Kapitel 19

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Jonathan 'John' Abraham
By LuanaWhite

"Es freut mich Geschäfte mit ihnen zu machen, Mister Abraham. Ich melde mich bei ihnen wenn wir geeignete Immobilien gefunden haben." erklärte mir der Bürgermeister, dem ich ein freundliches Lächeln schenkte und seine Hand schüttelte. Ich hatte mein Vorhaben in die Tat umgesetzt und wollte in eine gemeinnützige Stiftung investieren. Mit den Geldern die ich in die Stadt investierte, sollte man Waisenkindern helfen. Dabei hatte ich auch mein eigenes Schicksal damals im Kopf und ich wollte helfen dass Kindern, die ihre Eltern verloren hatten geholfen wurde. Dass ich dadurch Ansehen in der Stadt genoss, war ein großer Vorteil.

Ich verließ das Rathaus wieder und wollte mir nun jemanden zum Speisen suchen. In den letzten Tagen allerdings, suchte ich mir vorwiegend Männer. Jedesmal stellte ich mir vor, dass es sich dabei um Conner handeln würde.

Seit meiner Nacht mit Juliet, hatte ich ihn nicht mehr gesehen. Ich wollte etwas Abstand um nachzudenken, ebenso hatte ich mich auch mit Juliet nicht mehr getroffen. Sie hatte mir geschrieben, aber ich hatte ihr geantwortet dass ich mich jetzt erstmal um meine Geschäfte kümmern musste. Sie schien es zu verstehen. Hoffentlich dachte sie nicht, dass wir jetzt ein Paar wären. Ich musste ihr das vermutlich noch mal sagen.

Ich wollte Conner's Bitte erfüllen und ihr nicht weh tun, aber vielleicht war es dazu schon zu spät. Und dann wäre ich bei Conner vermutlich so oder so unten durch. Außer... Außer ich schaffte es noch davor ihm seine Gefühle zu entlocken. Das würde schwierig werden, aber nicht unmöglich. Es war an der Zeit mit offenen Karten zu spielen. Zumindest teilweise.

Aber zuerst brauchte ich Blut um meinen Hunger zu stillen. Ich sah mich auf der vollen Straße um und lauschte den Gedanken der Menschen. Es dauerte nicht lange bis ich einen geeigneten Kandidaten gefunden hatte, und so setzte ich meine Fähigkeiten als Vampir ein und genoss eine leckere Mahlzeit. Anschließend stellte ich sicher dass meine Kleidung nichts abbekommen hatte und machte mich auf den Weg zu Conner's Wohnung. Aber diesmal stieg ich nicht durch das Fenster ein, sondern klingelte ganz normal an seiner Tür. Er würde sicher gleich Augen machen, wenn er mich erblickte.

Mit meinen feinen Gehör konnte ich hören, wie Conner anscheinend telefonierte und als er die Klingel hörte, seufzte er aus.

"Ja Mom, ich weiß. Ich muss jetzt Schluss machen. Da ist jemand an der Tür und ich brauche eine Dusche. Ich habe dich auch lieb. Bis dann." verabschiedete er sich. Doch als Conner die Tür aufmachte und mich erblickte, erstarrte er regelrecht und seine Augen wurden riesig. "John?" fragte er ganz perplex.

Conner's überraschtes Gesicht war wirklich gold wert und ich konnte gar nicht anders als ihn breit anzugrinsen. Er hatte ein Sportoutfit an und musste sagen das stand ihm wirklich gut und der Geruch seines Schweißes war betörend. "Hey Conner. Du hast meine Einladung mich zu besuchen noch immer nicht wahr genommen, deshalb dachte ich, ich besuche einfach dich.

Außerdem, nach unserem letzten Treffen wäre ein ruhiger Ort etwas besser, wo wir unter uns sind. Du hast doch nichts dagegen?" meinte ich zu ihm und schob mich auch schon an ihm vorbei in seine Wohnung.

Conner war regelrecht sprachlos und schloss die Tür hinter mir. Ich kannte seine Wohnung ja schon, von den Nächten die ich hier gewesen war, nur wusste Conner das nicht und so sollte es vorerst auch bleiben.

"Woher weißt du wo ich wohne? Warte, lass mich raten. Juliet." sagte Conner und ich nickte grinsend. Er allerdings stieß fest die Luft aus, aber über seine Schwester wollte ich gerade wirklich nicht reden.

Dann verschränkte Conner seine Arme vor der Brust. "Kann ich dir was zum Trinken anbieten? Was führt dich eigentlich wirklich hierher? Das kann doch nicht nur daran liegen, dass ich dich noch nicht besucht habe." fragte er mich gerade aus, aber insgeheim kannte er doch die Antwort.

Amüsiert zog ich eine Braue nach oben und musterte Conner intensiv. Er versuchte immer noch die Fassade aufrecht zu erhalten, aber das würde sich jetzt ändern. Ich hatte keine Lust mehr zu spielen, sonst würde alles nur aus dem Ruder laufen.

"Ich bin hier weil du niemals von selbst auf mich zugekommen wärst, Conner. Lass uns ehrlich miteinander sein. Ich weiß was in dir vorgeht, denn mir geht es genau wie dir. Wenn du mich siehst, beginnt dein Herz schneller zu klopfen. Du fühlst dich zu mir hingezogen, aber hast Angst vor diesen Gefühlen. Es verwirrt dich, weil du so noch nie gefühlt hast.

Du sehnst dich nach meiner Nähe, danach dass ich dich berühre. Aber du brauchst keine Angst haben. Weil es völlig in Ordnung ist. Mehr als das. Ich bin hier damit du dir endlich das nehmen kann, was du schon die ganze Zeit willst." erklärte ich ihm nun ernst, während ich immer wieder einen Schritt auf ihn zumachte, bis ich nahe bei ihm stand und liebevoll meine Hand an seine Wange legte. Oh wie gut es sich anfühlte, seine warme Haut zu berühren. Ich konnte Conner einfach nicht mehr fern bleiben. Ich war verliebt in ihn und brauchte ihn. Sah er das nicht?

Nach meinen Worten waren Conner's Gedanken völlig leer und sein Mund stand offen, während er mich anstarrte. Dann überschlugen sich die Worte in seinem Kopf so sehr, dass ich seine Gedanken ausblenden musste, doch er sah mich weiterhin völlig verwirrt an. "Das ist nicht richtig, John. Du hast doch was mit Juliet." sagte Conner schließlich heiser und sah einen Moment auf meine Lippen. Dachte er, mir würde das nicht auffallen?

Ich senkte etwas traurig meinen Blick. Ich hatte Juliet benutzt um an Conner ran zu kommen, aber ich war zu weit gegangen. Ich hätte nicht mit ihr schlafen sollen, aber seit wann kümmerte mich das? Conner sorgte dafür, dass ich wieder so etwas wie ein Gewissen entwickelte aber das wollte ich nicht. Warum tat er das?

"Aber ich empfinde nicht das Selbe für sie, wie für dich. Das was einem als Falsch erscheint, kann für jemand anderen Richtig sein und umgekehrt. Denk einmal an dich selbst Conner. An das, was du tief in deinem Herzen fühlst." erklärte ich und als ich wieder aufsah, trafen sich unsere Blicke und ich konnte nicht mehr anders. Ich musste ihn jetzt einfach küssen.

Also legte ich meine Lippen auf seine und zog seinen Körper ganz eng an mich heran. Er konnte nicht mehr dagegen ankämpfen. Er musste diese Anziehungskraft, diese Bindung die wir zueinander hatten auch spüren. Ich schenkte ihm gerade mein unsterbliches Herz. Er durfte es mir nicht brechen.

Bloody Soulmates - The Bite Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt