern Abend erinnern." Ich riss die Augen auf. John hatte wirklich den gesamten Abend aus ihrem Kopf gelöscht. Wie hatte er das nur tun können? „Wirklich an nichts mehr?", fragte ich sicherheitshalber nochmal nach und hörte sie schlucken. Dann hörte ich wie Rosie die Luft ausstieß, bestimmt dachte sie nach.

„Wir waren in dieser Bar und haben etwas getrunken und uns geküsst. Dann kam dieser Freund John von dir. Er hat uns zu sich eingeladen. Wir waren in seinem riesigen Haus und haben dort auch was getrunken und dann ist es wie ein Filmriss, Conner. Was ist dort passiert? Vorhin bin ich erst in meinem Bett aufgewacht. Es ist wie bei einem Kater aber so etwas hatte ich zuvor noch nie", erzählte mir Rosie verzweifelt.

Rosie tat mir richtig leid und ich überlegte einen Moment, was ich zu ihr sagen sollte. Allerdings wäre es wirklich am besten, wenn ich sie von all dem raus hielt. Für mich war das schon schwer zu verstehen. „Du hast den Alkohol nicht gut vertragen und bist dann nach Hause gefahren. Ich bin einfach nur froh, dass bei dir alles gut ist, Rosie", meinte ich zu ihr und war wirklich froh, dass es ihr gut ging.

„Wirklich? Ich wünschte, ich könnte mich an gestern Abend erinnern. Es tut mir so furchtbar leid, Conner. Ich rühre wohl besser keinen Alkohol mehr an", entschuldigte sie sich dann auch noch und ich biss mir auf die Lippe. Ich sollte mich entschuldigen. „Hey, mach dir keinen Kopf, ok? Der Abend war dennoch sehr schön. Jetzt ruh dich erstmal aus", entgegnete ich ihr.

Sie sollte sich keine Vorwürfe machen. Sie war leider ein Opfer gewesen, Johns Marionette und das nur meinetwegen. Wie sollte es jetzt nur weitergehen?

Bloody Soulmates - The Bite Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt