Kapitel XVIII EIn unverhofftes Wiedersehen

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Von der Nacht bleiben uns nur wenige Stunden, in denen wir unruhig schlafen. Dieses Feuer hat Ragnada und mich regelrecht wachgerüttelt. Bis noch vor wenigen Stunden sahen Ragnada und ich diesen Auftrag zwar als wichtig, aber gleichzeitig doch belanglos. Ein paranoider König dreht aus dem Nichts wegen Nichtigkeiten durch und wir müssen ihn beruhigen.

Doch nun wissen wir, dass es nicht Nichts ist. Dass es keine Nichtigkeiten sind. Denn obwohl das Feuer keinen großen Schaden für die Infrastruktur des Landes darstellt, selbst wenn es das ganze Dorf niedergebrannt hätte, und dennoch zeigt es die Dringlichkeit.

Wir reiten so früh wie möglich los, so schnell wie möglich müssen wir nach Violanda und mit König Tasper sprechen.

Der Wind lässt unsere Haare wehen, unsere Einhörner tragen uns so schnell sie es vermögen in Richtung Osten. Dabei beratschlagen wir uns über unsere Strategie, wie wir mit dem König verhandeln sollten. Wenn wir ihm gegenüber ehrlich sind, könnte er wohlmöglich noch durchdrehen. Doch unsere Ehrlichkeit ist unsere Schwäche.

„Kannst du nicht vielleicht mit dem König sprechen?", frage ich leise, sodass Ragnada mich kaum versteht. Sie lächelt matt, nickt aber.

„Natürlich. Aber du bleibst in meiner Nähe, aus Krisen lernt man am Besten".

Ich weiß, dass Ragnada recht hat. Und zum ersten Mal frage ich mich, ob ich wirklich irgendwann diesen Beruf ausüben möchte. Obwohl Ragnada zugestimmt hatm die diplomatische Arbeit zu übernehmen, bin ich trotzdem sehr nervös.

Wir müssen noch einige Tage reisen, als wir vor dem Stadttor von Elarador stehen, verwehrt man uns allerdings den Zutritt.

„Der Zugang zur Stadt ist momentan stark eingeschränkt. Was ist ihr Ziel?" Fragt uns eine Wache in ihrer bunten Uniform, dafür aber mit einer sehr grimmigen Grimasse.

„Wir möchten nach Violanda, seine Hoheit König Tasper hat uns gerufen". Langsam nickt die Wache.

„Dann reiten Sie am besten um die Stadt herum. Es gab hier gestern ein starkes Erdbeben, welches eine Schlucht quer durch die Stadt gezogen hat. Wir sind gerade dabei, Verletzte zu bergen, Häuser wieder zu errichten und eine Brücke zu bauen".

Wir können kaum glauben, was wir da hören. Ragnada besteht darauf, den Krater sehen zu dürfen, die Wache möchte es uns nicht verbieten, zu passieren, betont aber immer wieder die Unnötigkeit. Wir könnten doch einfach um die Stadt herumreiten. Das möchten wir aber nicht.

Stattdessen reiten wir durch die Stadt, nahe der Mauer sind die Gebäude noch völlig intakt und stabil, doch je weiter wir durch die Hauptstraße reiten, desto größer wird die Zerstörung. Und schließlich sehen wir es. Häuser sind in der Mitte zerrissen, eine Schlucht von circa drei Metern Breite und einer kaum überblickbaren Länge. Die Stadt ist geteilt.

„Ob es hier Tote gab?" frage ich Ragnada.

„Gab es. Nicht zu knapp. Und das nur wegen Euch!"

Wir drehen uns um, eine alte Frau kommt wütend näher.

„Euch verdammten Wesen konnte man nie trauen! Ihr habt uns einmal einen Krieg gebracht, was ist euer nächster Plan? Nach der Niederlage einen neuen Krieg anzetteln?"

Hilfesuchend schaue ich Ragnada an, die versucht, beruhigend auf die Frau einzureden. Doch schon schnell sieht Ragnada ein, dass es keinen Sinn ergibt, mit dieser Frau zu diskutieren. Dafür ist sie zu sehr von Hass getrieben.

Wir lassen, mit etwas Magie, unsere Einhörner über die Schlucht springen, reiten die Hauptstraße weiter und lassen Elarador hinter uns. Auch in dieser Stadt konnten wir wieder Magie spüren. Eine starke Magie, mittlerweile sind wir uns sicher, dass nur eine Hexe oder ein Zauberer so ein Werk vollbringen könnte.

Fantasy BDSM Abenteuer einer "Rubina"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt