Kapitel 26

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Conner 'Con' Chester
by MusicalGirl200

Ich hatte keine Ahnung, wie spät es war, als ich wach wurde. Ich setzte mich langsam im Bett auf und musste einen Moment mich sammeln, wo ich war und was letzte Nacht passiert war. Doch als ich meinen Kopf zur Seite drehte, sah ich dort einen nackten John, der noch schlief. Und dann kam mir die ganze Nacht wieder in den Sinn.

Ich erinnerte mich, wie John Rosie und mich zu sich eingeladen hatte. Auf Rosies Wunsch hin hatte ich zugestimmt. Wir hatten etwas getrunken und dann hatte ich mit Rosie Sex gehabt. Aber auch mit John hatte sie rumgemacht und dann war Rosie plötzlich eingeschlafen und John und ich hatten es unglaublich wild miteinander getrieben. Und....

Und er hatte mich gebissen. Automatisch wanderte meine Hand zu meinem Hals, wo er zugebissen hatte. Aber dort war keine Wunde mehr und auch kein Blut mehr zu sehen. Immer noch konnte ich Johns Zunge auf meiner Haut spüren, wie er die letzten Blutstropfen aufgeleckt hatte. Wieso war mir all das gestern egal gewesen?

Geschockt sah ich zu John. Was war er? Aber ich musste jetzt als Erstes nach Rosie sehen und dann musste ich schnell hier weg. Das war mir gerade einfach zu viel. Ganz leise stand ich aus dem Bett auf und suchte meine Kleidung, aber sie war nirgendwo zu sehen. Sie musste noch im Salon sein, wo auch Rosie sein musste.

Ich sah mich also um und schnappte mir ein Handtuch aus dem Badezimmer, ehe ich das Zimmer verließ und die Treppen nach unten stieg. Doch als ich im Salon ankam, war dort keine Spur mehr von Rosie. Wo war sie? Was hatte John mit ihr gemacht? Schnell sammelte ich meine Kleidung ein und begann mich anzuziehen, als ich Schritte näher kommen hörte.

"Du willst schon gehen?", fragte John plötzlich ganz ruhig und lehnte sich lässig an den Türrahmen. Er hatte sich nicht die Mühe gemacht sich etwas überzuziehen. Ich schluckte, als John völlig nackt vor mir stand. Aber ich ließ mich nicht ablenken, während ich einen Schritt von ihm zurück wich. „Wo ist Rosie? Was hast du mit ihr gemacht? Und was war das letzte Nacht?", fing ich an ihn zur Rede zu stellen.

„Du... du hast mich gebissen und mir war es egal. Wieso? Hast du", ich dachte einen Moment nach. „Moment, hast du etwas in unsere Drinks getan? Eine Droge?", wollte ich von ihm wissen und versuchte noch ruhig zu bleiben.

John rollte etwas mit seinen Augen und ging auf mich zu, aber ich wich erneut von ihm zurück. "Es war keine Droge. Nur ein kleines bisschen von einem Kraut, welches die Hemmungsschwelle senkt. So ähnlich wie Alkohol selbst, wenn man genug trinkt. Und ich will nur eines klar stellen, alles was wir letzte Nacht getan haben, hast du aus freien Stücken getan, Conner. Und dir hat es gefallen als ich dich gebissen habe.

Das kannst du auch nicht leugnen, weil ich deine Gedanken hören kann. Ich weiß immer was du denkst. Und was Rosie betrifft, ich dachte mir es wäre für dich leichter wenn sie sich an die letzte Nacht nicht erinnert und habe dafür gesorgt, dass sie sicher nach Hause gebracht wird. Ihr geht es gut", erklärt er mir bestimmend, aber immer noch ruhig.

"Ich habe dir gesagt, ich gebe dir einen Vorgeschmack auf ein Leben mit mir, ein Leben voller Möglichkeiten. Ich kann dir Dinge bieten, von denen du nicht einmal gewagt hättest zu träumen. Wir gehören zusammen", fügte er hinzu.

Ich raufte überfordert meine Haare und versuchte ruhig bleiben, aber John machte es mir verdammt schwer. „Du kannst nicht solche Dinge tun und denken, dass es dabei keine Konsequenzen gibt. Du kannst mir nicht einfach etwas in den Drink tun, damit ich lockerer werde.

