Kapitel 50. Zeit

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Kian:

Langsam verließ ich das Schlafzimmer. Nur zu gut erinnerte ich mich daran wie Fin reagiert hatte. Nun war ich auf die Reaktion von Bella gespannt. Sie machte mir nicht den Eindruck als hätte sie jemals Kontakt mit einem Wandler gehabt. Umso neugieriger war ich jetzt.

Fin redete gerade auf sie ein, wie ich mir gedacht habe, war sie aufgebracht.

Als sie mich bemerkte riss sie den Kopf nach oben, ihre geweiteten Augen starrten mich an. Ich roch zwar keine Angst, doch sie fühlte sich in meiner Gegenwart nicht wohl.

Deswegen näherte ich mich ihnen nicht mehr.

,,Ich kann verstehen wenn das schwer zu begreifen ist. Du musst das erst einmal verarbeiten, wenn du dann mal Lust hast kannst du gerne im Bistro vorbei kommen und wir können reden." bot ich ihr an. Ein neutraler Ort war besser dafür geeignet, denke ich.

,,Ähmm...ja danke." sie starrte mich verblüfft an. Dann wand sie sich zu Fin. ,,Ich sollte jetzt wohl gehen. Wie ich sehe geht es dir soweit gut."

Sie brauchte nun ruhe das verstand ich genauso wie Fin.

,,Ich bringe dich noch zu Türe." sanft führte er Bella in den Flur.

,,Komm gut nach Hause, wenn was ist schreib mir jederzeit ich werde diesmal auf mein Handy achten." versprach er Bella.

,,Danke Fin. Das mach ich auf jeden fall ich will ja schließlich unseren Abend nach holen, wenn du das nicht schon vergessen hast?"

,,Natürlich nicht, wie wäre es mit nächster Woche hast du Zeit?" fragte er sie gleich.

,,Gut dann bis nächster Woche." sie verabschiedeten sich bevor ich die Türe hörte. Kurz darauf fuhr ein Wagen davon.

Fin betrat mit einem tiefen Seufzer den Raum.

,,Was denkst du?" wand er sich an mich.

,,Ich denke sie hat es gut aufgenommen, sie braucht nur etwas Zeit das ist alles mach dir nicht zu viele Gedanken. Schließlich ist sie nicht schreiend von mir geflüchtet das ist doch schon mal was." breit grinsend zog ich ihn an meine Brust.

,,Das ist nicht lustig." nuschelte Fin in mein Shirt.

,,Im ernst jetzt Fin. Es ist alles gut gelaufen, vertrau mir." er hatte wohl sorge das sie jetzt anders über ihn denken könnte.

,,Wirklich?" er legte seinen Kopf in den Nacken und blickte zu mir auf.

,,Ja, immerhin trefft ihr euch am Samstag. Wenn du dir bis dahin unsicher bist solltest du es ansprechen."

,,Du hast recht. Danke." Fin wirkte gleich etwas fröhlicher.

,,Gerne doch." auch wenn ich die meiste Zeit des Wochenendes verschlafen hatte. War noch genügend Zeit übrig die wir zu zweit verbringen konnte.

,,Willst du einen Kaffee?" fragte ich ihn.

,,Gerne." stimmte dieser zu. Zusammen betraten wie die Küche und ich machte uns eine heiße Tasse köstlichen Kaffee.

,,Wie wäre es mit einem Filme Nachmittag bei dem Wetter heute?" fragte ich Fin. Ich wollte einfach nur die nähe zu ihm genießen.

,,Welches..." dann starrte er ungläubig nach draußen. ,,Seid wann regnet es den schon so?"

Draußen prasselte der Regen nur so gegen die Fenster, der starke Wind machte es auch nicht gerade besser. Das perfekte Wetter um es auf der Couch zu verbringen.

,,Kurz nachdem Bella gegangen ist." ich wusste doch das es heute noch regnen würde.

,,Hört sich gut an, ich schau mal was kommt." begeistert lief er ins Wohnzimmer und kurz danach hörte ich auch schon wie der Fernseher lief.

Mit den zwei Tassen in der Hand gesellte ich mich zu ihm auf das Sofa.

Dabei rückte ich näher zu ihm, unsere Körper berührten sich. Ungeduldig biss ich mir auf die Unterlippe. Denn ich kam auf ganz andere Gedanken als nur einen Film zu sehen.

Immerhin hatten wir für diese Wochenende eigentlich was anderes vor gehabt. Aber ich würde mich gedulden.

,,Alles ok bei dir, du wirkst so an gespannt?" fürsorglich blickten mich seine blauen Augen an.

,,Es ist alles ok." behutsam legte ich meinen Arm um seine Schulter und zog ihn noch ein wenig näher zu mir.

Darauf hin entspannte er sich endlich und legte seinen Kopf auf meiner Schulter ab. Während sich seine Hand auch noch auf meinen Oberschenkel legte. Schwer musste ich dabei schlucken. Er machte es mir nicht gerade leichter.

Mein Körper fühlte sich an als würde er kochen. Während Fin gebannt vom Geschehen des Filmes war, konnte ich nicht darauf achte.

Allein sein Geruch so nah neben mir ließ mich träumen. Die Gedanken ganz wo anders. Seine helle Haut sah so weich und zart aus, wie es wohl unter den Klamotten aussah?

Die hellbraunen Haare etwas zerzaust, seine unschuldigen hellen blauen Augen ließen ihn so unschuldig und zaghaft aussehen. Sein zierlicher Körper unter.....

Ok, das reichte jetzt! Ich musste schnell an etwas anderes denken. Deswegen fokussierte ich mich nun auf den Film. Aber immer wieder huschten meine Augen zu ihm herüber.

Dabei fühlte sich dieser Film wie quälende Stunden an. Wann war dieser endlich vorbei?

,,Möchtest du noch etwas zu Abend essen?" Fin holte mich aus meinem starren heraus.

Ich räusperte mich um meine Stimme wieder zu finden.

Shit, der Film lief immer noch das gab es doch nicht.

,,Ich könnte uns was machen, willst du was?" fragte ich ihn mit dunkler stimme.

,,Das klingt gut." erfreut grinste er.

,,Dann geh ich mal." beinahe flüchtete ich schon in die Küche. Wie sollte ich das nur durch halten?

Ich öffnete den Kühlschrank und hoffte auf eine Abkühlung als ich die Flaschen Wasser entdeckte. Genau das richtige, ich trank sie auf einmal aus. Es war erfrischend und ich fühlte mich nicht mehr so aufgeheizt.

Nun konnte ich mich ein wenig besser konzentrieren und durchsuchte erst einmal die Küche um zu schauen was wir noch da hatten. Mal sehen was für ein Sandwich ich uns zaubern würde.

Es lenkte mich für kurze Zeit von meinem verlangen ab. Aber nur so lange bis ich fertig damit war.

Das würde ein langer restlicher Abend werden.

Ein Hund für FinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt