Sechsundvierzig - Timeskip Part 2

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Ausgeschlafen recktest du dich in verschiedene Richtungen. Blinzelnd sahst du die unverschämt muskulöse Statur deines Freundes. Bis du realisiertest was das hieß.

„Shit", zischtest du und warfst die Decke von deinem Körper.

„Gut geschlafen?", kam es belustigt von Atsumu, doch der neckende Unterton war präsenter als je zuvor.

„Wieso hast du mich nicht geweckt..", schnell suchtest du dir frische Klamotten aus seinem Kleiderschrank.

„Beruhig dich", um dich zu bändigen, legte er seine Arme von hinten um dich und gab dir einen zarten Kuss auf die Wange.

„Ich hab Yoshida-chan angerufen, sie meinte heute steht keine Klausur an und auch keine Pflichtveranstaltung.. also hab ich dich schlafen lassen", entschuldigend sah er dich an. Doch du konntest ihm nicht böse sein. Dafür war seine Absicht viel zu gutherzig.

„Wenn ich blau mache.. dann du aber auch", schmollend schobst du deine Unterlippe vor und Atsumu's Herz schmolz dahin. Dabei fragte er sich, wie du nur jedes Mal so bezaubernd süß dabei aussehen konntest.

„Ehm.. also", er schielte bereits zu seinen Trainingsanzug, also wusstest du insgeheim was er zu tun hatte.

Deinen traurigen Blick konnte er kaum ertragen. Vorsichtig nahm er deine Wangen in seine großen Hände und gab dir einen liebevollen Kuss.

„Komm bitte mit! Ich bleibe nur eine Stunde und dann gehen wir beide Frühstücken, versprochen", lächelte er dich an und du nicktest zustimmend.

In der Volleyballhalle angekommen, rannten bereits einige der Spieler auf euch zu. Sie trugen alle ein breites Grinsen und du fragtest dich, ob sie sich so freuten dass du wieder mal beim Training zusahst, oder ob es dafür einen anderen Grund gab.

„HEEEEY CHIZU-CHAN", die Handbewegung, die Atsumu hinter deinem Rücken machte, sahst du natürlich nicht. Vor irgendetwas wollte er Bokuto jedoch stoppen.

„HERZL-"

Atsumu rannte so schnell er konnte auf seinen Mitspieler zu und hielt ihm die Hand vor den Mund. Verwirrt sahst du die beiden an und dachtest eigentlich ihre kindischen Verhaltenszüge hätten sich gelegt. Falsch gedacht. Doch zugegeben, amüsant fandest du es schon.

„Also hast du es nicht gemacht?", fragte ihn Sakusa so leise, damit du es nicht hören konntest. Atsumu schüttelte den Kopf und ließ einen frustrierten Seufzer heraus.
„Sie ist eingeschlafen", verwundert blickte ihn sein Teamkollege an und musste eure Situation belächeln.

„Hast du großen Hunger?", fragte er dich, sobald ihr wieder im Auto saßt. Seine Hand strich dir beruhigend über deinen Oberschenkel und verpasste dir wie immer eine Gänsehaut.

„Noch hält es sich in Grenzen", kichertest du und Atsumu's Miene erhellte sich augenblicklich. Kurz nahm er seine Hand von deinem Schenkel, damit er eine Nachricht verfassen konnte. Sobald er damit fertig war, startete er den Motor und entschied sich für seinen Notfallplan.

Er parkte sein Fahrzeug vor der Einfahrt der Miya's. Du schnalltest dich ab und wolltest mit ihm aussteigen. Du bist davon ausgegangen, dass seine Mutter euch ein herzhaftes Frühstück vorbereitet hatte. So ganz falsch lagst du damit nicht. Dennoch sah dich Atsumu belustigt an.

„Bleib sitzen, wir fahren gleich weiter", teilte er dir mit und stieg selbst aus.

Als er mit einem großen, vollgepackten Korb heraus spazierte und seine Mutter euch freudig zuwinkte, flatterte dein Herz kurz auf. Dieser Mann war einfach eine Faszination für sich. Mit einem breiten Grinsen, stellte er den Korb auf der Rückbank ab und setzte sich wieder hinters Steuer.

Nach einer kurzen Autofahrt hielt er sein Auto an. Vor dem Waldstück, in dem ihr euer erstes Date, so wie er es gerne nannte, hattet. Ein nostalgisches Lächeln schwang sich in dein Gesicht und du musstest ganz natürlich an eure Zeit in der Oberschule denken. Er hielt dir ganz Gentlemanlike die Türe auf und hielt dir seine Hand hin.

„Lust auf ein Picknick, Prinzessin?", grinste er dir entgegen und du konntest dein rasendes Herz kaum beruhigen. Du fragtest dich, ob es sich überhaupt irgendwann an seine Nähe gewöhnen würde. Seit so vielen Jahren setzte es noch viel zu oft aus, wenn es um den Setter ging.

An eurem altbekannten See angekommen, breitete er eine Decke aus, die sich ebenfalls in dem Korb befand. Die Leckereien die seine Mutter vorbereitet hatte, platzierte er auf dieser und klopfte einladend neben sich.

Nachdem du dir genüsslich eine süße Erdbeere in den Mund geschoben hattest, zog er dich wieder auf die Beine und wirkte seltsam. Beinahe schon.. nervös.
Als er sich kurz räusperte, machtest du dir allmählich Gedanken.

„Stimmt etwas nicht Tsumu?", sanft hattest du ihm deine kühle Handfläche an die Wange gelegt, in die er sich unweigerlich schmiegte. Er fühlte sich so wohl bei dir und das würde sich wohl nie ändern. Sein Anblick, wie er sich in deine Hand einschmuste, brachte dich zum Schmunzeln.

Er fuhr seine Hand zu deiner und nahm sie langsam von seiner Wange, nur um sie weiterhin in seiner Hand zu halten. Dir tief in die Augen sehend, ging er auf die Knie und deine Augen weiteten sich auf Tellergröße.

War es das, was du dachtest?

Dein armes Herz schlug unaufhaltsam gegen deine Brust. Deine Gliedmaßen fingen an zu zittern und Atsumu fuhr endlich fort, bevor er deinen Gesundheitszustand in Frage stellen konnte.

„Kimura Chizuru.." Du schlucktest hörbar, doch konntest deine Augen nicht abwenden.

„Ich liebe dich seit dem ersten Tag, als wir uns auf dem Spielplatz kennengelernt haben. Nur damals war ich zu naiv, um zu verstehen wie wertvoll du bist. Doch jetzt weiß ich es, besser als jeder andere auf dieser Welt. Lass es mich dir jeden Tag aufs Neue beweisen.. wie sehr ich dich liebe.. bitte werde meine Frau", mit schweißgebadeten, schlotternden Händen, kramte er etwas aus seiner Hosentasche hervor. Eine blaue Schatulle war zu sehen und als er diese öffnete ragte ein Diamantring, in einem wunderschönen Oktagon Schliff hervor.

Immer noch mit geweiteten Augen, hieltst du dir die freie Hand vor den Mund. Deine Augen füllten sich ungemein mit Tränen, die dir erbarmungslos die Wangen herunterliefen.

„D-Du.. Du musst schon antworten.. C-Chizu-chan", nervös biss sich Atsumu auf die Unterlippe. Noch nie kamen ihm zwei Minuten so lange vor.

Heftig nicktest du und warfst dich, auf den immer noch knienden Atsumu, sodass ihr beide auf den moosbedeckten Boden fielt.

„JA JA JA JA JAAAAA, ICH WILL!"

Torn - Miya Atsumu x OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt