Neu entdeckte Leidenschaft (bxb)

19. Schlangenbiss

Hukaru

Schnell lief ich dem kleinen Jungen hinterher, der mich zu seinen anderen Freunden führte. Wir liefen in einen Park hinein, indem viele blühende Pflanzen standen. Viel Zeit um sich genau umzuschauen hatte ich nicht und folgte dem Jungen zu einer saftig grünen Wiese.

Dort standen Kinder wie versteinert, der Hitze ausgesetzt und vor Angst zitternd.
,, Bleib du hier! ", befahl ich dem Jungen, um ihn nicht auch in Gefahr zu bringen. Nickend gehorchte er mir und blieb unter einem Baum, mit genügend Abstand zu den anderen, stehen.

Schnell nahm ich mir meine Flöte hinaus und setzte sie an meine Lippen an. Meine Flöte konnte nicht nur genutzt werden, um Wasser zu leiten, sondern handelte es sich trotz allem um ein Musikinstrument.

Meine Finger flogen über die Löcher meiner Flöte und erzeugten durch den Einsatz von Luft wunderschöne Töne. Mein Volk lebte in der Natur und es wäre unnormal, wenn uns dort nicht ein paar Tiere besucht hätten.

Auch Schlangen kamen einige Male in unser Dorf und sorgten jedes Mal für Trubel. Mittlerweile kannte ich Lieder, die Schlangen anzogen oder wegschickten. Meistens, ließen sie sich jedoch nicht wegschicken, wenn sie in Angriffsstellung waren.

Also blieb mir nun nichts anderes übrig, als sie zu mir zu locken und da ich nicht wusste, um welche Schlangenart es sich dabei handelte, konnte ich mich nicht so gut auf ihre Schwächen oder Stärken vorbereiten.

Ich spielte weiterhin auf meiner Flöte und konnte beobachten, wie sich die Kinder anfingen zu entspannen. Das zeigte mir, dass es funktionierte und die Schlangen meinen Tönen folgten.

Es dauerte auch nicht lange, da tauchten einige aus den etwas hoch gewachsenen Gras auf und schlängelten auf den Asphalt.
Mit langsamen Schritten versuchte ich sie weg zu locken.

Das Zischen der Schlangen war weniger beruhigend, aber genau das sollte es auch sein. In der Natur waren sie nur aggressiv, wenn man sie bedroht, also war entweder in dieser Wiese ein Nest oder jemand hatte sie auf die Kinder losgelassen.

Plötzlich wurden die Töne meiner Flöte übertönt und die Schlangen schlugen eine andere Richtung ein. Verwundert sah ich dem Grund ins Gesicht und lächelte als ich Mingyu, sowohl auch den Clanführer sah.

Sie hatten 4 Männer bei sich, die ebenfalls auf einem Instrument spielten, um die Schlangen zu sich zu locken.
,, Geht ganz langsam zu eurem Freund dort unter den Baum. Keine ruckartigen Bewegungen ", forderte ich die Jungen auf.

Sie taten was ich sagte und bewegten sich ganz langsam in Richtung ihres Freundes. Außer einer, dieser sah ein wenig blass aus und blieb trotzdem stehen. Irgendetwas stimmte mit diesem Jungen nicht, also lief ich langsam zu diesem.

Als ich bei ihm angekommen war, sah ich erstmal keine Schlange mehr und musste nach einem anderen Grund suchen. Doch bevor ich den Jungen absuchen konnte, mussten wir uns erstmal aus der Gefahrenzone begeben.

Ich hob den Jungen hoch und trug ihn langsam zu den anderen Kindern, die es alle heil geschafft hatten. Sobald wir aus der Wieser raus waren, suchte ich den Körper des Jungen ab.

An seinem Bein erblickte ich die Ursache für sein Verhalten. Wohlmöglich hatte ihn eine Schlange gebissen. Der Biss war noch frisch also hatte ich noch eine Chance ihn zu retten.

Schamlos legte ich meinen Mund an den Schlangenbiss und versuchte das Gift aus dem Körper heraus zu saugen. Es war zwar nicht die beste Idee, aber wir hatten keinen Arzt zur Hand und wenn ich das nicht versuchen würde, dann würde er sterben.

Jedes Mal spuckte ich die Flüssigkeit aus, die mit seinem Blut vermischt war. Unter keinen Umständen durfte es in meine Speiseröhre gelangen, sonst könnte es auch für mich tödlich enden.

Ich wäre so oder so vergiftet, aber solange es nicht lebensgefährlich für mich war, nahm ich den Preis für dieses Leben gerne an mich. Als ich dann der Meinung was es reichte, wurde mir auch schon etwas schummrig.

Das Gift der Schlange, hatte sich mit meinem Speichel vermischt und war in meiner Mundhöhle eingezogen. Ich spuckte den Speichel, der sich in meinem Mund gesammelt hatte, immer wieder aus, bis ich dann zur Seite kippte.

Leise hörte ich noch wie Mingyu nach mir rief und an mich rüttelte, doch hatte ich gerade nicht die Kraft dazu, meine Augen zu öffnen. Das Letzte was ich wahr nahm war, dass ich von jemandem hochgehoben wurde.

Mingyu

Schnell holte ich meinen Vater und Schlangenfänger, die dann sofort mit mir zu Hukaru und den Kindern eilten.
,, Hukaru ist wirklich ein ganz besonderer Mensch, auch wenn er kein Kyron wäre ", meinte mein Vater in der Eile zu mir.

,, Ja du hast recht", stimmte ich ihm vollkommen zu. Er war unglaublich und auch wenn er ein Kind hatte und eine Frau mehr als andere geliebt hatte, würde ich meine Liebe zu ihm niemals aufgeben.

Im Moment machte ich mir große Sorgen um ihn, denn er könnte gebissen worden sein, ohne das Hilfe bei ihm war. Dazu war er verletzt und musste nicht nur einem Kind das Leben retten.

Schnell liefen wir in den Clanpark, zu der Spielwiese der Kinder. Als wir ankamen, standen alle Kinder wie versteinert auf der Wiese, während Hukaru auf seiner Flöte spielte und die Schlangen zu sich lockte.

Sofort sprangen unsere Schlangenfänger ein und lockten sie von Hukaru weg, in einen Käfig. Währenddessen kümmerte sich Hukaru darum das alle Kinder von der Wiese gingen, doch ein einziger blieb weiterhin stehen.

Hukaru lief zu ihm und ließ die Sorge in mir immer weiter wachsen. Er nahm sich das Kind und brachte es in Sicherheit, nur schien etwas nicht zu stimmen. Hukaru machte etwas an seinem Bein und spuckte einige Male etwas aus.

Nachdem die Schlangen eingesperrt waren, eilte ich zu Hukaru, der plötzlich zur Seite kippte. Panisch sprach ich ihn an und rüttelte verzweifelt an seinem reglosen Körper.

Den Kindern ging es größtenteils gut und zu unserem Glück kamen auch einige Ärzte zu uns, die mein Vater her befohlen hatte. Sie kümmerten sich, um Hukaru und Ayun. Beide waren stabil und wurden in eine Arztpraxis gebracht.

Die ganze Zeit über blieb ich an Hukarus Seite und beobachtete wie der Arzt ihn behandelte. Ich hoffte innig, dass Hukaru und Ayun schnell wieder gesund werden würden.