Kapitel 33

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Jonathan 'John' Abraham
By LuanaWhite

Wieder hatte es in einer heftigen Diskussion mit Conner geendet. Ich wollte ehrlich zu ihm sein, denn das tat man doch wenn man jemanden liebte, oder? Vielleicht war ich auch einfach zu lange allein gewesen und ich hatte vergessen wie man sich richtig verhielt? War es wirklich so schrecklich, dass ich meine Fähigkeiten als Vampir zu meinen Vorteil nutzte? Nichts was ich tat konnte Conner verstehen, oder es gar akzeptieren.

Ich eilte nach Hause wo ich mir zunächst eine heiße Dusche gönnte. Die brauchte ich jetzt, aber meine Gedanken waren immer noch bei dem Streit. Und ich hasste es, dass ich mir so viele Gedanken machte. Eigentlich sollte es mir egal sein, verdammt noch mal! Mich hatte es nie gekümmert was andere von mir hielten. Conner machte mich weich und das fand ich alles andere als gut. Ich sollte mir wieder mal eine ordentliche Portion Blut gönnen um wieder zu mir selbst zu finden.

Doch als ich mich nach meiner Dusche anzog und mich etwas fertig machte, klingelte mein Telefon. Ich erkannte die Nummer des Rathauses und hob auch gleich ab.

"Guten Morgen, Mr. Abraham. Es tut mir leid sie schon so früh am Tage stören zu müssen. Hier spricht Sophie Lynn, die Sekretärin des Bürgermeisters. Er bat mich sie anzurufen um ihnen mitzuteilen dass wir eine geeignete Immobilie für ihr Projekt gefunden haben und er möchte es heute gerne mit ihnen besichtigen." erklärte die Dame am anderen Ende der Leitung.

Dies war eine willkommene Ablenkung und ich freute mich dass in diesem Fall etwas weiter ging. Und ich war schon gespannt auf die Immobilie. Ich sagte zu, zu kommen und die Sekretärin schickte mir per Mail Zeit und Adresse.

Eine Stunde später war es auch bereits soweit und ich stand vor einem großen Gebäude. Am Eingang stand ein Schild mit der Aufschrift Seniorenheim zur Sonne. Das Gebäude schien also mal ein Altersheim gewesen zu sein. Interessant. Dann kam auch schon der Bürgermeister von San Francisco mit seiner Sekretärin und dem Vizebürgermeister. Wir begrüßten uns und Sophie Lynn schloss die Tür auf.

Wir sahen uns um und ich sah jetzt schon dass hier einige Sanierungsarbeiten gemacht gehörten. Die Küche war sehr geräumig und die Zimmer in den oberen Etagen beherbergten genug Platz. Es gab auch einen großen Garten und ich konnte mir gut vorstellen, dass diese Immobilie das Waisenhaus werden konnte. Also gab ich meine Zustimmung. Die Sekretärin hatte auch bereits die Papiere dabei, die ich unterschrieb und mich einverstanden erklärte, das Projekt finanziell zu unterstützen und zu leiten.

Als wir dann alles geklärt hatten, verließen wir wieder das Gebäude und ich sah es mir noch einmal von außen an, ehe ich mich von den anderen verabschiedete und in mein Auto stieg. Ich war guter Dinge dass hier viele Kinder ein Zuhause finden konnten, die alles verloren hatten. Ich wollte anderen Kindern das selbe Geschenk machen, welches Florianus mir damals gemacht hatte, als er mich bei sich aufgenommen und mir eine neue Familie gegeben hatte.

Aber ich wollte nicht an meinen Erschaffer denken. Oder an den Schmerz als er mich verlassen hatte. Doch dann klingelte mein Telefon erneut. Ich war noch gar nicht los gefahren, weshalb ich das Handy aus meiner Jackentaschen holte und Juliet's Namen auf dem Display las. Ich begann zu lächeln und nahm den Anruf entgegen. "Hey. Vermisst du mich schon?" begrüßte ich sie charmant aber hörte ich da Conner im Hintergrund? Sofort verging mir meine gute Laune wieder. Warum rief sie mich an, wenn sie bei ihrem Bruder war?

"Hey, das tue ich immer, das weißt du doch. Hast du später Zeit was zu machen, oder so? Ich esse mit Con nur Mittag, er hat ja heute seinen ersten Arbeitstag und dann hätte ich Zeit. Was meinst du?" fragte sie mich direkt.

Ich wusste ja, dass Conner seinen ersten Arbeitstag hatte und unter anderen Umständen wäre ich bei diesem Essen gerne dabei gewesen, auch wenn ich selbst nichts aß. Aber er wollte mich ja nicht bei sich haben, weil ich nur Dinge tat die ihm nicht gefielen. Außerdem wusste Juliet nichts von uns und Conner wusste anscheinend auch nichts von meiner Freundschaft zu seiner Schwester. Für beide war ich ein Geheimnis und langsam hatte ich die Schnauze voll ein Geheimnis zu sein.

Ich seufzte leise aus und vermutlich konnte Juliet dass auch durchs Telefon hören. "Du kannst nachher gerne zu mir kommen. Meine Tür steht immer offen, Juliet. Viel Spaß beim Essen." antwortete ich ihr und dann beendeten wir das Telefonat.

Ja, ich war richtig frustriert. Ich wusste nicht was ich wegen dieser ganzen Situation tun sollte. Auch wenn allein sein richtig qualvoll und einsam war, brachten diese neuen Bekanntschaften nur Probleme mit sich.

Ich knurrte etwas, als ich endlich meinen Wagen startete und los fuhr. Aber ich fuhr nicht nach Hause, sondern zum College wo ich mir einen kleinen Nerd auf dem Campusgelände raus pickte. Ich hatte allerdings keine Lust auf irgendwelche Spielchen, deshalb manipulierte ich ihn sofort und ließ mir sein köstliches Blut in einer unbeobachteten Ecke schmecken.

Als ich später wieder Zuhause war, setzte ich mich an meinen Schreibtisch und stellte meinen neuen Computer an. Ich recherchiere etwas wegen Firmen für die Sanierungsarbeiten des zukünftigen Waisenhauses und ich wollte auch einen Innenarchitekten einstellen. Es gab viele Angebote was die Auswahl schwer machte.

Schließlich klingelte es an der Haustür und ich konnte bereits Juliet riechen. Und je näher ich der Tür kam, umso lauter wurden ihre Gedanken.

Sie war froh, jetzt einfach nur Zeit mit mir zu verbringen. Weil es mit mir einfach und unbeschwert sei, und vor allem bräuchte sie jetzt einen Freund, weil Conner und sie sich mal wieder gestritten hatten. In letzter Zeit taten sie das oft. Aber Juliet wollte mich weiter in Schutz nehmen, weil man das für Freunde tat. Also war ich der Grund ihres Streites gewesen.

Als ich die Tür öffnete, lächelte sie mich an und umarmte mich, während sie mir einen Kuss auf die Wange gab. Doch dann sah Juliet mir an, dass mich etwas beschäftigte. "Alles ok bei dir? Du wirkst bedrückt." fragte sie mich ehrlich besorgt.

Ich biss etwas meine Zähne zusammen weil ich Juliet wirklich gerne erzählen würde was zwischen ihrem Bruder und mir war. Aber da sie wohl gerade nicht gut auf Conner zu sprechen war, und es die Aufgabe von ihm wäre ihr von uns zu erzählen, ließ ich es sein.

"Es gibt vieles über das ich mir Gedanken mache. Du hast dich also mit Conner gestritten? Tut mir leid wenn ich bei euch beiden für so viel Chaos sorge. Das war nie meine Absicht." erklärte ich Juliet, als ich sie in das Haus ließ. Juliet war die einzige, und auch eigentlich erste Freundin die ich hatte. Jemanden, der mich akzeptierte wie ich war. Aber genau über die Sache, die mich am meisten beschäftigte, konnte ich nicht mit ihr sprechen. Das war wirklich zum verrückt werden!

Bloody Soulmates - The Bite Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt