Fin:
Eine Woche verging als ich endlich einen Anruf bekam. Da war ich gerade in meiner Schneiderei weil ich es zu Hause nichts mehr ausgehalten hatte.
Außerdem konnte ich es mir nicht leiste zu schließen. So dachte ich wenigstens nicht die ganze Zeit an Kian.
Was schon wirklich schwer war.
Ich konnte ihn endlich Besuchen. Mehr hatten sie mir am Telefon nicht gesagt.
Deswegen fuhr ich gerade dort hin. Auf dem Parkplatz brauchte ich einen Moment um mich zu sammeln, bevor ich aus dem Wagen stieg. Meine Knie fühlten sich weich an als könnten sie mich kaum tragen.
Mein Herz raste das mir fast schwummerig wurde. Tief atmetet ich durch um mich zu beruhigen. Ich war nur so nervös. Was würde mich da drinnen erwarten. Ich wusste es nicht.
Meine Hand zitterte als ich nach der Eingangstüre griff und sie aufzog.
Drinnen war es leer und ruhig. Hier drinnen herrschte eine beruhigend Atmosphäre, was mich überraschte. So ruhig.
Wie angewurzelt stand ich hier und haderte ein wenig.
,,Mister kann ich ihnen helfen?" eine junge Frau kam auf mich zu. Sie trug Klinikkleidung.
,,Ja, ich würde gern Kian Heath Besuchen." meine stimme hörte sich schwach an und ich hatte sorge das sie mich überhaupt verstanden hatte.
,,Kommen sie." sanft legte sie eine Hand auf meinen Rücken und führte mich durch eine Doppeltüre.
,,Können sie mir sagen wie es ihm geht?" fragte ich die junge freundliche Frau.
,,Er liegt immer noch im Koma, aber die Ärztin sagte er wäre nun außer Lebensgefahr. Nun liegt es ganz allein an ihm wann er aufwachen wird." ihre Worte beruhigten mich zwar aber ich machte mir immer noch Sorgen wieso er nicht aus dem Koma erwacht war.
,,Machen sie sich keine Sorgen, er wird bestimmt wieder ganz gesund." sanft strich sie mir über den Rücken. Ihre Anwesenheit beruhigte mich. Es gab mir neuen Mut.
Vor einer Türe blieb sie stehen und öffnete sie mir. Zögernd trat ich in das Zimmer.
,,Keine Sorge, reden sie ruhig mit ihm." gab sie mir den Rat.
,,Danke."
,,Sollte etwas sein kommen sie gern zu mir. Ich bin unten an der Anmeldung."
Ich nickte dankend, sie schloss die Türe und somit war ich alleine mit ihm.
Mein Blick richtete sich auf das große weiße Bett in dem Kian lag.
Nur zögernd lief ich auf ihn zu. Wie er dort lag, wirkte er so zerbrechlich. Die Menge an Geräten an denen er angeschlossen war verunsicherten mich. Dennoch trat ich näher an ihn heran. Er hatte wirklich alles gegeben um mich zu retten. Dabei hatte er sie beinahe alle getötet. Wie hatte er das nur geschafft?
Ich wurde einfach nicht schlau aus ihm.
Weil mir immer noch ein wenig schwummerig wurde von der ganzen Aufregung, zog ich mir einen Stuhl heran an das Bett.
Mir fiel auf das ihm ein paar Strähnen seiner schwarzen Haare ins Gesicht fielen. Sanft strich ich sie beiseite.
,,Hallo Kian." begrüßte ich ihn, auch wenn es sich ein wenig komisch anfühlte mit jemanden zu sprechen der einem keine Antwort gab. Der mich vielleicht nicht einmal hören konnte. Aber deswegen hörte ich nicht auf.
Es fühlte sich einfach richtig an.
,,Ich bin es Finn." falls er meine Stimme nicht erkennen sollte.
Wenn ich ihn so anblickte, sah ich immer wieder das bild vor Augen wie er Blut überströmt auf dem Boden gelegen hatte.
Ich blinzelte ein paar mal um das Bild aus meinem Kopf zu bekommen.
,,Ich bin so unendlich froh das du noch lebst. Es wäre schön wenn du bald wieder gesund wirst damit wir uns unterhalten können. Es gibt vieles das ich dich fragen möchte."
Das Gefühl konnte ich nicht länger zurück halten, langsam streckte ich meine Hand nach seiner aus. Sie war kalt und so viel größer als meine eigene.
Ich wollte so gern mit ihm sprechen.
Es war ein ganz anderes Gefühl ihm so nahe zu sein. In dieser Gestalt.
,,Ich habe Rexana bescheid gegeben. Sie machen sich Sorgen um dich. Wenn ich ihnen erzähle das sie dich besuchen dürfen hast du wohl bald keine Ruhe mehr." bei dem Gedanken musste ich ein klein bisschen Grinsen.
,,Caden hat nach dir gefragt als er in der Schneiderei vorbei gekommen ist um seinen Anzug ab zu holen."
Ich blickte hinauf in sein blasses Gesicht. Was würde ich nur geben damit er endlich auf wachte.
Damit er seine dunklen Augen aufschlug und mich anblickte.
,,Kian, ich verstehe nicht alles. Aber ich würde gern mehr darüber erfahren was es bedeutet ein Wandler zu sein. Ich würde gern mehr über dich erfahren." sprach ich weiter.
In den letzten tagen die ich damit verbacht hatte mir nur Sorgen um Kian zu machen war mir eins klar geworden.
Das ich ihn nicht mehr aus meinem Leben missen wollte. Auch schon in seiner anderen Form war er mir sehr ans Herz gewachsen. Daran hatte sich nichts geändert. Auch wenn ich nicht genau beschreiben konnte wieso das so war.
Darüber würde ich mir jetzt keine Gedanken mehr machen. Es war so, das wieso war unwichtig.
Das einzigste was zählte war Kian.
Liebevoll strich mein Daumen über seinen Handrücken. Die Nähe zu ihm machte mir bewusst das er noch immer hier war.
Jetzt musste er nur noch aufwachen dann würde schon wieder alles gut werden.
Nach einer langen Zeit, erhob ich mich von meinem Stuhl. Die Besuchszeiten waren gleich vorbei.
,,Ich muss jetzt gehen, aber ich werde morgen wieder kommen." sanft strich ich ihm ein letztes mal über seine Hand bevor ich sie los ließ.
An der Türe blieb ich noch einmal stehen und drehte mich zu ihm um.
,,Bis morgen Kian." verabschiedete ich mich endgültig von ihm.
Die Türe schloss ich leise hinter mir, bevor ich mich auf die Suche begab. Ich musste eine Krankenschwester fragen wie ich wieder runter kam. Diese Klinik war wirklich groß, kein Vergleich zu unserer.
,,Auf wiedersehen." verabschiedete mich die junge Frau von vorhin.
,,Bis morgen." ich lächelte sie leicht an. Sie war wirklich freundlich.
Die Anspannung fiel von meinen Schultern. Da ich nun wusste das er nicht mehr in Lebensgefahr schwebte fühlte ich mich um einiges besser. Eine Last wurde mir von meinen Schultern genommen.
Mit neuem Optimismus stieg ich in meinen Wagen.
Morgen würde ich wie versprochen wieder kommen.
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Ein Hund für Fin
FantasiaEin Hund für Fin. Band 8 aus meinem Alpha&Omega Universum. Fin lebt außerhalb der Stadt mit seinem Freund in einem kleinen Haus. Dazu hat er sich selbständig gemacht mit einer kleinen eigenen Schneiderei. Langsam baut er sich einen guten Stamm an Ku...