Zuerst war Yaswar von meinem Plan überhaupt nicht begeistert und das kann ich sogar sehr gut verstehen. Doch ich sehe keine andere Möglichkeit. Wichtig sind aber die Menschen und dass sie mitmachen, also müssen wir ihnen reinen Wein einschenken.
Noch immer sind sie alle um das Rathaus versammelt, wir kommen heraus und wieder überlässt Yaswar mir das Reden. Ich muss erzählen, wieso wir Paraval wirklich verlassen mussten, ich erzähle von dem Krieg zwischen Taraflor und Berritan und von den Verfolgungen der magischen Wesen und von der hohen Strafe gegen Had Ragnada und mich.
Glücklicherweise kennen die Menschen Had Ragnadas Namen. Weil sie ursprünglich aus Jaramall kommen, sind sie wohl besser über magische Wesen und große magische Persönlichkeiten informiert, als andere Menschenvölker. Daher konnten sie meine Spezies auch so gut bestimmen.
Meinen Bericht halte ich kurz, dafür aber offen und ehrlich. Zunächst scheint es, als würden die Menschen uns misstrauen, doch spätestens als der Name „Had Ragnada" fällt, schenken sie uns mehr Glauben.
Etwas schüchtern spreche ich auch über unseren Verdacht, dass die Regierung Paravals hinter all diesen Krisen steckt und irgendwie davon profitieren möchte. Nur wie, das wissen wir nicht.
„Wir haben nachgedacht, wie wir es schaffen könnten, die Regierung von Paraval dazu zu bringen, mit offenen Karten zu spielen. Das kann nur gelingen, wenn genügend magische Wesen unzufrieden sind und Fragen stellen. Wenn sie ungemütlich werden, weil sie hören, was hier im dritten Territorium passiert ist. Ihr seid für diesen Plan ungeheuer wertvoll und wir bitten euch aufrichtig, mitzumachen. Yaswar wird nach Westen ziehen. Das Meer sollte nur einen Tagesmarsch entfernt sein".
Wir hatten Maraval in westlicher Richtung verlassen und sind dann nicht streng nördlich ins Dritte Territorium geflohen, sondern sind vorher noch weiter in den Westen gereist, um das Dorf meiner Mutter aufzusuchen.
Daher sind wir westlicher als geplant im dritten Territorium angekommen und nicht etwa mittig, Der Weg zum westlichen Meer sollte viel kürzer sein, als der östliche Weg zur Grenze.
„Und was sollen wir dann am Meer?" fragt jemand aus der Menschengruppe.
„Zusammen mit Yaswars magischer Hilfe könnt ihr euch ein Boot bauen. Es muss nicht groß sein, es muss nur stabil genug sein, dass ihr einen Bogen fahren könnt. Ihr fahrt in südliche Richtung und landet dann im Hinterland Paravals, hinter der Grenze. Dort werdet ihr in einem Dorf Unterschlupf finden und von dort aus die Wahrheit in Paraval verbreiten. Yaswar wird euch dabei anführen und mit seiner Magie zur Seite stehen". Ich drehe meinen Kopf zu meinem Verlobten und lächle ihn an.
„Wir wissen, dass dies ein riskantes Unterfangen ist. Ihr müsst übers Meer und seid in einem fremden Land. Dafür seid ihr schnell da und ihr könnt helfen, aufzudecken, was auf unserem Kontinent gerade wirklich vor sich geht. Aber niemand ist dazu verpflichtet. Ich werde mich auf den Weg Richtung Osten nach Jaramall begeben. Das wird ein langer Weg und meine magischen Fähigkeiten sind begrenzter als die meines Verlobten. Aber ich werde euch alle schützen, mit jeder Magie, die ich aufbringen kann. Ihr könnt frei entscheiden, wem ihr folgen möchtet".
Die Menschen beginnen zu murmeln, schließlich tritt Martin vor.
„Und wieso gehen wir nicht einfach alle Richtung Osten nach Jaramall? Wieso trennen wir uns? Und wieso nimmst du mit weniger Magie den weiteren Weg auf dich?" Ähnliche Fragen hat Yaswar mir vor wenigen Minuten gestellt, als ich ihm meinen Plan erklärte.
„Weil die Vorräte nicht ausreichen werden, wenn wir alle nach Osten gehen. Selbst wenn Yaswar und ich zusammen so viele Lebensmittel wie möglich entgiften. Daher müssen wir unsere Gruppe verkleinern".
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Fantasy BDSM Abenteuer einer "Rubina"
FantasyAyamriel lebt in einer magischen Welt auf dem einzigen Kontinent, auf dem sich Menschen, magische und nicht magische aber auch nicht menschliche Wesen begegnen. Sie selbst ist eine Rubina und als solche mit den Sirenen verwandt. Zusätzlich zu Wasser...