So this is love? (A Julian Brandt ff)

Kapitel 41

Ich weiß das Sophia und Caro es sicher nur gut gemeint haben, aber es ist schwierig.
Und jetzt stehe ich hier. Ein Nachmittag den ich lieber auf der Couch verbracht hätte als hier.
Nico steht hinter mir. „Du musst die Klingel schon drücken."
Ich hebe die Hand, lasse sie dann aber wieder sinken.
„Er ist dein bester Freund. Und ok, vielleicht verletzt es dich, aber glaubst du ihm geht es besser? Glaubst du ihm fällt es leicht dass er 700 Kilometer weit weg geht? Ich kann dir sagen, nein so ist es nicht! Also reiß dich zusammen und drück den Knopf! Im Nachhinein wirst du dich brutal ärgern es nicht getan zu haben. Gut und ich kriege ärger von oben."
Mir entfährt ein kleines lachen. Ja, sie haben Nico schon ganz gut im griff.
„Du musst daran arbeiten nicht so oft brutal zu sagen, dass fällt auf Alter."

Aber ich verstehe jetzt warum Nico Caro so viel geholfen hat. Und eigentlich tut sowas auch mal gut.
Er klopft mir auf die Schulter und dann drücke ich auf die Klingel.
Es surrt und ich drücke die Tür auf.
Wir gehen ins Treppenhaus und laufen die paar Treppen hoch.
Sophia steht mit einem wissenden lächeln in der Tür. „Schön euch zu sehen Jungs."
Ich umarme sie kurz.
Ich schlüpfe aus meinen Airforce und gehe Richtung Wohnzimmer.
Die Wohnung ist fast komplett leer, keine Fotos mehr, nur noch das nötigste. Das was sie nicht mitnehmen.
„Wollt ihr was trinken?" fragt Sophia die voran läuft
„Ja, Wasser bitte", sagt Nico.
Ich nicke zustimmend. Ich bilde das Schlusslicht, und da bin ich ganz froh drüber.
Ich bin aufgeregt. Er ist mein bester Freund und ich bin aufgeregt. Der Boden fühlt sich auf einmal ganz kalt unter meinen Füßen an. Meine Hände werden leicht schwitzig.
Zu meiner Überraschung sitzt er nicht auf der Couch. Aber die Tür zum Balkon ist auf.
Sophia geht raus und Nico ihr direkt hinterher.
Ich atme kurz durch und blicke direkt in Kais überraschten Blick.
Er hat gerade mit Nico eingeschlagen.
Sophia quetscht sich aus der Tür, die ich leicht blockiere.
Nico setzt sich.
„Hi Bro", sagt er. „Was geht Mann?", frage ich und wir umarmen uns brüderlich.
„Nicht so viel bei dir?", fragt er. „Ach es geht"
Wir setzten uns.
„Wie wars bei Caros Familie?", fragt Sophia als keiner etwas sagt und es minutenlang still war.
„Gut. Nur das ihr Cousin mich nicht mag, ein alter Freund sich an sie rangemacht hat und...", dann höre ich auf.
Zu sagen dass es mir damit schlecht geht, dass mein bester Freund so weit weg zieht, finde ich nicht wirklich passend.
Sophia ist leicht perplex.
Nico übernimmt dann. Ich nippe immer mal wieder an meinem Wasser, nach reden ist mir gerade eigentlich auch nicht zu mute.
Auch Kai beteiligt sich kaum am Gespräch. Er starrt die ganze Zeit auf die selbe Stelle am Tisch.
Nico geht irgendwann rein und Sophia sieht ich mehr so gut gelaunt aus wie gerade eben noch.

„Ist das eigentlich euer scheiß ernst? Habt ihr euch nichts zusagen? Ihr seid beide erwachsen, also benehmt euch auch so. Reißt euch endlich zusammen!"
Ihr Stuhl macht ein unangenehmes Geräusch als sie ihn abrupt zurück schiebt und aufsteht.

Dann fliegt die Tür zu und Kai und ich zucken leicht zusammen.
Erst sagt Minuten lang keiner was.
Ich glaube keiner weiß wie man so ein Gespräch anfängt.
„Ich hab ein Haus gekauft.", fängt er an. „Es ist nicht direkt in der Stadt, ungefähr eine Stunde vom Trainingsplatz entfährt. Schön ruhig da. Soph hat schon alles eingerichtet. Es würde dir gefallen."
Ich nicke aber irgendwie schmerzt es etwas.
„Ich freu mich für dich, wirklich, aber..."
„Du hast nicht damit gerechnet?"
Ich nicke.
„Ich auch nicht. Ich glaube keiner so wirklich."

Es dauert etwas, aber wir unterhalten uns. Wir lachen. Ja, wir lachen wieder miteinander.
Und es tut gut mit ihm zu reden, mit meinem so ziemlich besten Freund.

-

Nach drei Stunden verabschieden wir uns. Ich umarme Sophia. „Ich freu mich das ihr wieder sprecht!", flüstert sie mir ins Ohr und lächelt dann.
Ich nicke, ebenfalls lächelnd. Es war nötig. Und ich bin den beiden wirklich dankbar das sie das in die Wege geleitet haben.