Siebzehn

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„Wenn man vom Teufel spricht", lachte dein Peiniger schadenfroh auf.

Er lehnte sich zu dir herunter und du konntest seinen warmen Atem auf deinem Gesicht spüren. Deine Nackenhaare stellten sich auf und das vor Ekel.

„Na wie gefällt dir das, Miya?", lachte er und leckte sich über die Lippen, bevor er sie auf deine legen wollte. Du warst wie erstarrt. Mit einem Ruck wurde er von dir weggezogen und du konntest erstmals wieder aufatmen. Dir war gar nicht bewusst, dass du als er dir so nahe war, deinen Atem angehalten hattest.

„Ich dachte ich hatte mich letztens deutlich ausgedrückt, Takahashi? Sie ist für dich tabu", zischte Atsumu.

„Und was ist, wenn ich mich nicht daran halte?", versuchte er Atsumu zu provozieren.

Und er hatte es tatsächlich geschafft. Atsumu holte aus und verfrachtete seine Faust direkt in Takahashi's Visage. Erschrocken taumelte dieser einige Schritte zurück und hielt sich entsetzt die Wange. Ohne Vorwarnung schlug er weitere Male auf seinen Gegenüber ein. Immer und immer wieder.

Er wirkte so in Rage, du wusstest nicht wie du ihn aufhalten solltest. Deine Worte schienen an ihm abzuprallen.

Hektisch hattest du deine Arme um ihn gelegt und lehntest dich an seinen breiten Rücken. In diesem Moment hielt er in seiner Bewegung inne und du konntest seinen Brustkorb unruhig auf-und abheben spüren, so wie seine schnelle Atmung.

„Lass gut sein.. Atsumu", bei dem sanften Klang und der Aussprache seines Namens beruhigte er sich allmählich.

„Verpiss dich, ansonsten halte ich mich nicht mehr zurück. Wenn ich dich noch einmal in ihrer Nähe sehe, dann bringe ich dich um", knurrte er und Takahashi warf dir einen vielsagenden Blick zu, doch du warst zu verängstigt um diesen deuten zu können.

Nachdem er verschwand, so wie es ihm Atsumu befohlen hatte, kam dein Retter auf dich zu.

„Komm ich bringe dich heim", er wirkte ernst und auch ein bisschen besorgt. Dennoch zuckten seine Mundwinkel ein wenig nach oben.

„Das musst du wirklich nicht, außerdem hast du doch Training oder nicht?", du warst leise, doch sprachst klar und deutlich.
Seit so vielen Jahren hattest du nicht mehr direkt mit ihm gesprochen. Immer hatte er deine zarte Stimme nur durch die Gespräche mit Osamu oder den anderen hören dürfen.
Dass du nun direkt mit ihm sprachst, ließ sein Herz höher schlagen. Er wusste, dass er selbst daran Schuld war, wie es momentan zwischen euch lief. Er konnte ja an Osamu erkennen, wie nah ihr euch wieder standet. Das hätte auch er sein können.. doch er war es nicht. Er hatte sich bewusst von dir distanziert, weil du ihn bereits verletzt hattest. Ein weiteres Mal, wollte er nicht riskieren.

Atsumu dachte erneut an deine Frage und schüttelte zaghaft den Kopf.

„Ich wurde ins Trainingscamp eingeladen, darum durfte ich heute früher gehen", dass es sich um das Jugendcamp der Nationalmannschaft handelte, wollte er unerklärlicherweise nicht vor dir preis geben. Obwohl er sonst immer vor anderen prahlte, wollte er dass du ihn für bescheiden hieltst. Er teilte dir mit, dass sie am Sonntag fahren würden und er dann eine Woche fehlt. Ihr hattet zwar nie wirklich miteinander gesprochen, doch nun da du wusstest dass er nicht da sein wird, zog sich deine Brust unangenehm zusammen.

Ihr wart bei dir vor der Haustüre angekommen und gerade als du dich verabschieden wolltest hielt er dich zurück. Sein Blick wurde ernst und ließ dir einen eiskalten Schauer über den Rücken fahren.

„Woher kommen deine blauen Flecken?"

Entgeistert sahst du ihn an und alles in deinem Kopf drehte sich. Du fragtest dich ob ihm Suna etwas gesagt hatte, obwohl du ihn darum gebeten hattest es für sich zu behalten. Aber dann würde er dich ja nicht fragen und genau wissen woher die Flecken kommen.. In deinem Kopf stelltest du jegliche Szenarien nach und kamst dann zur bitteren Erkenntnis. Diese brachte dich zurück in die Realität. Du würdest es nicht zulassen, dass er mit dir spielte. So wie mit all den anderen Mädchen deiner Schule. Erst ignorierte er dich die ganze Zeit und jetzt tat er so als würde ihm etwas an dir liegen. Du wolltest dich gewiss nicht täuschen lassen.

„Das geht dich nichts an. Danke, für deine Hilfe.. aber auch das wäre nicht nötig gewesen."

Vermutlich klangst du undankbar, doch das war nur dein Schutzschild welches du ausfahren musstest, um nicht noch mehr verletzt zu werden, als ohnehin schon.

Wäre nicht nötig gewesen? Du schaffst es doch nicht einmal in die Pause ohne blaue Flecken zu kommen, du kannst nicht mal auf dich selbst aufpass-"

„Und wenn schon, es geht dich nichts an", zischst du und wolltest endlich gehen.

Gerade als du dabei warst, deine Haustüre aufzuschließen, drehtest du dich noch einmal zu ihm um. Er wirkte verärgert.

„Weißt du was Atsumu.. der Junge der mir jeden Tag aufs Neue mein Herz bricht, indem er mich ignoriert und so tut als hätten wir uns nie gekannt.. sollte sich keine Gedanken um mein Wohlergehen machen! Nichts davon, tat so sehr weh.. wie- ..ach egal."

Nun stiegst du über die Türschwelle und schlugst die Türe hinter dir zu. Langsam glittst du an dieser herunter und bettetest dein Gesicht auf deinen angezogenen Knien. Die Tränen liefen dir die Wangen herunter und dein Herz tat höllisch weh. Dennoch fühltest du auch einen Hauch Erleichterung. Dass du ihm deine Meinung gesagt hattest, tat gut.

Atsumu stand noch eine ganze Weile, wie angewurzelt vor eurer Einfahrt stehen und dachte über deine Worte nach.

Er hat dir das Herz gebrochen? Dabei brachst du doch seines.

Torn - Miya Atsumu x OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt