Fin:
Es war wie die Tage zuvor. Die Schneiderei schloss ich etwas früher als sonst um noch in die Klinik zu Kian zu fahren.
Die letzten Tage hatte es so schönes Wetter gehabt. Ein richtig schöner Herbsttag. Die Blätter färbten sich langsam in eine bunte Farbenpracht. Doch heute herrschte draußen ein Sturm wie ich es noch nie gesehen hatte.
Die Leute auf den Gehwegen hielten verzweifelt ihre Regenschirme fest, was ihnen kaum nutze. Der Regen prasselte stark gegen die Fenster.
Meine Scheibenwischer kamen kaum noch hinterher und ich hatte Mühe überhaupt noch etwas zu erkennen.
Kein schönes Wetter um raus zu müssen.
Aber es würde mich nicht auf halten um zu Kian zu gelangen. Nichts würde mich je aufhalten.
Auf dem Parkplatz der Klinik suchte ich nach einer freien Lücke weiter vorne und tatsächlich hatte ich Glück. Direkt vor dem Eingang war noch ein Platz frei gewesen. Ich machte mir nicht mal die Mühe den Regenschirm zu benutzen. Denn der würde nichts bringen. Ich rannte einfach bis zum Eingang.
Erleichtert das ich endlich drinnen war, atmete ich aus. Hier drinnen war es angenehm warm.
Diesmal saß niemand an der Anmeldung deswegen machte ich mich gleich auf den Weg zu Kian.
Der Weg dorthin fühlte sich heute an als würde ich gar nicht mehr ankommen. Ich war irgendwie nervös. Vielleicht erhoffte ich mir auch nur das endlich der Tag gekommen war.
Mit zu viel Schwung öffnete ich die Türe zu seinem Zimmer und blieb wie angewurzelt stehen.
,,Was..?" ich erblickte ein leeres weißes Bett. Eine Krankenschwester war gerade dabei es aus dem Zimmer schieben zu wollen.
Mein Blick zuckte hinüber zu dem kleinen Tisch auf dem gestern noch meine Blumen gestanden hatten. Doch auch sie waren weg.
,,Alles ok?" fragte mich die junge Frau. Dabei trat sie etwas näher.
,,Wissen sie wo er ist?" dabei deutete ich auf das leere Bett.
Sie schüttelte nur den Kopf. ,,Ich bin erst gerade gekommen ich kann ihnen leider nichts sagen, fragen sie am besten unten nach." kaum hatte sie die Worte ausgesprochen war ich auch schon wieder aus dem Zimmer draußen.
Verzweifelt ballte ich meine Hände zu Fäusten. Weil ich nicht in Panik verfallen wollte.
War ihm etwas passiert? Ging es ihm schlechter als gestern noch?
Entlassen konnte er wohl kaum sein. Das konnte nicht der Grund sein. Sie würden ihn in dem Zustand niemals gehen lassen.
Das war nicht möglich.
Die Panik und die Sorge nahm immer weiter zu als ich dir Treppen nach unten rannte. Dabei rutschte ich mehrmals als nur einmal aus. Jedoch hielt mich das nicht auf.
Mein Herz pochte wir verrückt in meiner Brust.
Unten bei der Anmelde stützte ich mich kurz an der Theke ab, weil ich kaum noch Luft bekam.
,,Mister Hallow." beunruhigt näherte sich mir Luise.
,,Ist alles ok bei ihnen?"
,,Kian." brachte ich nur keuchend hervor. ,,Wo ist er hin?"
,,Ist er nicht mehr auf seinem Zimmer?" sie wirkte überrascht was mich noch mehr beunruhigte.
,,Beruhigen sie sich erst einmal. Ich werde nach sehen." sie nickte mir zu bevor sie zu ihrem Computer ging und irgendwas eingab.
Dabei fing sie an die Stirn zu runzeln.
,,Ist etwas?" ich hielt es nicht mehr aus.
,,Das glaub ich nicht." murmelte sie vor sich hin bevor sie auf die Tastatur herum tippte.
,,Warten sie kurz hier, ich frage die Ärztin persönlich." bevor ich sie aufhalten konnte war sie auch schon verschwunden und ließ mich hier vorne allein. Zurück mit dieser Ungewissheit.
Ich bekam endlich wieder etwas mehr Luft. Dafür machte mich das Warten unruhig.
Was ging hier nur vor sich? Kian, wo war er nur?
Mir fiel nichts mehr ein, was hier vor sich ging.
Als endlich wieder Luise hervor trat.
,,Mister Hallow ich muss ihnen leider mitteilen das Mister Heath die Klinik verlassen hat." alles was ich hörte war das Rauschen in meinen Ohren.
Was hatte sie gerade gesagt? Fassungslos starrte ich sie nur an, ich öffnete meinen Mund wollte etwas sagen bekam aber kein Wort heraus.
,,Aber." ich verstand es nicht. Wie konnte das nur möglich sein. Es setzte ja voraus das er aufgewacht war. Das hätte mich freuen sollen jedoch fühlte ich nichts weiter als Sorge.
,,Wie kann das sein, sie können ihn doch nicht in dem Zustand entlassen." meine Stimme überschlug sich dabei.
,,Das haben wir auch nicht."
Bevor ich etwas sagen konnte sprach sie:,,Mister Heath hat sich, nachdem er aufgewacht ist, selbst entlassen gegen jeden Ärztlichen Rat. Meine Kollegen haben ihm mehrmals davon abgeraten die Klinik zu verlassen." berichtete sie mir.
,,Wieso sollte er.." mir fehlten die Worte dafür.
,,Das kann ich ihnen auch nicht sagen." Entschuldigend blickte sie mich an.
,,Kann man nichts machen, danke Luise." ich verabschiedete mich von ihr.
,,Auf wieder sehen Mister Hallow." sie winkte noch, bevor ich die Türe nur schwer auf bekam weil es draußen so einen Sturm hatte.
Der Regen prasselte mir ins Gesicht, ich hob den Arm und schirmte meine Augen ab damit ich überhaupt etwas sehen konnte.
Mit schnellen schritten lief ich zu meinem Wagen uns sperrte eilig auf, bevor ich mich auf meinen Sitz fallen ließ.
Da musste ich mich erst kurz beruhigen. Verzweifelt rieb ich mir übers Gesicht. Wieso hatte Kian die Klinik auf eigenen Wunsch verlassen? Ich machte mir Gedanken wie es ihm wirklich ging. Zu dem war ich enttäuscht das er sich nicht bei mir gemeldet hatte. Da fiel mir wieder ein das er meine Nummer gar nicht hatte, gut dann konnte er sich ja nicht bei mir melden.
Aber ich hatte von Rexana erwartet das sie mich benachrichtigen würde sobald sie wusste das Kian wieder zu Hause war. Sie bekam es ja mit weil er über dem Bistro wohnte.
Hatte ich vielleicht nichts mit bekommen? Deswegen sah ich auf mein Handy. Nein, keine neuen Nachrichten.
Wieso? Fragte ich mich nur immer wieder.
Aufgewühlt startete ich den Wagen und fuhr aus dem Parkplatz. Weg von der Klinik, Richtung Bistro.
Mir war bewusst das ich keine Ruhe finden würde bis ich nicht wusste wie es ihm ging.
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Ein Hund für Fin
FantasyEin Hund für Fin. Band 8 aus meinem Alpha&Omega Universum. Fin lebt außerhalb der Stadt mit seinem Freund in einem kleinen Haus. Dazu hat er sich selbständig gemacht mit einer kleinen eigenen Schneiderei. Langsam baut er sich einen guten Stamm an Ku...