Kapitel 21

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Jonathan 'John' Abraham
By LuanaWhite

Es war ein Fehler gewesen und ich war voller Zorn und Enttäuschung. Noch nie wurde ich auf solche Weise abgewiesen. Conner wusste jetzt was ich für ihn empfand und ihm ging es genauso, das wusste ich sonst hätte er meinen Kuss auch nicht erwidert. Dieser Moment, als sich unsere Lippen trafen, war ein Moment des völligen Glücks und Zufriedenheit gewesen. Für einen kurzen Augenblick war alles perfekt gewesen. Aber er hatte das mit Füßen getreten. Wie konnte er das nur tun?

Conner hatte keine Ahnung wer ich war, zu was ich fähig war. Und vielleicht war Juliet auch nur eine Ausrede für ihn, weil er Angst hatte. Angst einen Mann zu lieben. Doch dachte er dabei auch nur eine Minute daran, wie es mir dabei ging? Hatte er überhaupt eine Ahnung davon, wie weh er mir getan hatte? Er wollte nicht dass ich seiner Schwester weh tat, aber hatte es selbst bei mir gemacht. Was für ein Heuchler!

Und doch konnte ich nicht aufhören an ihn zu denken. Egal wie viel Blut ich auch trank, wem ich vögelte oder wie viel ich tötete, meine Gedanken schweiften immer nur zu ihm ab und der Schmerz wurde statt kleiner immer größer. Bevor ich ihm begegnet war, hätte ich in so einem Fall völlig anders reagiert. Einen anderen, der mich abwies, hätte ich einfach das Genick gebrochen um mir danach den nächsten zu suchen.

Aber Conner hatte in mir diese menschlichen Gefühle ausgelöst, die stärker als alles andere jemals zuvor waren. Ich wagte mich langsam auch zu denken, dass sie stärker als meine Gefühle zu meinen Erschaffer waren, die ich damals gehegt hatte. Florianus hatte mir die Welt bedeutet und es hatte weh getan als er mich verlassen hatte, aber ich hatte nicht so sehr gelitten wie ich es jetzt bei Conner tat.

Ein Vampir verliebte sich wirklich nur selten. Vampire verloren sich in der Dunkelheit. Aber wenn sie sich verliebten, so richtig, dann war es für die Ewigkeit. Vielleicht gehörte das zu unserem Wesen dazu. Es gab nicht viele Vampire auf dieser Welt. Hin und wieder war ich welchen begegnet. Sie machten sich Gefährten damit sie die Unsterblichkeit nicht alleine verbringen mussten, aber ich hatte es nie erlebt dass es einer wegen der Liebe tat.

Ich hatte mit dem Gedanken gespielt, wenn Conner und ich zusammen wären, dass ich ihm langsam erklären würde, was ich war. Er sollte dann selbst entscheiden, ob er wie ich ewig jung sein wollte. Doch das war jetzt hinfällig. Ich würde für immer allein sein.

Dieser Gedanke war unerträglich. Aber vielleicht gab ich auch zu schnell auf. Vielleicht sollte ich Conner mein Wesen offenbaren, ihm erklären wie besonders er für mich war. Menschen verliebten sich schnell. Sie führten eine Beziehung nach der anderen, weil sie nicht lange Zeit hatten. Und wenn man bedachte in welch kurzer Zeitspanne Menschen existierten, war auch für sie die Einsamkeit eine schreckliche Vorstellung. Doch für Vampire, die niemals älter wurden, niemals krank wurden, endete es nie.

Meine Gedanken kreisten umher, während ich zu Hause in meinen Bett lag und zwei nackte, blutleere Frauen neben mir. Der Sex war gut gewesen, aber hatte auch nicht den gewünschten Effekt gebracht. Vielleicht sollte ich Juliet anrufen. Wenn sie der Grund war, wieso Conner nicht mit mir zusammen sein wollte, dann sollte ich ihr offenbaren, dass ich ihren Bruder in Wahrheit liebte und er mich ebenso.

Aber anderseits würde das ihr kleines, zartes Herz brechen und das würde Conner mir dann vorwerfen. Er hielt ja jetzt schon nicht viel von mir. Egal wie oder was ich machen würde, ich wäre immer der Böse und zum ersten Mal gefiel mir diese Rolle nicht.

Vielleicht sollte ich gar nichts unternehmen. Vielleicht hatte ich schon zu viel getan. Wenn Conner mich wirklich liebte, dann würde er von selbst seinen Weg zu mir finden, oder? Gab es in der Liebe überhaupt ein Richtig oder Falsch? Dafür gab es kein Patentrezept und ich war verloren wie ich es noch niemals zuvor war. Ich wusste nur eines, ohne Conner würde ich meinen Verstand verlieren und der Schmerz würde mich im Laufe der Zeit auffressen.

Damit konnte ich nicht leben. Ich musste einen Weg, eine Lösung finden, ich durfte nicht aufgeben und das konnte ich auch nicht. Ich würde Conner zeigen dass er ohne mich genauso wenig leben konnte wie ich ohne ihn. Wir gehörten zusammen, und weder seine Schwester, noch seine Angst oder irgend etwas anderes würde daran etwas ändern.

Conner wollte, dass ich ihm Zeit zum Nachdenken gab, und die sollte er haben. Wenn ich etwas hatte, dann Zeit und irgendwann würde ich bekommen was ich so sehr wollte. Conner würde mir gehören und ich ihm. Das war wie ein Naturgesetz und ja, vielleicht war ich besessen, aber waren das nicht alle die verliebt waren? Ich würde bekommen was ich wollte egal was ich dafür tun musste.

Bloody Soulmates - The Bite Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt