Kapitel 16

103 10 4
                                    

Conner 'Con' Chester
by MusicalGirl200

Eigentlich hatte der Abend schön entspannt mit meinem Cousin Galen verlaufen sollen. Doch was passierte stattdessen? Meine kleine Schwester knutschte mit John herum und wie auch noch! Und nicht zu vergessen auch noch vor meinen Augen! Ich konnte das nicht gut heißen.

Ich wollte Juliet beschützen. Und ja konnte sein, dass auch Eifersucht im Spiel war, aber das tat hier nichts zur Sache. Ich funkelte Juliet an. Sie sollte sich von John fern halten. Zu ihrem eigenen Schutz. Warum verstand sie das nicht? „Juliet, können wir bitte draußen reden?", bat ich sie mit zusammengebissenen Zähnen.

Zickig und wütend sah sie mich an. „Was soll das Con? Ich genieße gerade einen schönen Abend mit John und das wirst du mir nicht kaputt machen. Ich bin kein Baby mehr! Wann kapierst du das endlich? Ich kann tun und lassen, was ich will!", setzte sie dagegen.

Ich seufzte frustriert aus. Ich hatte wirklich keine Lust, dass vor John auszudiskutieren, weil ihn das nichts anging. „Ich bin dein großer Bruder und gebe auf dich Acht. Und würdest du dich nicht so kindisch verhalten, wäre das alles nicht notwendig", erwiderte ich ebenso bissig.

Und John, er wirkte irgendwie genervt. Schön für ihn. „Beruhige dich, Conner. Deine Schwester hat Recht, sie ist erwachsen und dementsprechend solltest du sie auch behandeln. Du solltest lieber zugeben, was dich in Wahrheit an dieser Situation hier stört. Ich kenne die Wahrheit", erklärte er dann plötzlich und Juliet und ich sahen ihn verdutzt an. Was meinte er damit?

John wandte sich an Juliet und lächelte sie verführend an. Sein Ernst? Das auch noch?! "Geh und mach dich doch etwas auf der Toilette frisch und hol dir danach einen Drink. Ich rede mit deinem Bruder mal von Mann zu Mann", erklärte er ihr und natürlich stimmte sie zu und kurz darauf waren John und ich allein auf der Tanzfläche und er ging einen Schritt näher auf mich zu.

Ich fuhr mir angestrengt durch mein Haar und versuchte Distanz zu John zu wahren. Ich wusste nicht, was sonst passieren würde. Und wieso wollte er unbedingt von Mann zu Mann mit mir sprechen? Meine Verlegenheit stieg an, dadurch, dass wir unter uns waren. Bilder von meinem Traum blitzten auf, wie John mich küsste, alle Stellen meines Körpers berührte und es mir besorgte.

Schnell schüttelte ich diese Gedanken wieder ab und dafür kam die Eifersucht an die Oberfläche, weil es eben ein Traum gewesen war und Juliet dabei war die Realität zu erleben. Dabei sollte ich mich für sie freuen. Ich versuchte also mich zu zügeln und wollte John deutlich machen, wie viel mir meine kleine Schwester bedeutete.

Wenn ihm so viel an einer Freundschaft mit mir lag, sollte er das auch respektieren. „Ich liebe meine kleine Schwester, John. Ich habe sie immer vor allem beschützt. Ich möchte, dass sie keine Dummheit begeht", versuchte ich ihm zu erklären.

Irritiert zog John eine Braue nach oben und musterte mich genau. "Es ist ja sehr ehrenwert, dass du deine Schwester beschützen möchtest, Conner. Aber zu lieben bedeutet manchmal auch loslassen zu müssen und seine Lieben die Freiheit zu geben Fehler machen zu können. Nur aus Fehlern kann man lernen um danach zu wachsen. Und abgesehen davon, hältst du mich wirklich für eine Dummheit?", fragte er mich.

Ich ließ John nicht aus den Augen. Ich sah viel mehr in ihm als eine Dummheit und das verwirrte mich. So hatte ich noch nie für einen Mann empfunden. „Das tue ich nicht John, aber ich habe dabei so ein seltsames Gefühl", antwortete ich ihm ehrlich und sah zu meiner kleinen Schwester, wie sie sich einen Drink holte und für John offensichtlich ebenso einen bestellte.

Ich seufzte. Hauptsächlich gefiel es mir nicht sie mit John zu sehen, weil da etwas verborgenes in mir war, dass sich nach ihm sehnte. „Bitte tu ihr nicht weh, John", bat ich ihn dann und wollte zu Juliet, um nochmal mit ihr zu reden, doch er folgte mir.

"Warum tust du das, Conner? Warum verbirgst du was du bist? Was du willst? Hast du solche Angst zu dir selbst zu stehen?", fragte John mich und da drehte ich mich verwirrt zu ihm um. „Du musst es nur sagen. Einmal. Wenn du es erstmal ausgesprochen hast, dann wird alles anders sein", fügte er hinzu.

Völlig irritiert sah ich John an. Was meinte er damit? Es war doch nicht so offensichtlich, dass ich mich auf eine seltsame Art zu ihm hingezogen fühlte, oder? Er konnte schließlich nicht meine Gedanken lesen. Und wenn er auf mich stand, was wollte er dann von Juliet?

„Ich weiß nicht, was du meinst", entgegnete ich. Das hier war zu viel. Ich sollte lieber nach Hause. Ich brauchte einen Moment zum abschalten. „Ich werde nach Hause gehen. Aber John, ich bitte dich spiele nicht mit meiner Schwester", bat ich ihn erneut sanft und mein Blick fiel einen Moment auf seine Lippen.

Wie gerne würde ich ihn jetzt küssen. Aber das war falsch. Vor allem, weil das doch verrückt war und weil Juliet mit John was auch immer hatte. Ich riss meinen Blick los und verabschiedete mich von Juliet und bat sie erneut vorsichtig zu sein, ehe ich auch Galen suchte und mich bei ihm entschuldigte.

Ich konnte hier einfach nicht bleiben. John ging mir mehr unter die Haut, als er sollte. Ich brauchte Abstand und Zeit zum Nachdenken. Das hier war doch alles das reinste Chaos.

Bloody Soulmates - The Bite Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt