Kapitel XXVIII
Von Sirenen und Meerjungfrauen
So leise wie möglich sucht sich Yaswar zusammen mit seiner Gruppe den Wes durch die dichten Wälder des dritten Territoriums. So richtig sicher fühlt sich niemand in der Gruppe, die Menschen haben Angst vor Werwolf- oder Vampirangriffen.
Und Yaswars Begleiter ist die Angst um das was vor ihnen liegt. Wie werden sie in Paraval aufgenommen werden? Wird man ihnen glauben, wenn sie von den Ereignissen im dritten Territorium erzählen? Wie wird die Regierung handeln?
Und was wird mit seiner Ayamriel passieren? Yaswar weiß, dass sie mutig ist und sich durchsetzen kann, trotzdem ist ihm nicht wohl, dabei, dass sie alleine eine Gruppe nach Osten führt und dann nur auf sich gestellt nach Taraflor zu reisen.
Sein Einhorn hat er Ayamriel gegeben. Auf dem Boot, das sie bauen wollen, würde es nur Platz wegnehmen. Und Ayamriel braucht es, um schneller nach Taraflor zu kommen, nachdem sie die Menschen nach Jaramall geführt hat.
Auch sein Schwert hat er ihr gegeben. Er selbst ist ein Meister im Bauen aber auch im Schießen mit Bögen und von seinem Lieblingsbogen hat er sich auch nicht getrennt. Aber Ayamriel trägt gar keine Waffe, darum überließ er ihr sein Kurzschwert.
Yaswar geht vor, hinter ihm knarren die Räder der Wagen und knurren die Mägen der Menschen. Er ist noch skeptisch, was die Menschen angeht, anders als Ayamriel kann er ganz gut abgeschieden von den Menschen leben. Trotzdem ist er pflichtbewusst und mit dem Heiligen Eid muss er sie schützen.
Und gleichzeitig bringt er sie in Gefahr. Er weiß nicht, was sie in Paraval erwarten wird, es ist ein reines Glücksspiel. Wird man im Dorf von Ayamriels Mutter ihnen Glauben schenken, haben sie Glück. Wenn nicht, müssen sie alle fliehen. Und eine Flucht mit Menschen durch das magische Reich ist völlig aussichtslos.
Hin und wieder kommt einer der Menschen zu ihm nach vorne und bittet um eine Pause. Yaswar hat die klare Regel aufgestellt, dass nur gegessen wird, wenn der ganze Tross steht. Getrunken werden kann immer.
Und obwohl Yaswar vorausgeht, halten sich die Menschen an seine Regel. Sie wissen, dass er ein Elb ist und zwar nicht rückwärts schauen kann, trotzdem würde seinem Blick nichts entgehen, wenn er sich auch nur ganz kurz umdrehen würde.
Sich an der Sonne zu orientieren ist aussichtslos, noch immer steht sie in der Mitte des Himmels. Yaswar kann also einfach nur geradeaus gehen, in die Richtung, in der er Westen vermutet. Der dichte Wald macht diese Wanderung nicht einfacher, oft müssen sie Bäumen oder Felsen ausweichen und verlassen somit die gerade Ideallinie.
Sie gehen schon seit mehreren Stunden. Zweimal hat Yaswar bereits eine Pause machen lassen, die nächste Pause wird vermutlich auch die letzte des heutigen „Tages" sein. Yaswar erschrickt innerlich, als ihn eine Erkenntnis ereilt.
In dem Dorf konnten alle auch bei hellem Sonnenschein schlafen, immerhin gab es Häuser mit verschließbaren Fensterläden. Aber wie sollen sie hier mitten im Wald schlafen? Zwar filtern die Bäume einiges an Sonnenlicht, dunkel ist es aber trotzdem nicht.
Und Yaswars Trupp hat die kürzere Route. Wie soll es Ayamriels Gruppe schaffen, eine Woche lang nur bei hellem Sonnenlicht zu schlafen? Sie könnten Höhlen suchen, doch dort lauern vermutlich die gefürchteten Werwölfe und Vampire.
Wobei ihnen die Werwölfe zumindest als normale Wölfe begegnen können, doch den ganzen Tag über hat Yaswar nicht einen einzigen von ihnen gesichtet.
Gerade kommt Martin zu Yaswar und bittet ihn um die letzte Rast für heute, als Yaswar seine Hand erhebt. Er hat etwas gesehen.
„Dort vorne wird der Wald lichter".
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Fantasy BDSM Abenteuer einer "Rubina"
FantasyAyamriel lebt in einer magischen Welt auf dem einzigen Kontinent, auf dem sich Menschen, magische und nicht magische aber auch nicht menschliche Wesen begegnen. Sie selbst ist eine Rubina und als solche mit den Sirenen verwandt. Zusätzlich zu Wasser...