Und du kannst nicht meine Gedanken hören, das ist doch verrückt. Und wie hast du Rosie manipuliert? Ich will von dir die Wahrheit hören, was hier gespielt wird. Was bist du?", stellte ich ihn zur Rede. Er konnte doch nicht einfach so mit Menschen spielen!

"Wenn du die Wahrheit hören willst, dann will ich, dass du ebenfalls völlig ehrlich bist, Conner. Ich bin der Mann in den du dich verliebt hast und was ich bin sollte dabei keine Rolle spielen. Warum kannst du nicht zu deinen Gefühlen stehen? Warum ist alles und andere immer wichtiger als wir beide? Zuerst war es Juliet, jetzt Rosie, ich tue die ganze Zeit alles damit du dich wohl fühlst, damit du glücklich bist. Was soll ich noch tun?", fragte John mich nun ernst.

Fassungslos sah ich John an. Er verstand es einfach nicht, oder? „Das Universum dreht sich nicht immer nur um dich, John! Du kannst nicht die Menschen um dich herum so manipulieren, dass es dir passt. Du hast gestern Rosie benutzt. Ein wirklich gutes Mädchen und jetzt löscht du wie auch immer einfach so ihre Erinnerungen.

Und meine Gedanken gehen dich gar nichts an, wie auch immer du das machst. Du überschreitest hier Grenzen, nur um das zu bekommen, was du willst. Dir ist egal, was mit anderen ist, Hauptsache du hast dein Ziel erreicht. Ist es nicht so? Mir sind aber andere Menschen auch wichtig", machte ich ihm wütend klar. Johns Augen glühten vor Wut rot auf. Was zum Teufel war das? Er ging auf mich zu und ich wich wieder zurück, doch diesmal kam ich mit meinem Rücken an der Wand an und ich war ihm ausgeliefert.

"Du hast nicht die geringste Ahnung, Conner. Du weißt nicht wie ich bin, was meine Beweggründe sind und was mir egal ist oder nicht. Seit wir uns kennengelernt haben, gebe ich mir Mühe dich kennen zu lernen, um deine Liebe zu kämpfen und respektiere dabei deine Wünsche und Bedürfnisse.

Aber egal was ich auch versuche, du verurteilst mich in einer Tour und fragst nicht mal nach dem Warum? Hast du überhaupt eine Ahnung, wie sehr es jedesmal weh tut? Oder was ich schon alles erlebt habe und trotzdem noch hier stehe? Hast du eine Ahnung wie schwer es ist immer wieder aufzustehen und weiter zu machen? Ihr Menschen habt es so leicht, denn euer Leid ist an eine kurze Zeitspanne begrenzt.

Aber die Ewigkeit ist ein nie endender Fluch. Erlaube dir kein Urteil über mich, wenn du nicht mal den Hauch der Wahrheit erahnst!", knurrte er mir entgegen. Dann löste er sich wieder von mir und drehte mir seinen Rücken zu, um tief durchzuatmen und sich wieder zu beruhigen.

Und wieder war ich der Böse. Mich wollte er doch genauso wenig verstehen! „Würdest du meine Wünsche respektieren, hättest du so etwas nicht getan. Du kannst nicht nach Lust und Laune mit Menschen spielen. Du hast meine kleine Schwester benutzt um an mich ranzukommen und das kannst du nicht abstreiten.

Und du hast gestern Rosie benutzt, um das Gleiche zu schaffen. Geschweige denn davon, dass du meine Gedanken belauscht, damit du alles weißt. Du hättest dich auch einfach normal mit mir anfreunden können, aber das hast du nicht einmal versucht", setzte ich dagegen. Ich ließ mir doch so etwas nicht vorwerfen.

„Ich gehe jetzt. Das hat doch sowieso keinen Sinn. Und so wie du dich verhältst, stößt du jeden ganz von alleine von dir weg. Ich hoffe du lässt auch Juliet dabei raus", fügte ich hinzu und stürmte aus dem Herrenhaus. Meine Gedanken waren ein einziges Durcheinander. Ich musste erstmal realisieren, was hier gerade passiert war.

Bloody Soulmates - The Bite Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt