26. Erste Schritte

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Hukaru

Durch die Sonnenstrahlen der aufgehenden Sonne, wurde ich aus meinem erholsamen Schlaf geweckt. Ich hatte keinen blassen Schimmer, wann ich gestern Abend eingeschlafen war. Wohlmöglich hatte mein Kopf genug gehabt von der angestrengten Denkerei und hatte einfach mal den Stecker gezogen.

Ich öffnete meine Augen und musste leicht schmunzeln, als ich an mein Unterbewusstsein dachte, welches mich einfach in den Schlaf geschickt hatte.
Die anderen beiden schliefen noch immer, aber ich wollte ihnen die Ruhe geben.

Also legte ich Mingyus Kopf, welcher bis jetzt auf meiner Schulter geruht hatte, auf das Kissen und legte Niruko auf dessen Bauch. Mein Sohn schlief wirklich unheimlich fest. Das Einzige, was ihn aus der Ruhe brachte, waren andere laute Stimmen, Essen, Schmerzen oder seine aktive Phase.

Grinsend schüttelte ich den Kopf und rutschte an die Bettkante, wo ich meine Beine abstellte. Unbedingt wollte ich wieder laufen lernen und nicht mehr so schwach auf dem merkwürdigen Stuhl sitzen.

Es wäre viel einfacher für uns und genau wie der Arzt meinte, würde ich dann meine Fähigkeit immer schneller zurück bekommen.

Fest entschlossen krallte ich mich in die Decke und hatte mein Ziel fest vor Augen. Ich ballte meine Hände zu Fäusten und stand langsam auf. Meine Beine zitterten, hielten jedoch mein ganzes Körpergewicht ohne zusammenzubrechen.

Langsam machte ich einen Schritt vor und begann etwas zu schwanken.
,, Vorsichtig ", erklang plötzlich die Stimme von Mingyu, der auch sogleich neben mir auftauchte.

Er nahm meine Hände, sodass ich im Notfall halt bei ihm suchen konnte. Seine Haare waren ganz zerzaust und seine Sachen ganz geknittert. Da war jemand aus dem Schlaf erwacht.

Etwas besorgt drehte ich mich leicht zum Bett, um nach meinem Baby zu schauen, welches unverändert in seinen Träumen schwebte.
,, Hukaru das war gefährlich ", belehrte mich Mingyu besorgt.

,, Ich wollte endlich wieder laufen", murmelte ich entschuldigend, da es wirklich nicht sehr durchdacht war. Ich vermisste es zu laufen und es erinnerte mich an eine der Weisheiten, aus unserem Dorf.

'Man vermisste erst etwas, wenn es nicht mehr da war' und es stimmt so sehr.
,, Das kann ich verstehen, aber du hättest mich doch einfach nur wecken müssen. Dann hätten wir es zusammen versucht ", meinte Mingyu lieb.

,, Du hast recht. Entschuldige", nuschelte ich traurig, wurde dann aber von Mingyu umarmt. Überrascht weitete ich die Augen, erwiderte dann aber den herzlichen Körperkontakt.

Er hatte seine Arme um meine Bauchgegend geschlungen, während ich eine Hand auf seinem Rücken platziert hatte und die andere an seinem Hinterkopf. Eine Umarmung war die beste Medizin bei Traurigkeit.

Meistens brach sie Mauern und ließ einem das Gefühl von Zusammenhalt spüren. Mingyu war für mich da, genauso wie für Niruko und dafür konnte ich ihm nicht genug danken.

Ich legte meinen Kopf auf seinen Kopf ab und ließ das Gefühl durch meinen Körper rauschen.
,, Wir schaffen das zusammen ", versicherte mir Mingyu und ich nickte nur zufrieden.

,, Möchtest du ein paar Schritte laufen?", fragte er mich aufmunternd und bekam selbstverständlich ein Nicken vom mir als Antwort. Langsam bewältigen wir zu zweit 5 Schritte, bis ich nicht mehr konnte und mich Mingyu zurück auf die Bettkante setzte.

