Kapitel 22

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Conner 'Con' Chester
by MusicalGirl200

Die kommenden Tage wurde es ruhig. John tauchte bei mir nicht mehr auf und auch Juliet hatte gemeint, sie würde ihn nach wie vor nicht sehen. Sie war wirklich traurig darüber, weil sie John gemocht hatte. Sie wollte kein Paar mit ihm sein, aber sie hatte diese besondere Freundschaft genossen. Ich verstand nicht, wieso sie mit ihm eine Freundschaft mit gewissen Vorzügen wollte.

Vor allem verstand ich John dabei nicht. Er gestand mir, was er empfand aber schlief mit meiner Schwester? Das konnte ich nicht gut heißen. Aber das Thema wollte ich abhaken, auch wenn meine Gedanken immer noch zu ihm abdrifteten und ich immer und immer wieder unseren Kuss und diese Träume vor Augen hatte.

Doch heute wollte ich nur an eines denken. Und das war Rosie. Heute hatten wir wieder ein Date miteinander und ich war fest davon überzeugt, dass es gut laufen würde. Vielleicht auch so gut, dass wir weiter gehen würden als nur ein Kuss. Rosie tat mir gut und darauf sollte ich mich konzentrieren und nicht auf John, der mich völlig durcheinander brachte.

Als ich Rosie abholte, hatte sie in ihre kurzen, dunklen Haare Wellen gemacht und trug ein hübsches schwarzes Kleid. Ich lächelte sie an und begrüßte sie mit einem kleinen Kuss. Doch dabei war kein Feuerwerk, wie bei John. Was war nur los mit mir? Woher kamen plötzlich diese Gefühle für einen Mann?

„Du siehst wunderschön aus", machte ich meiner guten Freundin ein Kompliment und sie bekam leicht rote Wangen, während sie verlegen lächelte. „Danke, du aber auch", entgegnete sie und wir gingen los zu meinem Auto. Ich fuhr etwas weiter in die Stadt. Heute wollten wir in eine Tanzbar. Es sollte immerhin nicht immer nur Essen gehen sein und ich wusste, dass Rosie tanzen liebte.

Ich parkte mein Auto und wir gingen die restlichen Meter zu Fuß. Doch dann erstarrte ich, als ich sah, wer auf uns beide zukam. Das konnte doch nicht sein. Was machte er hier? Hatte Juliet mich verraten? Nein, das konnte ich mir nicht vorstellen. Rosie bemerkte sofort, dass etwas nicht stimmte und sah mich besorgt an.

„Conner? Ist alles ok? Was ist los?", fragte sie mich irritiert. Ich wollte etwas sagen, aber dann stand John auch schon vor uns und grinste. Nachdem er so wütend aus meiner Wohnung verschwunden war, hätte ich nicht erwartet ihn so schnell wieder zu sehen.

John begann noch breiter zu grinsen. „Conner, was für ein Zufall. Schön dich zu sehen. Und wer ist deine reizende Begleitung?", meinte er gut gelaunt und nahm die Hand von Rosie, um ihr einen Handkuss zu geben. "Ich bin John, ein sehr guter Freund von Conner und Juliet", stellte er sich einfach charmant selbst vor.

Was sollte das von John? Erst stürmte er völlig außer sich aus meiner Wohnung und jetzt stellte er sich als sehr guten Freund vor, wo er Juliet die letzten Tage praktisch ignoriert hatte? Was ging in seinem Kopf bloß vor sich?

Rosie wirkte entzückt über Johns Art. Irgendwie wirkten das so gut wie alle Frauen. Aber dann sah Rosie weiter fragend zu mir. „Das ist Rosie", meinte ich schließlich und John grinste sie weiter an. Das gefiel mir ganz und gar nicht. „Wenn du uns jetzt entschuldigen würdest. Rosie und ich haben gerade ein Date und müssen weiter", meinte ich.

Diese Situation war irgendwie merkwürdig und bizarr. Und ich kam mit Johns Stimmungsschwankungen nicht wirklich klar. Er verwirrte mich in einer Tour und ich hatte das Gefühl, dass tat er mit Absicht. Aber er sollte auch lernen, dass er nicht alles bekam, was er wollte. Plötzlich kam auch John in die Tanzbar und nahm an der Bar Platz. Wütend starrte ich auf seinen Rücken. Es dauerte nicht lange, da sprach ihn eine Frau an, die er auch gleich auf einen Drink einlud. Typisch!

John brachte mich gerade wirklich zur Weißglut. Man sah ja deutlich, wie sehr er etwas für mich empfand, wenn er munter mit jeder Frau flirtete und sogar mit meinem Date. Ich grummelte in mich hinein und wollte mich nur noch auf Rosie konzentrieren, die sich nervös eine Strähne hinters Ohr schob.

Ich sah ihr an, dass diese ganze Situation auch für sie bizarr war. Sanft lächelte ich sie an. Dann legte ich meine Hand an ihre Wange, ehe ich meine Lippen auf ihre legte und sie in einen Kuss verwickelte. Zuerst wirkte sie überrascht, doch dann erwiderte sie ihn.

Als etwas später Rosie auf die Toilette musste, nutzte John gleich die Möglichkeit und servierte die Frau bei ihm plötzlich wieder ab und setzte sich zu mir. "Du bist ein Heuchler", sagte er amüsiert zu mir und schnappte sich mein Glas, um es leer zu trinken.

Ich funkelte John wütend an. Er hatte kein Recht so etwas zu sagen. „Bin ich nicht. Du bist einfach nur anstrengend und ich bin deine Spielchen leid, John. Du flirtest mit jedem, inklusive meiner kleinen Schwester und sogar heute mit meinem Date. Dann sagst du mir plötzlich, dass du etwas für mich empfindest, küsst mich.

Ich bitte dich um Verständnis, weil das hier eine völlig neue Situation für mich ist und du hast nichts besseres zu tun, als wütend abzuhauen. Und dann tauchst du einfach hier bei meinem Date auf. So geht das nicht, John. Tut mir leid, dass du nicht immer alles bekommst, was du willst, so ist das Leben nun mal", machte ich ihm aufgebracht klar. Ich war gerade so unfassbar wütend auf ihn.

Bloody Soulmates - The Bite Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt