Kapitel 39. Verbundenheit

742 95 6
                                    

Kian:

Nach dem leidenschaftlichen Kuss, trat Fin verlegen von mir weg. Dabei wendete er den Blick ab, mit hochrotem Kopf räusperte er sich.

,,Vielleicht sollten wir uns ein wenig ausruhen." Dieser Kerl brachte mich echt um den Verstand.

,,Das sollten wir wohl." wir beide hatten einen langen Tag hinter uns und ruhe würde uns wohl gut tun, auch wen ich gern da weiter gemacht hätte.

Aber immerhin wusste ich jetzt mehr, dann machte es mir nichts mehr aus ein wenig zu warten. Etwas geduldig sein war jedoch nicht meine Stärke. Mal sehen.

,,Komm." flüsterte Fin und entkam mir.

Ich folgte ihm zurück in den Wohnraum direkt in sein Schlafzimmer. Perplex blieb ich stehen denn diesen Raum erkannte ich kaum wieder. Nichts stand mehr an seinem Platz wo es zuvor war. Selbst das Bett war nicht mehr das gleiche. Zuvor war es ein schönes braunes Holzbett gewesen. Doch nun stand dort ein modernes graues Boxspringbett,

Fin wusste genau was ich dachte den er sprach:,,Ich wollte nicht ewig auf dem Sofa schlafen deswegen habe ich mich dazu entschieden etwas zu ändern."

Seine Gefühle verstand ich nur zu gut, immerhin hatte er bestimmt jedes mal wieder diesen Gedanken an Mike wenn er das Schlafzimmer betrat. Jetzt da es anders aussah war es bestimmt leichter für ihn.

,,Verstehe." bevor ich sprach:,,Es sieht besser aus." sein erfreutes Lächeln machte mich glücklich.

,,Danke." verlegen strich er über sein Shirt und zupfte es zurecht.

Bevor er wieder wusste was er eigentlich wollte.

Fin öffnete mir die Badtüre.

,,Geh du als erstes ich räume derweil noch auf."

Ich nickte dankend bevor ich das Bad betrat und gerade noch sah wie er das Schlafzimmer verließ bevor ich die Türe schloss.

Erschöpft machte ich mich ein wenig frisch. Es war ein langer Tag.

Danach trat ich wieder zu ihm in den Wohnraum.

Als ich zum Sofa lief hielt Fin mich auf.

,,Kian nimm das Bett, es ist bequemer." bot Fin mir an, das wusste ich wirklich zu schätzen aber.

,,Das ist nett Fin, aber das Sofa reicht mir vollkommen aus." und bevor er noch etwas sagen konnte lag ich auch schon auf der längeren Seite des Sofas.

Mit einem grinsen sah ich zu ihm auf. Der nur schwer seufzte.

,,Ich schaffe es wohl nicht dich zu überreden, oder?" dabei schüttelte er nur den Kopf als ich noch breiter grinste.

,,Nein. Jetzt liege ich schon." und machte es mir gemütlich.

,,Das werden wir morgen sehen." so schnell gab Fin also nicht auf. ,,Sollte etwas sein gib mir bitte Bescheid." sorgenvoll starrte er auf mich herunter.

,,Das werde ich" beruhigte ich ihn.

Fin nickte. ,,Gute Nacht Kian." wünschte er mir dann mit einer sanften leisen Stimme.

,,Gute Nacht." dann verschwand er im Schlafzimmer und machte mir das Licht aus.

Es war so ungewohnt ruhig hier. Über dem Bistro war immer was los, immerhin war es mitten in der Stadt. Allein der Verkehr war laut. Doch hier bei Fin herrschte eine angenehm Ruhe. Entspannt atmete ich tief durch, überall roch es nach ihm.

Es beruhigte mich und langsam dämmerte ich weg.

Zumindest bis ich irgendwann leise tapsende Schritte vernahm. Sofort war ich in Alarmbereitschaft.

War mir etwas entgangen?

Abwartend starrte ich in die Dunkelheit, das leise quietschen der Schlafzimmertüre ließ mich inne halten.

Hatte er etwas vergessen, wollte er noch etwas?

Ich spürte seine Anwesenheit, er näherte sich mir. Das noch freie kleiner Sofastück senkte sich etwas.

Ganz deutlich spürte ich seine nähe, ich streckte meinen Kopf und in der Dunkelheit erkannte ich sein Kopf. Dieser lag genau über meinem.

,,Fin?" hauchte ich seinen Namen sanft in die Nacht hinein.

,,Darf ich hier bleiben?" flüsterte dieser.

Mein Herz schlug schneller bei seinen Worten. Ich würde lügen wenn ich behaupten würde das es mir nicht gefiel.

,,Natürlich." flüsterte ich.

Es raschelte neben mir bevor es wieder ruhig wurde. Mit Fin in meiner Nähe kam ich endlich richtig zur Ruhe. Es war als könnte ich endlich tief durchatmen und mich entspannen.

Sein gleichmäßiges Atmen ließ mich immer müder werden. Bis ich mit dem Geruch meines Gefährten endlich ein wenig schlaf fand.

Das plötzliche klingeln riss mich unerbittlich aus dem schlaf. Knurrend fuhr ich nach oben, hielt mir dabei sofort den Bauch weil es schmerzhaft zog.

,,Kian." seine verschlafene Stimme bescherte mir eine Gänsehaut.

,,Alles in Ordnung, es ist nur mein Wecker." beruhigte er mich als er sich vom Sofa erhob.

Erleichtert atmete ich durch und versuchte mich wieder zu entspannen. Deswegen lehnte ich mich wieder vorsichtig zurück.

Als ich eine sanfte Berührung wahr nahm. Fin war es der mir sanft durch meine Haare strich.

,,Ruh dich noch aus." dann stand er auch schon auf und seine warme Berührung verschwand. Schade.

Einen Moment sah ich ihm noch nach als ich wieder meine Augen schloss. Ich genoss diese vielen kleinen Kleinigkeiten so sehr. Weil sie etwas besonders für mich waren. Er war etwas besonderes für mich.

Leise zaghafte schritte näherten sich mir als sie dann stehen blieben. Als ich nichts mehr hörte öffnete ich meine Augen und blickte hinauf zu Fin. Der sich an der Sofalehne abstützte und zu mir herab sah.

,,Ich fahr jetzt in die Schneiderei, ich habe dir meine Handynummer und die Nummer der Schneiderei auf geschrieben melde dich bitte wenn was sein sollte. Gegend Mittag werde ich wieder kommen und wir essen zusammen ich bringe was mit, was sagst du dazu?" verlegen lächelte Fin.

,,Ich freue mich darauf." ich erwiderte sein Lächeln.

,,Ich auch, bis später Kian." Fin wollte sich abwenden.

,,Fin du hast etwas vergessen." was Fin inne halten ließ.

,,Was?" fragend wand er sich mir wieder zu, dabei lehnte er sich ein wenig über die Lehne des Sofas. Was ich nur zu gerne ausnutze.

,,Das hast du vergessen." gerade sah ich noch einen verwirrten Gesichtsausdruck bevor ich ihn an seinen Shirt zu mir herunter zog. Bevor er etwas tun konnte lagen meine Lippen schon auf seinen.

Fin stöhnte leise in den Kuss hinein. Mir lief ein schauer über den Rücken. Wenn wir nur ein wenig mehr Zeit hätten.

Nur wiederwillig ließ ich es zu das er sich von mir löste.

,,Kian, leider muss ich jetzt los." Fin blickte mich direkt an. Dieser Blick, noch nie hatte mich jemand so angesehen. So verliebt. Dieses Lächeln.

,,Ok." ich konnte es nicht ändern.

,,Bis später." es überraschte mich als er sich noch einmal zu mir herunter beugte und mich flüchtig küsste.

,,Bis später." verabschiedete ich mich von ihm.

Mit einem lächeln erhob Fin sich. Bevor er seine Sachen nahm und die Türe hinter ihm ins schloss fiel. Kurz drauf hörte ich sein Auto und wie er aus der Einfahrt fuhr.

Ich schloss die Augen und schwelgte in den Gefühlen die Fin hinterlassen hatten. Eindeutig das war besser als jede Klinik.

Ein Hund für FinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt