Dreißig

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Deine Augen weiteten sich bei seinen Worten. Doch schnell hattest du dich wieder gefangen. Der Schmerz saß noch zu tief in deinem Inneren, um seinen Worten Glauben zu schenken.

„D-Das.. also das in der Schule-"

Hastig schütteltest du deinen Kopf. Du wolltest es nicht hören.

„Du musst es mir nicht erklären. Was da zwischen euch beiden läuft, geht mich nichts an..", murmeltest du und konntest die schwere deines Herzens spüren. Bei dem gedanklichen Rückblick, wurde dir übel.

„Du musst mir glaub-"

„Ich will es nicht hören Atsumu!", preschst du nun heraus. Dein verzweifeltes Herz tat dir schon genug weh. Du wolltest nicht noch mehr darüber hören.

Du standest langsam auf und wolltest zurück zur Leiter, damit du wieder in deinen sicheren vier Wänden warst. Dein sicherer Hafen, in dem dich niemand verletzten konnte.

„Chizuru.. bitte", fing er an, während er dir nachging.

„Es geht mich nichts an.. mit wem du dich abgibst o-oder.. o-oder.. wen du k-küsst", du versuchtest den Kloß, der sich in deinem Hals gebildet hatte, vergeblich runterzuschlucken.

Er hielt dich am Handgelenk fest und drehte dich zu sich.

„HÖRST DU MIR JETZT ENDLICH MAL ZU", schrie er dir entgegen und sah dir dabei in die Augen. In deinen hatten sich bereits Tränen gebildet und du versuchtest sie wegzublinzeln.

„Zwischen uns ist nichts gelaufen! Ich bin dort hingegangen weil ich dich sehen wollte. Nakahara war zufällig dort, oder hat mir aufgelauert.. wie dem auch sei. Es läuft nichts zwischen ihr und mir, glaub mir bitte.."

Seine Worte klangen aufrichtig, dennoch wolltest du nicht einfach so nachgeben.

„Und warum habt ihr euch dann geküsst..", deinen Blick abwendend, sahst du auf deine Füße.

„Wir haben uns nicht geküsst. SIE hat mich geküsst, einfach so ohne Vorwarnung. Ich würde nicht einfach jemand anderes küssen..", ungläubig sahst du ihn an und hobst ungewollt eine Augenbraue. Deinen Blick konnte er wahrlich deuten, denn du hattest ihn oft genug mit Knutschflecken sehen können.

„Nicht mehr..", korrigierte er sich und sah dich entschuldigend an.

Widerwillig gabst du nach und hattest dich wieder hingesetzt. Eine seltsame Stille legte sich zwischen euch, während ihr in die Ferne saht.

„Wieso warst du so zu mir.. seitdem ich wieder hergezogen bin?", durchbrachst du als erstes die Stille, konntest ihn dennoch nicht ansehen.

Ein lautes Seufzen drang aus Atsumu's Kehle. Vorsichtig drehte er sich in deine Richtung und sah dich an. Bei seinem eindringlichen Blick, der auf dir lastete, konntest du nicht anders als ihn ebenfalls anzusehen. In seinem Blick mischten mehrere Gefühle mit. Er wirkte verletzt..
Du schlucktest schwer und hattest ein wenig Angst vor der Antwort.

„Ich.. Ich war sauer.."

Verwirrt blinzeltest du einige Male.

„W-Wieso.. hab ich irgendetwas getan?", verwundert sahst du ihn an und ein wackeligen, gar frustriertes Lächeln legte sich auf seine Lippen.

„Du hast dich nie gemeldet, als du weg warst.. weder bei mir, noch bei Samu. Du bist einfach gegangen und hast dich nie gemeldet.. weißt du eigentlich, wie scheiße ich mir vor kam? Als wäre ich nichts..", seine Stimme wurde immer lauter, man konnte seine Enttäuschung deutlich heraus hören.

„Atsumu..", fingst du an und stöhntest leicht gereizt aus.

„Du hättest dich genauso bei mir melden können, die Schuld liegt nicht nur bei mir. Damals waren die ganzen Social Media Plattformen noch nicht so gehyped wie heute.. es war schwieriger in Kontakt zu bleiben. Außerdem hab ich erst in Tokio ein Handy bekommen..", es waren teils Vorwürfe, doch du klangst auch entschuldigend.

„Es wäre aber deine Aufgabe gewesen sich zu melden..", murmelte er.
Fassungslos sahst du ihn an und verstandest nicht, wieso er alles von dir erwartete. Langsam wurdest du wütend und standest auf.

„Lass mich raten, du warst viel zu stolz, um dich bei einem Mädchen zu melden.. nicht wahr?", den Hohn in deiner Stimme, konntest du kaum verbergen.

Auch er richtete sich auf und ihr standet euch nun unmittelbar gegenüber. Wütend funkeltet ihr euch an. Verzweiflung, Trauer, Wut und Sehnsucht, blitzen in euren Seelenspiegeln hervor.

„VERDAMMT CHIZURU", schrie er dir entgegen.

Du wandtest deinen Blick ab. Du wolltest ihm nicht in die Augen sehen.
Als er dich an den Armen packte und näher zu sich heranzog, musstest du unweigerlich zu ihm aufsehen.

„ICH HATTE DIR MEINE LIEBE GESTANDEN DU DUMMKOPF! NATÜRLICH WÄRE ES DEINE AUFGABE GEWESEN SICH ZU MELDEN!"

Deine Augen weiteten sich und Stille legte sich zwischen euch. Das einzige was ihr hören konntet, war Atsumu's schneller Atem, nach seiner Performance in Rage und der leichte Wind der euch zu dieser nächtlichen Stunde umwarb.

„W-Wie.. deine.. deine Liebe gestanden?"

Torn - Miya Atsumu x OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt