14. Schmerzen für Leben

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Hukaru

,, Führe mich zu ihm ", meinte der Clanführer ernst und lief schnurstracks zum Ausgang. Der Mann der eben erst hier angekommen war antwortete mit einem 'sehr wohl' und lief dann voraus.

Ich sah zu Mao, die gerade zu der Gemahlin ging, welche sich in einer Art Schockstarre befand. Mingyu und Ryu eilten den anderen beiden hinterher und ich stand mitten im Raum und wusste nicht was ich tun sollte.

Als ich mich dann sortiert hatte, schritt ich zu Mao und half ihr, die Frau zu beruhigen. Nachdem ich mir sicher war, dass es der Frau recht gut ging, drückte ich Mao Niruko in die Arme.

,, Pass bitte gut auf ihn auf. Ich werde gucken ob ich den anderen helfen kann ", bat ich sie schnell, bevor ich den Saal verließ. Als ich draußen stand, wusste ich erstmal nicht wohin ich gehen musste.

Das fand ich allerdings schnell heraus und folgte einfach dem Getümmel. Als ich da war, stand ich komischer Weise auf der Seite des kleinen Flusses, wo sich kaum jemand befand.

Auf der gegenüberliegenden Seite, standen sehr viele junge Männer, sowie der Clanführer, Ryu und Mingyu.
In der Mitte des Flusses, indem eine sehr kräftige Strömung wütete, war ein 10 jähriger Junge, der sich krampfhaft an einem Ast festhielt.

Er konnte sich nicht retten, egal wie gut er schwimmen konnte, dazu war die Strömung einfach viel zu stark. Ich hatte keine Zeit dazu ein Lied auf meiner Flöte zu spielen, um den Jungen somit sicher an Land zu bringen.

Die einzige Möglichkeit wäre hinschwimmen und an Land schleppen. Es wäre gefährlich, aber mir blieb nichts anderes übrig, wenn ich dem Jungen das Leben retten wollte.

Panisch schrie der kleine Junge zu den anderen, dass er sich nicht mehr halten könne und rutschte genau in dem Moment vom Ast ab. Instinktiv verlor ich keine Zeit und sprang zu dem Jungen ins Wasser.

Die Strömung trieb ihn Flussabwärts und dahin folgte ich ihm unter Wasser, da ich dank meiner Gabe unter Wasser atmen konnte. Das Wasser war sehr wild und ließ sich sehr schwer kontrollieren, besonders ohne Flöte.

Eifrig streckte ich mich dem kleinen Jungen entgegen, als er nicht mehr weit von mir entfernt war und konnte seinen Fuß zu fassen bekommen. Somit zog ich ihn an mich und schwamm an die Oberfläche des Flusses.

Hustend klammerte sich der Kleine an mich und ließ mich nicht mehr los. Ich hatte meine eine Hand an seinen Rücken abgelegt und versuchte langsam zum Ufer zu schwimmen.

Wegen der reißenden Strömung, brauchten ich eine Weile, bis ich dann das Ufer, mit dem Jungen in den Armen, erreichte. Erschöpft zog ich mich den kleinen Hang hoch und legte mich dann mit dem kleinen Jungen in das saftige grüne Gras.

Die Brust des kleinen Jungens hob sich schnell auf und ab, während er ab und zu noch das Wasser, welches sich in seiner Kehle befand, heraus hustete. Auch ich atmete schnell, denn auch wenn ich die Gabe Wasser besaß, hieß es nicht, dass es für mich nicht anstrengend war.

Unsere Klamotten waren nass und hingen uns unangenehm an der Haut, doch obwohl das Wasser eisig kalt gewesen war, brannte mein Körper wie Feuer. Die Strahlen der Sonne wurden dank eines großen Pflaumenbaums abgefangen und spendeten uns somit Schatten.

,, Xuyun! Hukaru geht es euch gut? ", rief auch schon der Clanführer, der mitsamt den anderen zu uns gerannt kam. Ich hob meinen Daumen anstatt zu sagen es wäre alles in Ordnung, da ich gerade absolut keine Kraft mehr hatte irgendwas zu sagen.

Sobald sie bei uns ankamen, hocken sie sich zu uns runter und nahmen den kleinen unterkühlten Jungen von mir und wickelten ihn in eine Decke ein.
,, Wir bringen euch lieber zu einem Arzt, um zu gucken ob ihr nicht doch größere Verletzungen an euch habt ", meinte der Clanführer besorgt und hob den Jungen auf seine Arme.

Mühevoll versuchte ich mich aufzurichten, wurde dabei von Ryu und Mingyu gestützt. Nachdem ich mich dann richtig aufgerichtet hatte, zog ein grausamer Schmerz durch meinen gesamten Körper.

Erschrocken keuchte ich vor Schmerz auf und auch meine Beine gaben plötzlich nach, sodass ich ungehindert nach vorne kippte. Mingyu und Ryu hatten zum Glück gute Reflexe und fingen mich rechtzeitig auf.

,, Was ist los? ", fragte mich Ryu besorgt und auch Mingyu schien sehr beunruhigt zu sein.
,, Meine Schulter", presste ich schwer atmen heraus. Wahrscheinlich war die Naht aufgerissen und die Wunde war wieder aufgeplatzt.

Ich hörte die beiden Brüder tief die Luft einziehen, als sie sich meine Schulter ansahen, die noch immer von dem kalten und nassen Stoff bedeckt war. Vermutlich bildete sich gerade ein ziemlich großer Fleck aus Blut an der Stelle wo meine Wunde prangte.

,, Wir müssen sofort zu einem Arzt! ", rief Ryu alarmiert. Kurze Zeit später, wurde ich auch schon von Mingyu im Brautstyl hochgehoben und eilig zu einem Arzt getragen.

Schwer atmend, legte ich meinen Kopf an Mingyus Schulter ab, da sich langsam alles um mich herum zu drehen begann.
,, Halt noch ein wenig durch, wir sind fast da ", bat mich Mingyu und verschnellerte sein Tempo.

Schwerfällig hielt ich den ganzen Weg bis zum Arzt durch und wurde sofort untersucht sobald wir ankamen. Während der Arzt seine Tätigkeiten nachging, blieben Mingyu, sowie Ryu die ganze Zeit über bei mir.

Ich spürte wie man mir mein Gewand oben herum auszog und mich auf den Bauch legte, damit man meine Schulter gut behandeln konnte. Zuerst wurden die alten Nähte entfernt und die Wunde desinfiziert. Danach wurde sie neu genäht und mit heilenden Kräutern eingerieben.

Ich hingegen bekam von dem allen nicht viel mit und kämpfte dagegen an nicht gleich einzuschlafen. Niruko war derjenige, der mich daran hinderte, da ich nicht wusste wie es ihm erging.

,, Niruko ", murmelte ich schlaftrunken. Mingyu schien mich verstanden zu haben und legte seine Hand auf die meine.
,, Wir werden nach ihm schauen. Du ruhst dich aber erstmal aus", sagte Mingyu und ließ mich beruhigt die Augen schließen.

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