,, Danke das bedeutet mir viel", sagte ich schwer atmend. Es hatte meinen Körper sehr beansprucht, aber der Erfolg machte mich glücklich.

,, Komm wir ziehen uns um und essen dann. Es dauert sicherlich nicht lange bis Niruko aufwacht ", lächelte Mingyu ebenfalls glücklich, so als würde ihn mein Erfolg genauso freuen.

,, Du hast recht", stimmte ich dem dunkelbraunhaarigen zu. Niruko war sehr launisch wenn er sein Essen nicht bekam.
Also zogen wir uns um, was bei mir etwas länger dauerte und fuhren dann zur Küche.

Mingyu machte die Milch warm und kochte uns unser Frühstück. Der berauschende Duft nach Essen ließ mein Magen vor Freude singen und auch Niruko schien der köstliche Duft geweckt zu haben.

Jammernd sah er zu mir herauf. Belustigt versuchte ich mein Sohn abzulenken, damit Mingyu noch in Ruhe zuende kochen konnte. Mein Engel war jedoch nicht zu besänftigen, was dazu führte, dass ein paar Tränchen kullerten.

,, Oh wer fängt denn da an zu weinen. Hier ist ja deine Milch ", meinte Mingyu zu Niruko. Schmunzelnd nahm ich Mingyu die Milch ab und fütterte meinen Sohn damit. Gierig fing er an zu trinken und verschluckte sich dabei natürlich.

Kopf schüttelnd stellte ich die Milch weg, um meinen Sohn auf den Rücken zu klopfen. Als es ihm wieder besser ging, fing er wieder an zu jammern.

,, Dann mach langsam ", kicherte ich belustigt und gab ihm wieder seine Milch. Mingyu stellte derweil unser Frühstück auf den Tisch, welches bereits verlockend roch. Ich konnte aber erst etwas essen, wenn mein Sohn satt und zufrieden war.

Ein Glück passierte das auch gleich und ich konnte mich nun meinem Essen zuwenden. Schon der erste Bissen schickte mich ins Paradies, es war so unglaublich lecker und übertraf im geringsten das Essen von gestern.

,, Wow ", war alles was ich dazu zu sagen hatte und es reichte vollkommen aus. Mingyu freute sich sehr über mein Lob, auch wenn es nur aus einem Wort bestand.

,, Möchtest du heute etwas bestimmtes unternehmen?", fragte mich Mingyu und erhielt tatsächlich ein Nicken von mir.
,, Ich würde gerne mein Training fortsetzen. Habt ihr vielleicht irgendwo ein ruhiges Gewässer?", fragte ich ihn hoffnungsvoll.

Auch wenn ich nicht viel körperliche Aktivitäten ausüben konnte, würde ich mein Training trotzdem weiterführen können. In Mingyus Gesicht konnte ich eine große Menge von Besorgnis erkennen, vielleicht lag das am Wort Training?

,, Ja haben wir. Es gibt ein See im Clangarten ", gab er mir trotzdem die Auskunft. Fröhlich lächelte ich Mingyu an und aß mein Essen auf.

,, Können wir vielleicht jetzt schon gehen?", fragte ich ihn, da ich es langsam wirklich nicht mehr abwarten konnte. Die Lieder des Wassers zu spielen, war einer der beruhigtesten Aktivitäten, die man machen konnte.

Sie klangen wundervollen und erschufen ein wahres Schauspiel des Wassers. Wasser spielte in unserer Welt eine sehr große Rolle und würde es kein Wasser mehr geben, so würde auch das Leben, Stück für Stück verblassen.

,, Ja ", stimmte Mingyu etwas unwohl zu, aber ich würde ihm zeigen, was ich trainieren wollte. Er machte sich Sorgen um mich und das schätzte ich auch sehr, nur würde ich ihm gleich zeigen, dass seine Sorge unbegründet war.

Neu entdeckte Leidenschaft (bxb)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt