Kapitel 25

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Viel Spaß beim neuen Kapitel! Ein kleine Info: das nächste wird etwas länger dauern, da mein Privatleben gerade dazwischen funkt. 

»Muss ich etwas zu eurem Anwalt wissen?«

Ich saß auf dem Sofa in Reapers Schlafzimmer, ein Toast in der einen Hand, die Tasse Kräutertee in der anderen.

Die letzten Tage hatte ich größtenteils in diesem Zimmer verbracht, keiner sperrte mich ein, aber meine Sorgen aufgrund Elijahs Drohung hinderten mich daran, mich weit von dem verhüllten Schutzwall, den die Privaträume des Präs ausstrahlten, zu entfernen. Erst heute Morgen hatte ich ein Stück weit zu meiner Routine zurückgefunden, sogar das Clubhaus verlassen, um meine übliche Runde zu joggen.

Kyle hatte mich begleitet, da Reap nach der kleinen Pause, die er sich eingeräumt hatte, da er sich weigerte, längere Zeit von mir getrennt zu sein, zurück in den Chefsessel gekehrt war. Sein Posten als Oberhaupt des MC bedeutete ihm viel, wenn nicht sogar alles. Und für mich hatte er sich eine Weile zurückgezogen.

»Er wird mit dir alles bis ins kleinste Detail durchgehen.«, war Reapers Antwort. Er war vor wenigen Minuten aus der Dusche gekommen, inzwischen trug er geradlinige, schwarze Jeans, die üblichen Schnürstiefel und ein Led-Zeppelin-Shirt, das mir letzte Einblicke seiner Bauchmuskeln gewährte, ehe er es drüber zog.

Nachdenklich nickte ich, mein Mund wurde hingegen zu einer schmalen Linie. »Nur weil ich dem Gespräch zustimme, heißt es nicht, dass mein Protest vorbei ist. Du wirst die Kosten nicht übernehmen.«

Über sein Telefon hatte Reaper einige Aufgaben erledigen können, Carlos kam hin und wieder für ein Gespräch vorbei, die sie nicht wie früher im Geheimen austrugen. Einer dieser Jobs bestand darin, Kontakt zu Mr. Fergerson herzustellen – dem persönlichen, verschwiegenen Anwalt der Haydes Hells.

Ich war ihm für diesen Schritt überaus dankbar, bedeutete er doch die Möglichkeit, die übrig gebliebenen Ketten zu durchsprengen, die mich weiterhin an meinen Ehemann banden. Wofür ich keinen Dank äußerte, war sein Ansinnen die Kosten für die Scheidung zu tragen.

»Und was sollte mich daran hindern?« Seine Stimme strotzte vor Provokation, reine männliche Arroganz. Er trat vor mich und stützte die Hände auf der Rückenlehne neben meinen Schultern ab, um mich mit seinen Armen einzurahmen. »Nenn mir eine Sache, die mich davon abhält.«

Seinem festen Blick, nur wenige Zentimeter vor meinem Gesicht, hielt ich stand. »Mein Wille.«, sprach ich ruhig. »Das ist mein Kampf, Reaper. Ich muss das allein tun.«

Auf seine Hilfe, oder die der restlichen Mitglieder, würde ich nie vollkommen verzichten können. Sie leisteten bereits zu viel. Und doch würde es mir nie helfen, mich hinter anderen Menschen zu verstecken. Elijahs Gewalt und Handhabe würde nie ein Ende finden.

Reaper verstand das, die Wahrheit sprach er dennoch: »Du hast nicht die Mittel dafür.«

»Aktuell nicht, aber ich kann es dir zurückzahlen.«

Er richtete sich auf, dachte nach.

»Jeden einzelnen Cent.«, argumentierte ich. »Wofür brauche ich sonst das Geld, dass ich verdiene?«

Mit meiner Beförderung hatte sich auch die Bezahlung angepasst, die jetzt neben kostenloser Kost und Logis ein Gehalt umfasste, dass ich zusammen mit dem Trinkgeld ansparte.

»Für dich!« Frustriert massierte er sich die Nasenwurzel. »Kauf davon was du willst, alles was du nie hattest. Klamotten, Bücher, ein Fahrrad – was weiß ich.«

Kopfschüttelnd stand ich auf. »Alles was ich brauche, habe ich bereits. Und ich werde nicht mein Leben lang brauchen, um dir die Schulden zurückzuzahlen. In einigen Jahren kann ich mein Geld für andere Dinge verwenden.«

Burn for youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt