Neun

739 33 1
                                    

Ihr kamt bei dir zu Hause an. Deinen Vater hattet ihr kurz begrüßt und schlendertet daraufhin in dein Zimmer. Osamu war schon öfters hier, doch seitdem du immer so spät heim kamst, hattet ihr weniger Zeit miteinander verbracht. Das fehlte dir. Du brauchtest gerade einen Freund an deiner Seite.

Es war Freitagabend, somit konntet ihr auch länger wach bleiben

„Den hab ich auch schon gesehen."

Das war bereits der zehnte Film, den du vorgeschlagen hattest und all diese hatte Osamu bereits geschaut. Du wusstest nicht, wie schwer es sein konnte.. einen einzigen Film auszusuchen. Seufzend warfst du dich auf dein Bett.

„Du hast wirklich zu viel Freizeit Samu", neckst du ihn.

„Apropos Freizeit.. was machst du morgen Abend?"

Mit hochgezogener Augenbraue sahst du ihn an.

„Suna schmeißt eine Party, er meinte ich soll dich fragen ob du auch kommen möchtest", unsicher rieb er sich den Hinterkopf. Er wirkte schon fast nervös. Das fandst du irgendwie niedlich.

„Zu deinem Glück, hab ich hier außer dir keine Freunde.. also hab ich nichts vor", lachst du leicht verlegen und ein bitterer Unterton mischte sich hinzu.

„Sag das nicht. Die Jungs aus dem Volleyballclub lieben dich", lächelte er sanft und tätschelte dabei deinen Kopf.

„Wenn du das sagst", kichertest du und machst es dir weiterhin auf deinem Bett bequem.

Du hattest dir eine Leggins und ein übergroßes Shirt angezogen, welches deinem besten Freund aus Tokio gehörte. Er meinte du solltest es behalten, damit du ihn nicht so schnell vergisst. Er fehlte dir bereits. Auch wenn du Osamu bereits zu deinen besten Freunden zähltest, vermisstest du die Anwesenheit deiner quirligen Freunde aus Tokio.

Nachdem ihr euch endlich für einen Film entschieden hattet, positioniertet ihr euch auf dem Bett und saht wie gebannt auf den Fernseher. Zumindest tatst du das. Osamu konnte seinen Blick nicht von dir abwenden. Selbst ungeschminkt fand er dich umwerfend. Du hattest ihm immer noch nicht gesagt, was zwischen dir und Atsumu vorgefallen war.

„Wenn du mich so ansiehst, verpasst du noch den ganzen Film", lachst du ein wenig.
Auf Osamu's Wangen legte sich ein kräftiger Rotschimmer und er stammelte einige unverständliche Worte. Darauf konntest du dich jedoch kaum mehr konzentrieren.

Dein Blick wurde langsam verworrener und deine Augen fielen ungehemmt zu. Anfangs sträubtest du dich dagegen, doch den Kampf gegen deine Müdigkeit hattest du leider verloren.

Osamu spürte das Gewicht deines Kopfes auf seiner Schulter und zuckte kurz zusammen. Dein friedliches Gesicht und die gleichmäßige Atmung beruhigten ihn ungemein. Vorsichtig legte er seinen Arm um dich und zog dich dadurch näher an sich heran. Wie eingeladen, kuscheltest du dich an seine Brust und er hoffte, dass du seinen schnellen Herzschlag nicht hören konntest.

Osamu öffnete seine Augen und deine Haarsträhnen kitzelten seine Nase. Das grelle Licht in deinem Zimmer, stand für den nächsten Tag und er schreckte ungewollt zusammen.

„Scheiße..", fluchte er leise.

Müde riebst du dir die Augen und sahst ihn schlaftrunken an. Er konnte nicht anders als dich begeistert anzusehen. Selbst morgens warst du atemberaubend.

„Was ist Samu?", verschlafen sahst du ihn an und seine Worte blieben ihm in Hals stecken.
Du nahmst automatisch dein Handy zur Hand und checkst die Uhrzeit. Deine Augen wurden groß.
„W-Wir.. wir haben ja schon Morgen", deine Stimme bebte ein bisschen.

„T-Tut mir leid.. ich bin wohl eingeschlafen", entschuldigend sah dich Osamu an. Schnell winktest du ab. Immerhin bist du ebenfalls eingeschlafen.

„Schon gut, wir waren beide müde. Außerdem warst du ja auch anständig", zwinkernd standst du auf und strecktest dich in alle Himmelsrichtungen. Osamu ließ dich keine Sekunde aus den Augen. Der Gedanke, dass er mit dir in einem Bett geschlafen hatte, ließ sein Herz flattern. Dabei hielt er dich die ganze Nacht fest in seinen Armen.

„Bist du festgewachsen? Lass uns frühstücken", leise kichertest du vor dich hin und begabst dich schnell ins Bad.

In der Zwischenzeit klingelte sein Handy.

Okāsan

Leise fluchend drückte er auf das grüne Symbol.

„Wo steckst du verdammt nochmal. Du warst die ganze Nacht nicht daheim. Du hättest mir doch wenigstens Bescheid geben können", die aufgebrachte Stimme seiner Mutter war laut und deutlich zu hören.

„Tut mir leid Okāsan.. Ich bin bei Chizu-chan", ohne über die Konsequenzen nachzudenken, sprach er seine Worte aus.

„Oh.. d-dann.. dann störe ich euch lieber nicht", er konnte die Verlegenheit seiner Mutter beinahe durch den Hörer greifen. Seine Augen weiteten sich augenblicklich, als er begriff.. dass er damit gerade ein Fass ins rollen gebracht hatte.

„Es ist nicht so wie-", er konnte sich gar nicht erst korrigieren oder gar herausreden.

„ER HAT BEI DEN KIMURA'S ÜBERNACHTET", rief sie jemanden zu. Er hoffte inständig, dass es sein Vater und nicht Atsumu war. Dass Letzterer dieses Gespräch ebenfalls mitbekam, konnte er natürlich nicht wissen.

„Ich hol dich nachher ab.. so um 21 Uhr, okay?", fragte dich Osamu, für seine Verhältnisse etwas zu schüchtern. Doch du dachtest dir nichts dabei.

„Sicher. Ich freu mich drauf", grinst du und hattest dich bereits verabschiedet.

Torn - Miya Atsumu x OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt