Zweiundzwanzig

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Chizuru bitte!"

„Ich kann das erklären.."

Du hattest schon aufgehört zu zählen. Es waren unzählige Nachrichten, sogar versuchte Anrufe. Doch du ignoriertest sie alle. Du hattest keine Kraft mehr dafür. Du warst nicht dafür geschaffen, dass man mit dir spielte. War das überhaupt jemand?
Beim gefühlt hundertsten Anruf, entschiedst du dich, seine Nummer zu blockieren.

Du warst fertig mit ihm.

Immer wieder trudelten auch Nachrichten von Osamu und Suna ein. Indem sie dich fragten wie es dir ging und wo zur Hölle du warst.
Kita muss ihnen wohl gesagt haben, dass er dich gesehen hat.. wie du geweint hast und weggerannt bist. Natürlich konnte es auch sein, dass sie es von Atsumu selbst erfahren hatten. Du wusstest es nicht und ehrlich gesagt war es dir auch ziemlich egal. Dir war jetzt alles egal.

Mit zittrigen Händen griffst du nach deinem Handy und wähltest eine Nummer.

„K-Keiji?"

An deiner Stimme konnte er sofort erkennen, dass du geweint hattest. Durch das Zittern in dieser, war dein Cousin auch ziemlich besorgt.

„Was ist passiert?"

„Meinst du ich kann..", du dachtest noch einmal nach. Es waren keine Ferien und auch noch kein Wochenende. Die Schulwoche hatte heute erst begonnen. Also was genau wolltest du?
Du wusstest zumindest, dass du die nächsten Tage ganz bestimmt nicht auf die Inarizaki wolltest. Das war alles was für dich im Moment zählte.

„Meinst du.. ich kann bei euch bleiben..", sprachst du deine Bitte nun aus und hofftest auf eine Zustimmung.

„Selbstverständlich.. aber du hast doch Schul-"

„Das ist egal", schnittst du ihm sofort das Wort ab, auch wenn es unhöflich war.

„Dann pack deine Sachen, ich hol dich vom Bahnhof ab", kam es noch von ihm, bevor ihr auflegt.

Du nahmst dir vor, so schnell wie möglich deine Tasche zu packen. Am besten bevor dein Vater heim kam oder die Miya's mit dem Training fertig waren. Unausweichliche Diskussionen wolltest du vermeiden. Dein Vater war zwar sehr cool drauf, doch wenn es um Schule schwänzen ging, kannte selbst er keinen Spaß.

Otosan,
mir geht es nicht so gut.. ich bin einige Tage bei Tante Miwako
Frauenprobleme!
Hab dich lieb

Das mit den Frauenproblemen schriebst du absichtlich auf den Zettel, den du auf der Küchenablage platziert hattest. Somit konntest du unangenehmen Fragen aus dem Weg gehen.

Nachdem du alles Wichtige für die nächsten Tage zusammen gepackt hattest, eiltest du aus dem Haus in Richtung Bahnhof.

„Komme in zwei Stunden an"

Deine Nachricht ging an Akaashi, der dir auch sofort mit einem Okay-Zeichen antwortete.

An eurer Haustüre wurde hastig geklopft und vor deinem Vater, dem die Haare zu Berge standen, stand ein blondgefärbter Miya.
Man konnte deinem Vater ansehen, wie sehr er neben der Spur war. Atsumu ahnte nichts Gutes.

„K-Kimura-san.. ist Chizuru daheim?", angespannt zitterten seine Hände und auch seine Augen waren Tränen unterlaufen. Den ganzen Weg zu dir nach Hause, kämpfte er gegen die feuchten Augen an. Er wollte es nicht bei dir vermasselt haben. Du würdest ihm kein zweites Mal verzeihen.

„Tut mir leid dich enttäuschen zu müssen, sie ist nach Tokio gegangen", verbittert fuhr sich dein Vater, durch sein bereits zerzaustes Haar.

Atsumu stand unter Schock. Wie.. nach Tokio?

„U-Und wann kommt sie wieder?", war nun seine nächste Frage.

Schulterzuckend sah dein Vater auf die Küchentüre, denn dahinter verbarg sich der Zettel den du ihm hinterlassen hattest.

„Sie hat keinen genauen Tag genannt"

Mit schnellem Puls, trat Atsumu wieder seinen Heimweg an. Wie sollte er dich finden. Wann würdest du zurückkommen. Würdest du überhaupt zurückkommen? So viele Fragen schwirrten in seinem Kopf. Er war wütend. Und das vor allem auf sich selbst.

Du stiegst aus dem Shinkansen und an deinem Bahngleis stand bereits Akaashi mit Bokuto im Schlepptau.

„Sorry.. er wollte unbedingt mit", entschuldigte sich Akaashi bereits, bevor ihr euch überhaupt begrüßt hattet. Man merkte, wie sehr sich Bokuto zusammenriss.. denn ihm war bewusst, dass es dir so gar nicht gut ging. Man sah es dir auch an, dass du wohl die gesamte Zugfahrt geweint hattest. Statt etwas zu sagen, zog dich der Eulenkapitän in seine starken Arme und spendete dir stillen Trost. Dass du in seinen Armen zu schluchzen begannst bemerktest du erst, als er dir behutsam über den Rücken strich.

„Akaashi, wir müssen ihr sofort Eiscreme besorgen!"

Torn - Miya Atsumu x OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt