Fünfundzwanzig

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Immer noch genervt, versuchtest du an dein Handy heranzukommen. Doch nach einigen Minuten gabst du es schlussendlich auf und geselltest dich stattdessen zu dem Kleineren, der dich immer noch katzenartig musterte.

Kuroo stellte belustigt den Lautsprecher an und schien es zu genießen, den Kapitän der anderen Schule zur Weißglut zu bringen.

„Finger weg von meiner besten Freundin, Kuroo. Das meine ich ernst", knurrte er und so eine Laune sah dem Volleyballer normalerweise nicht ähnlich. Doch bei dir drehten ihm doch manchmal die Sicherungen durch. Es gab einen Grund, weshalb er dich nie dem Nekomaspieler vorgestellt hatte. Er hatte zwar immer wieder mit deiner Wenigkeit geprahlt, doch wollte er nie dass du dem schwarzen Kater begegnest.

„Beste Freundin, huh?"

Seine Augen weiteten sich und er sah dich überrascht an.

Du bist Kimura?", fragte er dich begeistert, als könnte er nicht begreifen, dass du tatsächlich vor ihm standest.

Du sahst kurz skeptisch zu Kenma, dieser zuckte jedoch nur mit den Schultern.

„Ist gut Kō. Ich komme gleich", du bläst die angehaltene Luft aus und versuchtest wieder an dein Handy zu kommen. Vergeblich.

„Sie kommt nicht. Sie wird mit Kenma und mir Essen gehen", triumphierend lachte er auf und das Fluchen deines besten Freundes brachte ihm noch mehr Amüsement. Doch bevor du etwas erwidern konntest, legte er auf.

„Komm Kätzchen, wir gehen Essen", bestimmt zog er dich an der Hand mit. Du bliebst jedoch bockig stehen. „Wie wäre es wenn du mich fragst, bevor du einfach für mich bestimmst."
Verwundert sah er dir in die Augen und du konntest Anerkennung aufblitzen sehen. Normalerweise stellte sich ihm kein Mädchen entgegen. Sie fühlten sich alle geehrt. Doch du tatst es nicht. Dies gefiel ihm.

Er zog dich näher an sich heran und unweigerlich legte sich ein Rotschimmer auf deine Wangen. Er war dir definitiv zu nah.
„Liebes Kätzchen, möchtest du mit uns Essen gehen. Ich lade dich selbstverständlich ein", seine Mundwinkel zuckten auf deine Reaktion hin, doch er versuchte nicht zu lachen.
Du stießt ihn von dir weg und standest nun wieder neben Kenma.
„Von mir aus", gabst du monoton von dir, doch auch auf deine Lippen zauberte sich ein minimales Lächeln.

Du nahmst noch etwas von deinem Ramen und sahst Kuroo ungläubig an.

„Wie du dachtest, es gibt mich nicht wirklich?"
Kuroo konnte nicht anders als zu Glucksen.

„Ja, er hat immer mit dir geprahlt. Was für eine tolle beste Freundin er hat und niemand dir das Wasser reichen könnte. Aber jedes Mal wenn ich gefragt hatte, wo du denn bist wenn wir mal ein Spiel hatten, hatte er eine Ausrede parat", lachte er und du konntest nicht anders als dahinzuschmelzen.

„Man, dafür muss ich ihn umarmen", kichertest du leicht. Der Gedanke, wie Bokuto mit dir angab, erwärmte dein Herz.

„Aber ziemlich gemein von Keiji, dass er ihm nicht den Rücken gestärkt hat. Immerhin weiß er ja, dass es mich wirklich gibt", lachst du herzhaft. Auch Kenma's Mundwinkel zuckten leicht.

„Du bist also Akaashi's Cousine. Aber jetzt mal ernsthaft.. wieso warst du nie bei irgendwelchen Spielen der Jungs?", neugierig sah er dich an und stemmte den Kopf auf einer Hand.

„Ich war die Kapitänin des Schwimmclubs. Wir hatten selbst viel Training und Wettkämpfe. Morgens und Abends Training. Es gab viel organisatorisches, welches schlussendlich auch an mir hängen blieb, weil wir keine Managerin hatten. Es hat sich irgendwie nie richtig arrangieren lassen", seufzt du und schobst deine Ramenschüssel von dir weg.

„Du warst?"
Du sahst ihn fragend an. Du wusstest nicht, was er genau meinte.

„Weil du sagtest, dass du Kapitänin warst..", mischte sich nun auch Kenma mit ein. Der an seinem Handy herumtippte und nicht einmal aufsah.

Bei dem Gedanken an dein altes Team, wurdest du nostalgisch und ein kleines Lächeln umspielte deine zarten Lippen. Kuroo fand dich in diesem Moment besonders umwerfend. Doch als dein Lächeln verblasste, runzelte er besorgt die Stirn.

„Ich hab die Schule gewechselt.. also kein Schwimmclub mehr.. Ich gehe außerhalb der Stadt ins öffentliche Bad und trainiere mit dem anwesenden Schwimmteam.. darf aber an keinen Wettkämpfen teilnehmen", seufzend spieltest du mit den Essstäbchen rum, damit du dich ablenken konntest.

„Wenn das so ist, dann kannst du doch zu unserem nächsten Trainingsspiel kommen, Bokuto und Akaashi freuen sich bestimmt auch", lächelte er dich sanft an. Er wollte dich unbedingt auf andere Gedanken bringen. Irgendetwas schien dich runterzuziehen. Doch er wollte dich nicht mit seiner Neugier verschrecken.

Etwas unbeholfen kichertest du und sahst nun zwischen den beiden Volleyballern hin und her.

„Das ist nicht so einfach", nun stütztest du dein hübsches Gesicht ebenfalls auf deine Handfläche. Fragend sahen sie dich an.
„Meine neue Schule ist in Kobe, da komme ich ursprünglich her. Ich wohne seit diesem Schuljahr bei meinem Vater", deine Mundwinkel zuckten kurz und mit großen Augen sahen dich beide an.

„HÄÄÄÄÄÄ"

Verunsichert kratzt du deine Schläfe.

„Was machst du dann hier? Schwänzt du etwa die Schule?", ertappt zuckst du zusammen.
Dass Kuroo solch einen strengen Ton besitzen konnte, hättest du nicht für möglich gehalten, auch wenn er sich zuvor bei der Getränkewahl Kenma's einmischte.

„Erwischt", gabst du leise zu und erntetest dir einen autoritären Blick ein, der dir einen kalten Schauer über den Rücken jagte.

Kuroo's Handy klingelte und somit wandte er den eisigen Blick von dir ab und widmete sich seinem Gesprächspartner zu.

„Wir bringen dich heim, sonst verfällt der Eulenbastard in seinen Deprimodus", gab er leicht grinsend von sich und half dir auf.

Torn - Miya Atsumu x OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt