Kapitel 16. Schwere Gedanken

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Kian:

Ganz entspannt lag ich dort wo ich immer lag und beobachtet Fin bei seiner Arbeit. Wie er immer die Stirn runzelte wenn er zu konzentriert war um irgendwas anderes als seine Arbeit wahr zu nehmen.

Er war dann einfach in seiner eigenen Welt.

Ich könnte den ganzen Tag damit verbringen ihn zu beobachten, es entspannte mich. Nur zu gerne wäre ich ihm noch etwas näher.

Dieser Omega der den Laden vorhin betreten hatte, diese Mächtige Aura um ihn herum war kaum in Worte zu fassen.

Noch nie war ich jemanden begegnet der so ist wie dieser. Dieser hatte es auch gleich durchschaut das ich kein Hund bin. Seine Worte gut gewählt.

Wieder glitt mein Blick hinauf zu Fin.

Was er wohl dazu sagen würde wenn er wüsste das ich auch ein Mensch bin?

Würde er mich dafür verurteilen was ich hier tat. Es fühlte sich schlecht an, als würde ich ihn ausnutzen und hintergehen. Ihm etwas vorspielen. Es fühlte sich nicht gut an.

Dabei konnte ich noch immer nicht meine Form wechseln, auch wenn ich spüren konnte das es mir immer besser ging und meine Heilung gut voran ging. Ich denke in einer Woche wäre alles wieder gut, als wäre zuvor nie etwas gewesen.

Das ganze beschäftigte mich sehr. Denn was wäre dann? In einer Woche.

Denn als Mike hier aufgetaucht ist, spürte ich genau das es noch nicht vorbei mit ihm war.

Dieser Kerl würde niemals ruhe geben, bis man ihm einen guten Grund geben würde Fin nicht mehr zu belästigen.

Er war gefährlich ganz klar.

Dieser würde aufs ganze gehen, das war ihm an zu sehen.

Ob Fin sich dessen wirklich bewusst war?

Wenn mir einer ein Foto von Mike auf der Straße gezeigt hätte, hätte ich wohl gesagt das er ein netter Kerl ist der niemanden etwas tun kann. Doch genau dieses Aussehen täuschte alle.

Jedoch ließ ich mich davon nicht täuschen.

Als Fin aufstand setzte ich mich auf. Es pochte schon lange nicht mehr so schlimm.

Auch das Schmerzmittel das Fin mir gab, wirkte zwar nicht lange aber immerhin.

Dieser ordnete den Anzug und hing ihn auf. Als er nach vorne trat um die Türe ab zu schließen und die lichter ausmachte.

,,Gehen wir nach Hause?" als antworte bellte ich laut. Er verstand so langsam was ich von ihm wollte.

Fin lachte, was mich erfreut bellen ließ.

Seine Anwesenheit allein machte mich glücklich.

,,Dann komm." kurz strichen seine Finger über meinen Kopf.

Ich erhob mich und tapste hinter ihm her, als wir seinen Laden verließen. Dieser öffnete mir die Türe und ich sprang in den kleinen Wagen. Es war immer noch ein wenig unbequem, aber das würde ich jetzt auch überleben.

Wie immer war es still als wir zu ihm heim fuhren. Klar was sollte er auch mit einem Hund reden.

Aber dennoch kam es mir so vor als würde ihn etwas bedrücken. Bestimmt das mit Mike. Konnte ich mir gut vorstellen. Denn eigentlich hätte er glücklich sein sollen. Der Kunde war begeistert von seinem Anzug gewesen.

Aber er war es keines wegs. Im allgemeinen kam er mir sehr unruhig vor.

Ich fragte mich wie ich ihm dabei helfen konnte. Als er auch schon in seine einfahrt einbog.

Fin parkte, stieg aus und schloss das Tor. Bevor er mich aus dem Wagen ließ.

Kurz überblickte ich alles und lief aufmerksam umher. Nichts hatte sich verändert und als ich nicht ungewöhnliches bemerke kehre ich zu Fin zurück. Der erleichtert mit mir zur Haustüre ging. Hat er etwa extra gewartet?

Vertraut er mich schon so sehr?

Wie immer in der letzten Zeit ging er nach der Arbeit gleich in die Küche. Er kochte extra für mich und für sich.

Geduldig wartete ich, auch wenn ich kaum klar denken konnte vor Hunger.

Nur zu gern wäre ich mit ihm am Tisch gesessen und hätte mich mit ihm unterhalten.

Gefragt was ihn beschäftigt.

Ich rückte näher zu ihm und legte meinen Kopf auf seinen Oberschenkel ab. Blickte zu ihm hinauf. Doch dieser starrte nur in die Luft und bekam nichts mit.

Als ich jedoch winselte blinzelte dieser und sah zu mir hinunter. Er lächelte aber es war kein ehrliches.

,,Hat es dir geschmeckt?" ich bellte zustimmend. Im Gegensatz zu ihm hatte ich aufgegessen.

,,Dann ist es ja gut." kurz streichelte er mich bevor er sich erhob und aufräumen an fing.

Selbst von hier erkannte ich seine Angespannten Schultern. Deswegen hatte ich eine Idee vielleicht würde ihn das auf andere Gedanken bringen. Ich hoffte es.

Deswegen sprang ich durch die Wohnung. Mir würde es auch gut tun und ihm bestimmt auch. Da hatte ich endlich gefunden was ich gesucht hatte.

Ich nahm die Leine die er extra gekauft hatte und ging mit ihr in die Küche und legte sie ihm vor die Füße.

Überrascht blickte Fin auf die Leine zu seinen Füßen.

,,Willst du raus?" perplex hob er sie auf und blickt mich direkt an.

Ich bellte auffordernd.

,,Einen Kaffee könnte ich auch noch vertragen. Vielleicht keine schlechte Idee." Fin schmunzelte. ,,Gehen wir ins Bistro vielleicht treffe ich ja wieder diesen netten Kellner und lade ihn ein." bei seinen Worten erstarrte ich.

Das konnte ich jetzt wohl kaum glauben. Hatte er etwa wirklich Interesse an mir.

Sehnsüchtig blickte ich zu ihm hinauf in seine blauen Augen. Wie gern nur würde ich einen Kaffee mit ihm trinken.

,,Dann ziehe ich mich mal kurz um." sprach dieser mit einem Lächeln , das sein Gesicht erhellte wie die aufgehende Sonne. Es strahlte einfach.

Nur zu gern hätte ich zu ihm gesagt das ich genau vor ihm bin.

Ich hoffte nur das er es mir verzeihen würde. Ich konnte es nur hoffen. Denn wen ich mich wieder verwanden konnte wollte ich dennoch gern an seiner Seite bleiben.

Den ich empfand immer mehr für ihn und das Tag für Tag mehr.

,,Gehen wir." sprach dieser bereit und holte mich aus meinen Gedanken.

Erfreut lief ich zu ihm und ließ mich geduldig anleinen. Auch wen es ein ungewohntes Gefühl war, musste es sein. Das war mir klar auch wen ich es nicht mochte.

Hauptsache es war Fin am anderen ende der Leine. Dann war alles gut.

Ein Hund für FinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt