Kapitel 28

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(13.06)

Das klingeln meines Weckers ertönt viel zu früh. Ohne die Augen zu öffnen taste ich nach meinem Handy und drücke so lange bis es aufhört zu tuten. Ich will mich nochmal umdrehen, bis es schon wieder anfängt.
Ein schwerer Seufzer verlässt mich. Ich hasse es, dass ich weiß wie ich morgens ticke.
Ich schlüpfe in meine Hausschuhe und trage meinen noch halbschlafenden Körper in die Küche.
Und dann tue ich etwas, was ich wirklich sehr selten tue. Ich mache mir einen Kaffe.
Schon beim ersten Schluck verziehe ich das Gesicht.
Wie kann man so eine Brühe nur runterkriegen?
Ich schütte eine Menge Milch dazu und gebe zwei Löffel Zucker dazu.
Es schmeckt immer noch grässlich, aber etwas angenehmer.
In der Mikrowelle mache ich mir eine vorgekochte Portion porridge fertig.
Ich streue ein par Kokosflocken und Mangostücke darüber.

Nach dem Essen ziehe ich mir meine Lieblings Jeans und einen riesigen schwarzen Hoddie von Julian an.
Meine Haare packe ich einfach in eine Klammer.
Ich packe noch eine Große Flasche Wasser und einen Salat für die Zugfahrt ein.
Ich schlüpfe in meine Schuhe und Jacke, greife nach meinen Kopfhörern und schließe die Tür zu.
Ich laufe den relativ kurzen Weg zur Uni.

Ich setzte mich hin und bereite mich mental darauf vor, was gleich passiert. Auf eine Panikattacke kann ich jetzt wirklich verzichten.

Nach Punkt 90 Minuten gebe ich meine Klausur mit einem guten Gefühl ab.
„Sie können die Ergebnisse in den nächsten tagen online abrufen", ist das letzte was ich höre als ich den Raum verlasse.
Ich muss zum Zug.
Es sind etwa 1,5 Kilometer, dafür brauche ich etwas weniger als 20 Minuten.
Der Zug soll in einer 3/4 Stunde um 14 Uhr abfahren, mal sehen ob die Deutsche Bahn es schafft pünktlich zu kommen.
Mit Taylor, Harry und Shawn in den Ohren laufe ich mit einem kleinen Lächeln auf dem Gesicht zu Haupt Bahnhof.
Als ich den Bahnhof erreiche, erstirbt dieses Lächeln, als ich sehe das der Zug stand jetzt drei Stunden Verspätung hat.
Na toll.

Ich atme Tief durch und gehe zu einem Schalter.
„Guten Tag, mein Zug nach Bremen hat drei Stunden Verspätung, kommt ein anderer noch früher?"
„Einen kleinen Moment, ich schaue einmal nach."
Ich warte geduldig, aber eigentlich habe ich schon keine lust mehr.
„Sie hätten zwei Möglichkeiten, sie nehmen in einer halben Stunde einen, allerdings müssten sie da drei mal umsteigen, oder sie bezahlen einen Aufpreis von 30€ und fahren mit dem ICE in einer 3/4 Stunde."
Ich atme durch.
„Kann ich kurz telefonieren, ich komme gleich wieder, ja?"
Die dame nickt freundlich und ich gehe ein Stück zur Seite.
Ich rufe Jannis an und erkläre ihm die Situation, und dass er nicht schon in anderthalb Stunden am Bahnhof in Bremen sein muss.

„Was willst du machen?"
Ich atme aus.
„Ich weiß es nicht, einerseits will ich so schnell es geht wieder bei Julian sein, andererseits macht mir der Gedanke alleine Zug zufahren schon genug angst, der Gedanke dann auch noch drei mal umzusteigen..."
„Nimm den ICE, du bist schneller hier und musst nicht umsteigen. Scheiß auf die 30€"
Ich nicke
„Ok, danke Jannis. Ich schreibe dir"
„Mach das, bis gleich"

Ich gehe wieder zum Schalter.
„Ich würde den Aufpreis bezahlen"
Die Dame nickt mir zu.
Wir machen alles fertig und ich gehe in Richtung meines Bahnsteiges.

Wer hätte es gedacht, aber der Zug fährt zehn Minuten früher in den Bahnhof ein, als er sollte.
Ich steige ein und gehe zu meinem Sitzplatz.
Ich bin komplett alleine.
Keine Menschen Seele sitzt in meinem Abteil.
Eigentlichch ja ganz entspannt denke ich.

Während der Zugfahrt mache ich etwas am Laptop, esse meinen Salat und telefoniere mit Nico.
Wir planen, uns im Urlaub zu treffen.
Ich lege allerdings wieder auf, als wir noch etwa 10 Minuten von Bremen entfernt sind.
Ich schreibe Jannis.
Ich fahre los, warte einfach vorne vor dem Eingang
Ich schicke einen Daumen hoch.

So this is love? (A Julian Brandt ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt