Kapitel 34. Wahrheit

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Fin:

Vorhin war es mir nicht aufgefallen, weil ich zu sehr in sorge war. Aber hier drinnen in dieser kleinen ein Zimmer Wohnung herrschte das reinste Chaos. Überall auf dem Boden lagen Anziehsachen herum.

,,Das ist mir ein wenig unangenehm das du das Chaos hier zu sehen bekommst. Ich war lange nicht mehr hier gewesen." Kian bemühte sich auf zu stehen. Ich legte ihm eine Hand auf die Schulter.

,,Bleib sitzen ich mach das schon." er war nicht in der Erfassung dazu.

Also machte ich mich daran die Wohnung ein wenig auf zu räumen, damit man besser laufen konnte ohne das die Chance bestand über das nächste teil zu stolpern. Dabei entging mir nicht Kians blicke, sie brannten sich beinahe in meinen Rücken.

Es war unangenehm, jedoch sagte ich nichts dazu. Die Stimmung zwischen uns war ungewöhnlich. Zuvor in der Klinik war ich ihm so nahe gewesen und er wusste auch noch davon. Doch jetzt konnte ich mich nicht dazu durch dringen ihm näher zu kommen. Nervös klopfte mir das Herz bis zum Hals. Mir war schon längst klar was es zu bedeuten hatte.

Ich schnappte mir einen Rucksack den ich fand und stopfte ein paar Klamotten rein, bevor ich ins Bad trat und dort das wichtigste für ihn zusammen packte.

,,Gut ich denke wie haben nun alles." ich schulterte den Rucksack als ich wieder zu ihm trat.

,,Wo hast du geparkt?" fragte Kian mich als er sich mühselig vom Sofa erhob. Ich griff nach seiner Hand bevor ich nach denken konnte und half ihm.

,,Gleich vor dem Bistro." während ich mich auf meine Zehenspitzen stellte um ihm die Kapuze seines Pullover über zu ziehen.

Gebannt starrten wir uns für einen Moment in die Augen, dabei waren wir uns so nahe das sich unsere Atem miteinander vermischten.

,,Draußen regnet es." hauchte ich gegen seine Lippen, bevor ich mich besonnte und ihm ein wenig Freiraum ließ.

,,Können wir?" fragte ich nach. Nicht das wir was vergessen hatten.

,,Ich denke wir können." Kian räusperte sich.

Mit der rechten Hand hielt er sich immer noch den Bauch während er vorsichtig lief. Ich konnte nicht zu schauen und trat neben ihn. Legte seinen anderen Arm auf meine Schulter und gab ihm somit ein wenig mehr halt.

,,Danke." dabei erschien ein kleines Lächeln auf seinem Gesicht.

Ich lächelte zurück. Wir ließen seine Wohnung hinter uns, es war mühevoll die Treppen hinunter zu steigen mit ihm.

Unten atmete er schneller und stützte sich an der Wand ab.

,,Willst du wirklich nicht mehr in die Klinik?" besorgt starrte ich zu ihm hoch.

Kian schüttelte jedoch nur den Kopf.

,,Gehen wir am besten hinten raus." er deutete auf eine Türe, die ich bisher noch gar nicht gesehen hatte.

Laute Stimmen ließ uns inne halten. Bevor eine Tür aufgerissen wurde.

,,Warte!" schrie Rexana. Als wir beinahe von einem wütenden Max umgerannt wurden.

Max starrte zu Kian hinauf.

,,Solltest du dich nicht ausruhen?" Er trat etwas näher an Kian heran.

Zögernd blickte ich zwischen den beiden hin und her. Konnte es sein? Hatte ich etwas verpasst. War es vielleicht möglich?

Unsicher wartete ich ab, wahrscheinlich sollte ich mich hier nicht einmischen.

Wieder einmal wurde mir bewusste wie wenig ich über ihn wusste.

,,Das werde ich auch." kurz blickte Kian zu mir.

Max folgte seinem Blick, dieser verfinsterte sich was mich schwer schlucken ließ.

,,Ich denke du solltest lieber hier bleiben und dich ausruhen." Max ließ nicht locker.

,,Das ist meine Entscheidung, Max." das ließ keine wieder Worte zu.

,,Wenn das so ist." Max drehte sich um und verschwand wieder nach vorne.

Kian seufzte neben mir, als Rexana zu uns trat.

,,Falls ihr was braucht gebt mir bescheid."

,,Danke, Rexana." bedankte sich Kian.

Zusammen liefen wir den Flur entlang, ich bekam kaum die Türe auf. Draußen herrschte noch immer ein Sturm. Sofort prasselte der Regen in unser Gesicht.

Bis zum Wagen war er vollkommen durchnässt.

Ich führte Kian wieder zurück.

,,Warte hier ich hole den Wagen." Kian nickte und lehnte gegen die Türe des Hintereingangs.

Ich rannte durch den regen, nass war ich ja schon geworden. Bei mir machte es jetzt keinen Unterschied mehr.

Sofort sperrte ich auf und sprang hinein, vergeudete keine Zeit und fuhr in die Gasse neben dem Bistro.

Ich ließ den Wagen an uns sprang hinaus.

,,Na komm." er legte einen Arm um meine Schulter und zusammen schafften wie es, das er endlich im Wagen saß.

Ich umrundete den Wagen und stieg ein. Kurz wischte ich die nassen Haare aus dem Gesicht, weil ich kaum etwas sah.

,,Das ist mal ein Herbststurm." murmelte Kian. Als ich aus der Gasse fuhr.

,,Du sagst es, so ist es schon den ganzen Tag."

Auf dem Weg zu mir drehte ich die Heizung auf. Langsam wurde es ekelig in den nassen Klamotten.

Ausgerechnet heute war der Verkehr echt zäh, wir kamen kaum voran.

,,Ich hab vorhin nicht die ganze Wahrheit gesagt." brach Kian die stille.

Ruckartig drehte ich meinen Kopf zu ihm. Von was sprach er gerade?

,,Du hast mich doch gefragt wieso ich schon so früh aus der Klinik raus wollte." sprach er, dabei blickte er aus der Scheibe hinaus.

Die Ampel wurde grün und ich fuhr weiter.

,,Ja?"

,,Es stimmte schon was ich gesagt habe. Aber es war nicht der Grund wieso ich so schnell aus der Klinik wollte. Der Grund dafür warst allein du, Fin." da erst hob er den Blick und sah zu mir hinüber.

Kurz wagte ich einen Blick bevor ich mich wieder auf die Straße konzentrieren musste.

Seine Worte verwirrten mich noch mehr. Wegen mir? Wieso wegen mir?

,,Ich versteh nicht." flüsterte ich ganz leise vor mich hin.

Gerade bog ich in meine Straße ein. Wir hatten nur noch ein paar Minuten bis wie da waren.

,,Diese Leute, ich weiß nichts darüber ob jemand entkommen ist. Mit ihnen ist nicht zu spaßen. Zudem mache ich mir noch ein wenig Gedanken um Mike." er hatte also nur die ganze Zeit daran gedacht wie es mir geht? Das mir etwas passieren könnte. Ich war sprachlos.

,,Kian, ich weiß das zu schätzen wirklich. Aber nur wegen mir deine Gesundheit zu gefährden das möchte ich nicht." ich fühlte mich schlecht dabei. Kian war nicht für meine Sicherheit und mein Leben verantwortlich. Es war ja immerhin mein Leben und nicht seins. Auch wenn ich es wirklich schön fand wie er sich um mich sorgte.

,,Mach dir keine Gedanken, ich werde schon wieder. Ich bin nur erleichtert das es dir gut geht." Kian entspannte sich immer mehr neben mir.

,,Das hätte ich eigentlich sagen sollen." leicht grinsend bog ich in meine Einfahrt ein. So langsam ließ auch der Regen nach.

,,Dann sind wir uns ja einig." scherzte Kian. Kopfschüttelnd und mit einem breiten Grinsen im Gesicht stieg ich aus.

Ich denke wir beide werden uns sehr gut verstehen.

Ein Hund für FinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt