Kapitel 43. Lektion

717 98 14
                                    

Kian:

Im Taxi konnte ich kaum die Beine ruhig halten. Weil ich es kaum erwarten konnte Fin zu sehen. Zu sehen das es ihm gut geht.

Ich hatte die Hoffnung noch nicht ganz auf gegeben das Mike keinen Scheiß machen würde.

Gedanken schossen mir durch den Kopf. Grausame Bilder tauchten vor meinem inneren Auge auf. So durfte es nicht enden. Niemals!

Immerhin hatte ich ihm versprochen das ihm in meiner nähe nichts passieren würde.

Ein Versprechen musste man auch halten, daran würde ich alles setzten.

Wir waren noch eine Ampel entfernt von der Schneiderei, mein Magen zog sich zusammen. Mir wurde übel. Gerade wurde sie rot und das Taxi hielt.

,,Ich steig hier aus." ich reichte ihm sein Geld.

Perplex nahm er es entgegen.

,,Aber wir sind.." da schloss ich auch schon die Wagentüre und rannte auf den Gehweg. Mit schnellen schritten lief ich die Weg entlang. Wich den Leuten aus die mir entgegen kamen. Meine Hand drückte ich gegen meinen Bauch, die Wunde darunter pochte unangenehm. Das hinderte mich jedoch nicht daran weiter zu rennen. Ich musste sofort zu ihm, ich durfte keine Zeit mehr verlieren.

Da, ich erkannte das goldene Schild. Das an der Hausmauer hing. Außer Atem griff ich gerade nach der Türklinke als ich meinen anderen Namen hörte.

,,Du musst also Nero sein?" Ohne ihn zu sehen hörte ich das leichte schmunzeln in seiner Stimme.

Mein ganzer Körper stand sofort unter Strom. Wie hatte ich ihn nicht bemerken können?

Ich drehte mich um und wie gedacht stand dort Caden. Der mir immer noch das Atmen schwer machte.

Daneben war sein Begleiter, der Tiger. Der mich abwartend anstarrte.

,,Eigentlich Kian." antwortete.

,,Verstehe dann also Kian. Ich bin Caden aber du kennst mich ja schon." er reichte mir seine Hand. Die ich nur kurz in meine nahm, denn diese Energie war erdrückend.

,,Es tut mir Leid Caden aber ich hab es eilig." ich wand ihm den Rücken zu.

,,Ist irgendwas passiert?" er hatte es also bemerkt.

,,Ich weiß es noch nicht." meine stimme klang ernst.

,,Ok, gehen wir." er wollte also mit, überrascht drehte ich mich noch einmal zu ihm um.

Entschlossen nickte er mir zu.

Ich hoffte nur das es Fin nichts ausmachte.

Mit Caden zusammen betraten wir die Schneiderei. Es war gespenstisch ruhig, nicht einmal das Geräusch einer Nähmaschine war zu hören.

Sofort suchte ich den vorderen teil der Schneiderei nach ihm ab. Fand ihn aber nirgends. Mit schnellen Schritten durchquerte ich den Raum. Ich  wollte nach hinten, dicht gefolgt von Caden und seinem Tiger.

Zuerst roch ich es, metallisch. Das ließ mich nur umso schneller werden.

Kaum gelang ich nach hinten in den Raum blickte ich mich suchen nach Fin um. Zuerst erblickte ich auf den Boden kleine rote Tropfen, bevor ich eine leise Stimme vernahm. Sie führte zu dem teil des Raumes der weiter hinten lag. Vor den blicken andere am besten Geschützt. Dort wo der Umkleideraum war.

Sorge um Zorn kämpften miteinander. Weil ich wusste das er schon da war. Diesmal aber wirklich endgültig.

Ich ergriff den Vorhang der Umkleide und zog ihn mit so viel kraft zur Seite das ich ihn beinahe herunter riss.

Mir bot ein Anblick den ich nie wieder sehen wollte.

Mike hatte Fin gegen die Wand gedrängt, dabei hatte erblickte ich Blut in seinem Gesicht. Fins helle Augen weiteten sich als er mich zuerst bemerkt.

Gerade als Mike mit seiner Faust ausholen wollte fing ich sie gerade noch rechtzeitig ab. Ich packte sein Handgelenk fester.

,,Was?" wütend drehte er sich zu mir um, als er mich erkannte schluckte er schwer.

,,Habe ich dich nicht erst gerade eben noch vor gewarnt." dabei umklammerte ich sein Handgelenk immer fester.

,,Mistkerl lass mich los." da ließ er endlich von Fin ab, der kraftlos an der Wand hinter glitt.

Zu gern würde ich mich jetzt als erstes um ihn kümmern, doch Mike war noch immer hier.

,,Was muss ich denn noch sagen das du es endlich kapiert!" ich erhob immer lauter meine Stimme.

,,Er gehört dir nicht! Er gehört zu mir!" Seine andere Hand rauschte auf mich zu, die ich abfing. Ein lautes knacken war zu hören, bevor der schrei von Mike erklang.

,,Lass mich los." seine zornige Stimme wurde langsam zu einem Schluchzen.

,,Muss ich dir die andere Hand auch noch brechen damit du meinen Gefährten nicht mehr anrühren kannst!" drohte ich ihm, dabei starrte ich ihn mit meinem Blick nieder.

,,Bitte...bitte nicht." flehte Mike. Die Panik in seiner Stimme war eine Genugtuung für mich.

Ich legte den Kopf zur Seite und blickte diese Häufchen Elend an. ,,Was sollte mich daran hindern. Vielleicht verstehe ich es genauso wenig wie du, als Fin sagte er will dich nicht mehr sehen?"

Panisch riss Mike seine dunklen Augen auf.

,,Bitte nicht. Fin?" Hilfesuchende wand er sich diesmal sogar an ihn. Dieser Mann war eine Witzfigur.

Doch als Fin seinen Blick abwendete, zuckte sein ängstlicher Blick wieder zu mir hinauf.

,,Kian, ich kümmere mich weiter darum." Cadens Stimme durchbrach die Atmosphäre. Er musste wohl meinen Blick gesehen haben, ansonsten hätte er sich nicht eingemischt.

,,Heute ist dein Glückstag." mit diesen Worten stieß ich ihn zu Boden. ,,Aber nur heute." Mike kroch von mir davon. Der Tiger stellte sich zwischen uns. Hielt er das den wirklich für notwendig? Ich hatte ihn doch schon los gelassen.

Caden ging zu Mike und zog ihn mit einer Leichtigkeit hoch. Die mich sogar verblüffte.

Er zog ihn hinter sich her, nach vorne.

Seine Worte die er an Mike richtete würde ich nie wieder vergessen.

,,Unerwünschte Menschen verschwinden sehr schnell in dieser Stadt." es war nicht nur die Art seiner Worte, sonder auch die bedrohliche Stimmlage und die erdrückende Energie die ich bis hier hinten verspürte.

Das würde jetzt wohl wirklich endlich reichen.

Eine Sekunde nahm ich mir um mich zu beruhigen, bevor ich mich zu Fin um drehte.

Der dort immer noch zusammen gekauert auf dem Boden saß.

Ich trat zu ihm, und kniete mich nieder.

,,Brauchst du einen Arzt?" dabei senkte ich meine Stimme

Fin blickte mich aus großen Augen an, bevor er den Kopf schüttelte.

Seine Wange war gerötet und geschwollen, genauso wie sein linkes Auge. Ein wenig Blut lief ihm noch aus der Nase.

,,Bist du dir sicher?" besorgt strich ich ihm die Haare aus dem Gesicht.

Er nickte noch einmal.

Da endlich zog ich ihn in meine Arme, fest drückte er sich gegen meine Brust und seine Finger umklammerten mein Shirt. Beruhigend strich ich ihm über den Rücken.

Ich war hier, bei ihm. Nun würde ihm nichts mehr passieren.

Es war vorbei.

Ein Hund für FinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt