Kapitel 14. Scheinheiligkeit

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Fin:

Die Nacht war dann doch ruhig verlaufen. Ich konnte durch Nero gut schlafen und war auch nicht aufgewacht. Das gestern vollkommen vergessen. Den Tag startete ich erst einmal damit Nero zu füttern bevor ich mich fertig machte und wir zusammen zum Laden fuhren.

Dort rief ich erst einmal Mister King White an, der zu meinem Glück heute noch etwas Zeit hatte um sich den Anzug an zu sehen und anzuprobieren.

Ein wenig nervös war ich schon.

Pünktlich wie immer öffnete ich meinen Laden, schaltete alle Lichter ein und machte alles für den Termin fertig.

Ich war gerade hinten als Nero aufblickte. Genau in dem Moment klingelte das kleine Glöckchen über der Türe, das mir einen Kunden ankündigte.

Mit einem Lächeln trat ich nach vorne, weil ich dachte das er vielleicht früher gekommen wäre.

Doch kaum erblickte ich die Person die an meinem Tresen lehnte, verschwand es augenblicklich wieder.

Niemand anders als Mike lehnte dort ganz lässig. Seine langen braunen haare wie immer zu einen Zopf gebunden. Seine braune Augen blickten gelangweilt durch meinen Laden.

Er hatte sich noch nie dafür interessiert was für einen Laden ich auf gemacht hatte und mit welcher Arbeit ich mein Geld verdiene.

Es war ihm immer nur wichtig gewesen genug davon zu haben, damit er alles hatte was er brauchte.

,,Was willst du hier?" ruckartig stieß er sich bei meinen Worten vom Tresen ab und blickte mich an. Einen Wimpernschlag später sah ich wieder dieses Bild vor meinen Augen. Mir kam es hoch, die Wut und die Traurigkeit.

,,Fin." flüsterte er meinen Namen, sein Blick ging über meinen Körper hinab als würde er mich zum ersten mal sehen. Genervt verschränkte ich die Arme vor der Brust.

,,Was tust du hier?" fragte ich nun etwas nachdrücklicher.

Es erschien ein charmantes Lächeln in seinem Gesicht. Ohne seinen Bart, sah er um einiges jünger aus.

,,Ich wollte deinen Laden sehen." Gerade noch so konnte ich mir das Würgen verkneifen. Drehte er jetzt vollkommen durch. Gerade noch zog er eine gelangweilte Miene und nun tat er so als würde es ihn brennend interessieren.

,,Du bist ein schlechter Lügner, also hör auf damit und sag mir was du hier willst." Kurz schielte ich nach hinten, weil ich befürchtete das Nero gleich heraus geschossen kam. So wie er gestern drauf gewesen war, irgendwie kam es mir so vor als könnte er Mike nicht leiden.

Obwohl sie sich noch nie begegnet sind.

,,Du hast dich nicht bei mir gemeldet." dabei sah er mir direkt in die Augen.

,,Und weiter? Nur weil du es willst soll ich mich bei dir melden oder was?" keifte ich Mike an. Vielleicht reagierte ich ein wenig über, aber mir ging allein seine Anwesenheit gegen den Strich.

,,Ich hab dir extra ein Geschenk gemacht, es ist das mindeste das du dich bedankst." mir klingelten die Ohren. Mikes Ausdruck wurde zornig, mein Herz schlug schnell in meiner Brust.

,,Ist es das!" hielt ich mutig dagegen.

Ich schluckte schwer als er zu mir hinter den Tresen trat.

,,Ich war hier weil ich mit dir reden wollte. Und du führst dich hier so auf als wäre alles meine Schuld. Mir liegt anscheinend noch was an unserer Beziehung!" schrie dieser mich wütend an und drängte mich weiter nach hinten.

,,Willst du sagen ich bin schuld?!" schrie ich zurück und stieß ihn von mir weg, weil er mir zu nahe war.

Doch dieser packte nur schmerzhaft mein Handgelenkt.

,,Lass los du tust mir weh!" Schmerzhaft keuchte ich.

,,Dann komm mal wieder runter du....." egal was er sagen wollte sie gingen in dem gewaltigen Knurren unter das hinter mir ertönte. Mir lief es eiskalt den Rücken hinunter.

,,Lass mich los!" verlangte ich von ihm. Als auch schon neben mir Neros Kopf erschien. Die Lefzen nach oben gezogen, seine gewaltigen Zähne öffnete er drohend.

Mike stand dort wie erstarrt und blickte zu ihm hinunter.

Als Nero noch einmal laut knurrte und dabei warnend nach ihm schnappte. Kurz dachte ich er würde beißen.

Erschrocken ließ Mike mich endlich los und stolperte zurück. Nero hingegen legte seine Ohren an und trat immer weiter auf ihn zu.

,,Verschwinde endlich!" forderte ich von Mike, das er endlich meinen Laden verließ.

Dieser blickte mich nur kurz voller Zorn an.

,,Das ist noch nicht vorbei!" rief er mir zornig zu. Als er aus meinem Laden flüchtete.

Endlich konnte ich wieder atmen, ich ließ mich an der Wand hinunter gleiten auf den Boden.

Dabei rieb ich mir mein schmerzendes Handgelenk. Dieser Kerl wurde immer irrer.

Was dachte er sich nur, hier in meinem Laden auf zu tauchen! Als hätte es ihn je interessiert.

Bedrückt blickte ich hinab auf mein Handgelenk auf dem langsam seine Hand zu sehen war.

Als mich etwas nasses an stupste.

,,Danke." flüsterte ich Nero zu. Während ich ihn am Kopf kraulte.

Wenn er nicht da gewesen wäre, ich wollte es mir nicht ausmalen wie weit Mike gegangen wäre.

Die Art und der Zorn den er mir entgegen brachte machte mir langsam wirklich Angst.

Ich hatte wirklich sorge das es ausarten könnte. Wenn er nicht endlich begriff das es aus zwischen uns beiden war. Eine zweite Chance würde er nicht mehr von mir bekommen. Dafür war zwischen uns einfach zu viel passiert. Auch zuvor schon. Es reichte mir.

Ich hoffte nur das er es endlich begriff und mich endlich in ruhe ließ.

Ein Hund für FinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt