6. Unangenehmer Aufenthalt

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Hukaru

Als noch nicht mal die Sonne den Himmel erblickt hatte, waren wir schon auf den Beinen und bereiteten uns auf die Reise in die Stadt vor. Der Tau lag auf den Blättern der Bäume und Pflanzen, die noch immer zu schlummern schienen.

Ich bereitete gerade das Boot vor, mit dem wir dann über den Wasserweg zur Stadt gelangen. Wir befanden uns an den Fluss, wo ich zusammen mit Niruko in den Armen angespült wurde.

Immer wieder erschienen Bilder von dem Überfall vor meinen Augen und erinnerten mich daran zu was Menschen fähig waren.
Mao hingegen war ein friedlebener Mensch,  die nicht auf den ersten Blick kritisierte, sondern erst wenn sie die Person richtig kannte, ihr Urteil bildete.

,, Hukaru? Hallo? ", wurde ich von Mao's Stimme aus meinen Gedanken gerissen. Perplex zwinkerte ich ein paar Mal, bis ich mich dann mit einem entschuldigen Blick zu ihr wandte.

,, Entschuldige bitte ich war in Gedanken", nuschelte ich und sah beschämt auf meine Füße. Dieser Ort lenkte mich sehr von meinen eigentlichen Vorhaben ab und ließ mich sogar Mao überhören.

,, Kein Problem. Ich wollte dir nur sagen, dass wir nun losfahren können ", informierte sie mich mit einem beruhigenden Lächeln im Gesicht.

Nickend hielt ich ihr meine Hand hin, um ihr zusammen mit meinem Sohn auf das Boot zu helfen. Niruko schien Mao sehr ans Herz gewachsen zu sein, denn immer wenn ich ihn mal nicht halten konnte, nahm sie ihn mir mit größter Freude ab.

Eifersucht empfand ich keineswegs. Ich war froh über diese Hilfe, denn so sehr ich es auch liebte meinen eigenen Sohn in den Armen zu halten, musste ich auch anderen Verpflichtungen nachgehen.

,, Vielen Dank ", summte Mao begeistert über meine Hilfsbereitschaft und setzte sich mit meinem süßen Sohn in das Boot. Wir hatten ihn mit einer kuscheligen Decke eingewickelt, damit ihm auch ja nicht die Kälte der Morgenstunde plagte.

Ich gab dem Boot einen schups und stieg schnell herauf, damit meine Füße nicht nass wurden. Als Kyron mit der Gabe Wasser sollte es für mich eigentlich kein Problem sein, doch Wasser war für mich noch immer das selbe wie für andere.

,, Flussabwärts liegt die Stadt ", verkündete Mao. Ich nahm das eine Paddel, des aus Holz bestehenden Paddelboots und führte uns somit in die Strömung des Flusses.

Nun konnten wir uns von der Strömung treiben lassen und mussten nur darauf acht geben, dass wir nirgends dagegen stießen.
Der frische Morgenwind wehte durch unsere schwarzen Haare, die sich ihm vollends hingaben.

Der Himmel färbte sich langsam rosa und die Vögel begannen aus ihren Nestern zu fliegen. Unser Boot schaukelte bei jeder aufkommenden Welle und als ich den Wellengang als zu gefährlich einstufte, berührte ich das aufbrausende Wasser mit meinen Fingerspitzen.

Zwar wäre das Wasser viel einfacher zu kontrollieren, wenn ich meine magische Flöte hätte, aber diese wurde leider in den lodernden Flammen verbrannt. Ich müsste mir eine neue besorgen und ich hoffte innig vielleicht heute eine geeignete erblicken zu können.

Der Wellengang ließ langsam nach und das Boot kam wieder zur Ruhe. Wir ließen uns treiben und kamen dann, als die Sonne ein wenig an Höhe gewonnen hatte, an der Anlegestelle für Ruderboote an.

Zuerst ging ich ans Ufer, um unser Boot Mithilfe eines Seils fest zu binden. Danach reichte ich Mao meine helfende Hand und brachte sie zusammen mit meinem Sohn sicher auf den festen Boden.

,,Ich danke dir vielmals. Ohne dich wäre ich erst in 2 Stunden hier gewesen ", bedankte sich Mao abermals bei mir, obwohl sie genau wusste, dass ich es gerne für sie getan hatte.

,, Für mich ist es selbstverständlich", versicherte ich ihr mit einem ruhigen Lächeln. Schmunzelnd legte mir Mao mein kleines Baby in die Arme, welches mich mit großen Augen ansah.

,, Du bist ja schon wach mein Schatz ", summte ich glücklich und bekam einen freudigen Laut zurück.
,, Komm wir gehen los. Er hat bestimmt schon Hunger", kicherte Mao entzückt von unserem Anblick.

Einverstanden nickte ich ihr zu und lief mit ihr in die Stadt hinein, inder langsam alles zu leben begann. Kaufstände dicht an dicht, in denen die Kaufleute alles für ihren Verkauf vorbereiteten.

Restaurants öffneten, die Fenster der Wohnungen wurden aufgerissen und die Stadt leuchtete in bunten Farben.
Staunend wusste ich nicht wohin ich schauen sollte und lief weiterhin Mao hinterher.

Mao schien genau zu wissen wohin sie wollte, denn erst als wir an einem Restaurant ankamen, verlangsamte sie ihr Tempo. Dort wurden wir sobald wir einen Fuß in den Eingang machten von einem breit grinsenden Kellner begrüßt.

,, Herzlich willkommen. Es ist uns eine Ehre euch hier in unserem Restaurant begrüßen zu dürfen ", trällerte der Kellner begeistert und verbeugte sich tief vor uns. Etwas unwohl sah ich mich im Restaurant um.

Alle Gäste die dort Platz genommen hatten, hatten aufgehört ihr Essen zu verspeisen oder sich an den aufregenden Unterhaltungen zu beteiligen. Es war so still, dass man eine Haarnadel auf den Boden fallen hören konnte.

,, Wir möchten bitte einen Tisch für zwei ", äußerte Mao ihren Wunsch dem Kellner. Dieser verbeugte sich nochmals und brachte ein klares 'aber selbstverständlich' über die Lippen.

Sobald er sich aufgerichtet hatte, führte er uns mit einer perfekten Haltung zu einem Tisch, der im Gegensatz zu den anderen Tischen gepolsterte Bänke hatte.
,, Hier sind die Karten. Wenn ihr fertig seid betätigt einfach die Klingel ", bat uns der Kellner und verbeugte sich nochmal bevor er ging.

Etwas unwohl sah ich zu Mao, die mir ein warmes Lächeln schenkte. Die Augen der Gäste im Restaurant waren noch immer auf uns gerichtet und jagten mir einen unangenehmen Schauder über den Rücken.

Das weiße Gewand was mir Mao gab, war noch immer etwas durchsichtig wenn man genau auf meinen Oberkörper starrte. Der Blutfleck, der von meiner verletzten Schulter stammte, wurde zum Glück vollkommen von Mao ausgewaschen. Ich hoffte trotzdem wir  fanden heute etwas womit man das beheben konnte, denn es war mir etwas peinlich so entblößt zu sein und dazu hatte ich auch Angst, dass man meine Tattoos erkennen würde.

Neu entdeckte Leidenschaft (bxb)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt