Fin:
Der Regen prasselte nur so auf das Dach meines Wagens hinab. Immer wieder verschwamm meine Sicht vor lauter Tränen.
Das schluchzen konnte ich mir nicht verkneifen und wollte es auch nicht.
Immer wieder tauchte diese Bild vor meinen Augen auf. Wie Mark über ihm war, so gelassen und gut gelaunt.
Als wäre er wieder ganz wie früher. Und bei mir? Verhielt er sich wie das letztes, ich arbeitete bis spät in die Nacht und er amüsierte sich.
Wer wusste schon wie oft er das getan hatte? Es war reiner Zufall gewesen das ich heute früher fertig war als sonst.
Ansonsten hätte ich es nie raus bekommen. Diese Gewissheit zerriss mich. Mike hätte mir nicht verraten wenn ich sie nicht erwischt hätte.
Wie lange das wohl schon ging? In unserem Haus, in unserem Bett in dem ich jede Nacht schlief! Mir wurde flau im Magen als ich es mir nur vorstellte.
Viele Nächte war er unterwegs gewesen, hatte mir gesagt er wäre mit Freunden weg. Ein wenig feiern und den Stress vergessen.
Ich fragte mich jetzt was davon nun wahr war. Wie lange er mich schon betrogen hatte. Lebte auf meine Kosten.
Noch nie hatte mich jemand so sehr verletzt wie er. Dieser Schmerz brannte sich tief in mein Herz.
Gedankenverloren fuhr ich durch die Straßen. Dabei wusste ich nicht einmal wo ich war, ich fuhr einfach ohne ein Ziel vor Augen zu haben.
Der Verkehr wurde immer weniger und ich drehte meine runden. Dabei fragte ich mich wie ich ihn überhaupt vertrauen konnte. In Gedanken ging ich jedes Gespräch mit ihm durch, gab es schon vorher Anzeichen? Hatte ich etwas übersehen?
Wie konnte er mir das nur antun?! Die nächsten Tränen schimmerten in meinen Augen, wütend wischte ich sie fort. Ich schweifte nur kurz ab, panisch riss ich die Augen auf. Versucht noch zu bremsen als dieses riesen Tier vor meinen Wagen sprang. Es war auf einmal einfach da!
Meine Hände umklammerten das Lenkrad, dabei drückte ich die Bremse durch, es knackte die Reifen schlitterten über die Straße als es ein lauter Aufprall zu hören war. Ich wurde nach vorne gedrück, der Sicherheitsgurt schnürte sich in meine Brust.
Niemand anders war zu sehen, kein anders Auto fuhr hier.
Dennoch machte ich die Warnblicke rein, bevor ich den Gurt löste. Meine Knie zitterten und gaben beinahe nach als ich ausstieg.
Ich hatte Angst was ich dort vorfinden würde. Mein Herz klopfte mir bis zum Hals hinauf.
Mir war schlecht und ich musste mich kurz am Wagen abstützen.
Als ich erblickte was ich angefahren hatte.
Es war ein Hund der auf dem nassen Asphalt lag. Dieser war wirklich groß, langsam ging ich in die knie und streckte meine Hand nach ihm aus.
Beinahe traute ich mich nicht, wer wusste schon ob er mich beißen würde. Vorsichtig strich ich durch sein dunkles kurzes Fell. Sein Brustkorb hob und senkte sich, er lebte noch. Was für ein Glück. Als ich meine Hand jedoch wieder zurück zog erkannte ich das Blut. Panisch starrte ich auf den Hund vor mir.
Ich musste etwas tun!
Deswegen holte ich mein Handy hervor und wählte Bellas Nummer.
,,Fin weißt du nicht wie spät es ist?" murrte sie ins Handy.
,,Tut mir Leid Bella aber ich brauch deine Hilfe." sie hörte wohl die Panik in meiner Stimme den sie klang gleich viel wacher als zuvor.
,,Was ist passiert?" ich hörte es rascheln.
,,Ich habe einen Hund angefahren, er ist zu groß als das ich ihn alleine von der Straße bekomme." erklärte ich ihr meine Situation.
Sie fluchte nur.
,,Wo bist du ich komme zu dir." ich erklärte ihr wo ich war.
Danach legte sie auf. Nur gut das sie ihre eigene Tierarztpraxis in der Stadt hatte.
Ich hatte wirklich Glück gehabt.
Solange ich wartete ging ich zurück zu meinen Wagen und holte eine Jacke von mir hervor und legte sie über seinen Körper. Es musste bestimmt kalt sein.
,,Es tut mir Leid." murmelte ich leise vor mich hin. Sanft stich meine Hand seine lange Schnauze entlang, die Spitzen Ohren die nach oben standen.
Ich kniete solange neben ihm im Regen bis sich uns ein großer Wagen näherte. Sofort erkannte ich ihn. Es war Bella. Endlich.
Sie parkte hinter mir, stellte auch die Warnblicke an und stieg auf.
,,Geht es dir gut?" sie kniete sich zu mir.
,,Ja, aber ich weiß nicht wie es ihm geht." ich machte mir Sorgen ob er das überleben würde.
Mit großen Augen starrte sie den Hund an.
,,Ist etwas?" fragte ich deswegen nach.
,,Ich habe noch nie einen so großen Dobermann gesehen. Das ist wirklich ein prächtiges Exemplar." stieß sie überwältigt hervor.
,,Aber wir sollten vorsichtig sein. Wer weiß wie er reagieren wird sobald er aufwacht." warnte sie mich vor.
Dann stand sie auf und rannte wieder zu ihrem Wagen zurück bevor sie mit einem großen Tuch kam.
,,Hilfst du mir." sie legte es auf dem Boden ab. Zusammen schafften wir den Dobermann auf das Tuch zu ziehen. Ich griff vorne das Tuch sie hinten.
,,Können wir?" fragte sie nach.
Als ich nickte hoben wir ihn an.
Er war noch schwerer als er aussah, ächzend schafften wir ihn in Bellas Wagen.
,,Kannst du selber fahren?"
,,Ja ich fahr dir hinter her." Informierte ich sie. Ein letztes mal blickte ich auf den Hund hinab. Der sich bisher kein bisschen bewegt hatte. Irgendwie ließ es mich nicht los, ich hoffte nur das es nichts schlimmes war. Das Bella ihm helfen konnte.
,,Gute dann lass uns fahren, ich muss ihn untersuchen." die Zeit drängte das verstand ich.
,,Ok." auch wenn ich mich nur ungern entfernte und ihn zurück bei ihr ließ. Dabei wusste ich doch das er bei ihr am besten aufgehoben war.
Verwirrt über mich selbst stieg ich in den Wagen und folgte Bella.
Von der ganzen Aufregung hatte ich den Vorfall mit Mike ganz vergessen. Jetzt hoffte ich nur das es nichts schlimmeres war und er überleben würde.
An mehr konnte ich nun nicht mehr denken. Als wir durch die Stadt fuhren um zu ihrer Praxis zu gelangen.
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Ein Hund für Fin
FantasiaEin Hund für Fin. Band 8 aus meinem Alpha&Omega Universum. Fin lebt außerhalb der Stadt mit seinem Freund in einem kleinen Haus. Dazu hat er sich selbständig gemacht mit einer kleinen eigenen Schneiderei. Langsam baut er sich einen guten Stamm an Ku...