Fin:
Mit zögerlichen Schritten betrat ich das Bistro. Mir gingen Gedanken durch den Kopf, ob ich das Recht dazu hatte ihnen davon zu erzählen. Wollte Kian das überhaupt? Wussten sie wer er ist?
Es herrschte ein einziges Wirrwarr in meinem Kopf.
Was mich jedoch antrieb was die Sorge die sie empfinden würden wenn Kian nicht mehr auftauchen würde.
Das wollte ich niemandem antun. Deswegen schritt ich auf den Tresen zu. Dahinter stand noch immer der Kellner den ich getroffen hatte um nach Kian zu fragen.
Sein Ausdruck im Gesicht als er mich erblickte und mich auch erkannte, überraschte mich sehr.
,,Rexana." rief er aufgebracht. Dabei hatte ich noch kein einziges Wort zu ihm gesagt.
Abwartend starrten wir uns an, keiner sagte jedoch was. Nach Fragen wollte ich auch nicht.
Als eine hektisch Frau mittleren Alter nach vorne gerannt kam. Ich kannte sie, bei ihr hatte ich auch schon meinen Kaffee gekauft.
Was ging hier vor sich?
,,Rexana, das ist er. Fin." erklärte sie ihm, als sie die Augen aufriss und mich anstarrte.
Dann sprach keiner mehr, eine bedrückende Stille die ich kaum aus hielt.
,,Kann ich mit ihnen sprechen?" fragte ich dann leise. Irgendwo anders als hier vor den anderen Gästen.
,,Setzt dich an den Tisch dort vorne, Max bring ihm einen Kaffee. Wir schließen gleich dann können wir ungestört sprechen."
Ich blickte auf die Uhr die an der Wand hing und tatsächlich in ein paar Minuten schlossen sie das Bistro.
,,Ok." sprach ich zu ihr und setzte mich an den Tisch auf den sie gezeigt hatte.
Der Kellner hieß also Max den er war es der mir sofort einen Kaffee bracht.
,,Danke." bedankte ich mich bei ihm.
Es lenkte mich ein wenig ab ihnen dabei zu zusehen wie sie die letzten Kunde bedienten. An den Tischen abgeräumt wurde und sie sich von dem Koch verabschiedeten.
Danach wurde die Türe vorne abgeschlossen und die vorderen Lichter ausgemacht.
Damit sie wussten das geschlossen war.
Danach kam die Chefin des Ladens, Rexana und der Kellern zu mir an den Tisch und setzten sich.
Ich brauchte noch einem Moment deswegen nahm ich noch einen Schluck von meinem Kaffee.
,,Geht es dir gut? Kian hat sich Sorgen um dich gemacht." es war Rexana die das Wort ergriff.
Doch ihre Worte verblüfften mich.
,,Was?" brachte ich nur hervor.
,,Naja seid er diesen Brief bekommen hat ist er weg gerannt und nun tauchst du hier auf." es war Max der zu mir sprach.
Nun ergab es einen Sinn, das war es also was sie Kian bringen wollten.
,,Soweit schon, aber es geht um Kian." brachte ich gerade so seinen Namen heraus. Bei meinen Worten wurde Rexana ganz blass im Gesicht.
Sie öffnete den Mund, brachte aber keine Worte heraus.
,,Kian ist zurzeit in der Wandlerklinik." es war schwer die Worte aus zu sprechen. Weil es immer noch ungewiss war wie es um ihn stand.
Als ich ihre schockierten Gesichter sah wurde mir ganz schwer ums Herz.
,,Geht es ihm gut?" fragte Max besorgt.
,,Das können sie noch nicht sagen, momentan liegt er im Koma und die Ärztin sagte mir das sie noch nicht wissen ob er Überleben wird." das Zittern meiner Stimme konnte ich nicht unterdrücken.
,,Was? Aber..." stammelte Max vor sich hin, während Rexana nur auf den Tisch starrte und keine Worte fand.
,,Ich kann nicht genau sagen was passiert ist, ich verstehe selbst nicht ganz. Aber ich wollte das ihr das wisst." damit stand ich von meinem Stuhl auf. Ich wollte jetzt einfach nur noch allein sein.
,,Danke." murmelte Rexana als sie sich auch erhob und mich kurz in ihre Arme zog. Die Geste überraschte mich.
,,Gibst du uns Bescheid wenn du was weißt?" fragte sie hoffnungsvoll.
Ich nickte. ,,Das werde ich." versprach ich ihr.
Sie nahm sich eine Serviette vom Tisch und schrieb darauf ihre Nummer.
,,Melde dich jederzeit."
Ich verabschiedete mich von ihnen und Rexana sperrte für mich extra nochmal vorne auf.
Es war mitten in der Nacht als ich hinaus trat. Nur wenige waren noch draußen auf den Straßen unterwegs als ich zu meinen Wagen lief.
Mich überkam ein mulmiges Gefühl, immer wieder drehte ich mich um.
Um mich zu vergewissern das auch wirklich niemand hinter mir war.
Selbst als ich den Wagen aufschließen wollte, brauchte ich ewig dafür.
Mir klopfte das Herz bis zum Hals und bei jedem Wagen der vorbei fuhr zuckte ich zusammen und drehte mich panisch um.
Derweil fuhren sie einfach an mir vorbei.
Doch der Schrecken saß tief.
Als ich aufgesperrt hatte stieg ich schnell ein und sperrte gleich von innen wieder ab. Meine Hände zitterten als ich sie auf das Lenkrand legte.
Ich versuchte ruhig zu atmen und mich wieder zu beruhigen.
Was nach ein paar Minuten auch klappte.
Erst dann startete ich den Motor und fuhr nach Hause.
Dort parkte ich in meiner Einfahrt, auch jetzt blickte ich mich nervös um bevor ich die Türe öffnete, schnell den Wagen abschloss und beinahe schon zur Haustüre flüchtete.
Dort blickte ich mich noch einmal um bevor ich die Haustüre öffnete und sie sofort wieder hinter mir schloss und absperrte.
Danach machte ich erst einmal alle Lichter im Haus an und durchsuchte mit einem mulmigen Gefühl das ganze Haus.
Erst als ich mir sicher war, das niemand außer mir hier war konnte ich endlich auf atmen.
Schwerfällig ließ ich mich auf einen der Stühle fallen. Dann legte ich meine Arme auf den Esstisch und darauf meinen Kopf.
Dabei fragte ich mich wie es hatte so weit kommen können.
Ich hob meinen Kopf, als ich das Lederhalsband vor mir auf dem Tisch erblickte. Vorsichtig streckte ich meine Hand danach aus, als ich das Leder fühlte kniff ich die Augen zusammen.
Nero..nein Kian hatte mich immer beschützt und ich hatte ihn von mir gestoßen.
Hätte ich ihn an dem Tag nicht von mir gestoßen, wäre es wahrscheinlich nie soweit gekommen.
Die Schuldgefühle lasteten schwer auf mir. Wenn ich nur könnte, würde ich jetzt so vieles anders machen.
Ich hoffte so sehr, das ich noch die Chance dazu bekam es ihm zu sagen.
Wie leid mir das ganze tat.
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Ein Hund für Fin
FantasyEin Hund für Fin. Band 8 aus meinem Alpha&Omega Universum. Fin lebt außerhalb der Stadt mit seinem Freund in einem kleinen Haus. Dazu hat er sich selbständig gemacht mit einer kleinen eigenen Schneiderei. Langsam baut er sich einen guten Stamm an Ku...