Kapitel 23

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Jonathan 'John' Abraham
By LuanaWhite

Ich konnte und wollte Conner nicht aufgeben. Er sträubte sich, aber wenn er es so wollte, dann würde ich um ihn kämpfen. Das war zwar etwas völlig neues für mich, aber ich war immerhin auch hartnäckig. Doch ich wunderte mich über ihn. Er warf mir das mit Juliet vor, und datete weiter dieses Mädchen obwohl er zugegeben hatte dass er auch etwas für mich fühlte. Er war kein bisschen besser wie ich, und er war gerade ebenso wütend wie ich es in seiner Wohnung gewesen war.

Ich ließ Conner's Worte einen Augenblick auf mich wirken, doch im Gegensatz zu ihm blieb ich diesmal völlig ruhig. "Ich war verletzt, Conner. Ich habe dir meine Gefühle gestanden und du hast mich quasi abserviert. Da darf man doch wütend werden, oder?

Aber inzwischen konnte ich darüber nachdenken was du gesagt hast und ich gebe dir die Zeit die du brauchst. Allerdings kannst du mir das mit Juliet nicht weiter vorwerfen, wo du Rosie datest obwohl du Gefühle für mich hast. Sie ist hoffnungslos in dich verliebt, genauso wie ich. Aber ich sehe in ihr keine Bedrohung. Ich möchte dir gerne einen Vorgeschmack darauf geben, was ein Leben mit mir zu bieten hat. Was meinst du?" schlug ich Conner vor, während ich unter dem Tisch vorsichtig nach seiner Hand griff.

Einen Moment ließ er dies sogar zu, aber dann entzog er sich mir wieder. Zu schade. "Ich habe dich gar nicht abserviert, John. Ich habe dir lediglich erklärt, dass es nicht einfach ist, das das neu für mich ist und das Juliet mir wichtig ist, weil ich meine Schwester liebe.

Du hast es gleich so aufgefasst und weißt du warum? Weil du wahrscheinlich noch nie in deinem Leben ein Nein gehört hast, habe ich recht? Und ich bin heute verabredet und werde Rosie nicht einfach sitzen lassen." entgegente Conner mir ernst, aber da täuschte er sich.

Traurig zog ich meine Brauen zusammen, als mir bei Conner's Worten Erinnerungen hoch kamen. Ich hatte in meinen Leben sehr wohl schon ein Nein gehört. Mehr als das. Nach dem Tod meiner Eltern, als mich niemand haben wollte und ich sogar aus unserem Dorf vertrieben worden war. Florianus hatte mir dann beigebracht, mir einfach immer zu nehmen was ich wollte und wer sich widersetzte würde dafür bezahlen. Aber mit Conner war das anders.

Aber ich wollte diesen Teil meiner Vergangenheit vergessen. Das alles spielte jetzt keine Rolle mehr und ich sah Conner wieder sanft an. "Du musst sie nicht sitzen lassen. Ich bin sicher wir können uns auch zu dritt hervorragend amüsieren. Sie wird das bekommen was sie will, und wir auch. Das Eine schließt das andere nicht aus. Versuche dich doch einfach mal auf das Unbekannte einzulassen. Auf ein Abenteuer, Conner. Das Leben kann dir so viel bieten, wenn du es nur zulässt." erklärte ich ihm ehrlich, aber dann kam das Mädchen auch schon wieder zurück und schien irritiert zu sein, dass ich jetzt bei Conner war.

Conner wusste nicht, ob er wirklich wollte was ich ihm eben vorgeschlagen hatte, und er war sich auch nicht sicher wegen Rosie, aber da könnte ich nachhelfen. Ich erhob mich also wie ein Gentleman der ich im Grunde genommen ja eigentlich war, damit das Mädchen sich wieder setzten konnte, doch dabei ließ ich Conner nicht aus den Augen und er mich ebenso wenig. "Alles in Ordnung?" fragte Rosie etwas schüchtern.

Auf diese Frage schien Conner keine Antwort zu haben. Ich hatte ihn wohl ganz schön verwirrt, also antwortete ich an seiner Stelle. Da er viel zu unsicher war. Deswegen lächelte ich diese Rosie an, die wirklich ein hübsches Mädchen war. Wenn Conner sie wollte, konnte er sie haben, aber ich wollte ihn auch. Wenn man es richtig anstellte, musste niemand leer ausgehen, wenn man eine gewisse Grenze überschritt. Aber ich hoffte dass Conner sah, dass ich es ernst meinte. Mein Spiel war vorbei. Ich kämpfte hier um sein Herz, um seine Liebe. Ich hoffte dem war er sich bewusst.

"Verzeihung, dass ich euch beide schon wieder gestört habe. Ich dachte mir nur, vielleicht wäre es schön wenn wir zu dritt etwas machen würden und habe Conner vorgeschlagen dass ihr mit in mein Anwesen kommt, auf ein oder zwei Drinks. Ich bin erst seit einigen Wochen in der Stadt und kenne noch nicht viele Leute und die Abende sind manchmal sehr einsam.

Aber Conner hat mir klar gemacht, dass ihr ein Date habt und ich will euch nicht weiter stören. Schade, aber vielleicht kann man es ein anderes Mal nacholen. Die nächste Runde eurer Drinks geht auf mich und ich wünsche euch noch einen schönen Abend." erklärte ich Rosie höflich.

Innerlich seufzte Conner tief aus. Ich machte es ihm wirklich verdammt schwer böse auf mich zu sein, aber genau das war meine Absicht gewesen. Er haderte mit sich, was er tun sollte. Seine Gedanken waren echt schräg. Conner blickte zu Rosie, um zu erahnen, was sie dazu sagte. Aber natürlich hatte ich das Mädchen bereits für mich gewonnen.

"Also, ähm, wenn ihr beide wirklich so gute Freunde seid, hätte ich nichts dagegen. So ein Abend unter Freunden wäre doch nicht schlimm, oder Conner?" meinte Rosie und Conner rieb sich die Stirn. Was hatte er jetzt noch für eine Wahl? "Na schön." gab er sich endlich geschlagen.

Ich konnte nicht anders, als siegreich zu grinsen. Dafür freute ich mich einfach zu sehr. Ich nahm Rosie's Hand in meine um ihren Handrücken zu küssen, woraufhin sie kicherte. "Du ahnst gar nicht, wie glücklich du mich gerade gemacht hast, Rosie." meinte ich zu ihr und sah Conner vielsagend an und nach einem weiteren Drink für uns alle, brachen wir auf und verließen die Tanzbar.

Ich wollte Conner heute zeigen, dass er sich umsonst Gedanken machte. Ich konnte ihm alles geben wonach er sich sehnte und dafür verlangte ich nur eines von ihm. Er sollte offen zu seinen Gefühlen stehen. Und nach dem heutigen Abend würde er bestimmt einiges anders sehen.

Als wir die Einfahrt zu meinen Herrenhaus entlang fuhren, rissen sowohl Rosie als auch Conner die Augen auf. Platz hatte ich genug, das stimmte. Naja, im Laufe der Zeit hatte ich mich an einem gewissen Standard gewöhnt. Im Haus führte ich die beiden in das Wohnzimmer. "Setzt euch und fühlt euch ganz wie zu Hause. Ich hol uns erstmal was zu trinken." meinte ich und ging an die Hausbar, wo ich begann Cocktails zusammen zu mixen. Allerdings fügte ich eine kleine Zutat hinzu, welche die Hemmungen lösen sollte. Diesen Trick hatte ich mir von einer Hexe abgeschaut.

Ich reichte Conner und Rosie die Getränke, die sofort beide einen kräftigen Schluck machten und ich freute mich darauf, heute von Conner zu kosten. Wenn wir uns richtig nahe kommen würden, wusste ich dass ich bestimmt nicht widerstehen könnte ihn zu beißen. Es würde himmlisch werden.

Bloody Soulmates - The Bite Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt