25. Welche Gefühle hegst du nur

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Hukaru

Das Essen von Mingyu war großartig. So etwas leckeres hatte ich noch nie gegessen, was vielleicht auch daran lag, dass wir nicht so viele Lebensmittel zur Verfügung hatten, wie er.

,, Danke das du dir für uns so viel Mühe gegeben hast ", bedankte ich mich bei Mingyu. Ohne ihn, würde es Niruko und mir nicht so gut gehen wie jetzt und wer weiß vor was er uns bereits beschützt hatte.

,, Kein Problem fühlt euch wie zu Hause." Mingyu behandelte uns großartig und ich wünschte, alle würden uns so sehen wir er. Nur waren leider viele der Menschen blind, um die Wahrheit zu erkennen und behielten lieber ihre Meinung, die aber auch nur durch Gerüchte entstanden war.

,, Du bist ein sehr fürsorglicher Mann, behalte diese Eigenschaft um jeden Preis bei ", bat ich ihn ehrlich. Nettigkeit würde in den Jahren immer mehr abnehmen, bis zu dem Punkt, wo jeder an sich selber dachte.

Solch eine Gesellschaft wäre farblos, grausam und würde die schlimmste Eigenschaft der Menschheit fördern. Die Gier für sich selbst, niemand würde teilen, helfen oder retten, wenn es sich alles nur um einem selbst drehen würde.

,, Das werde ich. Du hast mein Wort ", versicherte er mir. Seine Art schickte mich irgendwie in eine Welt, wo alles möglich war, wo ich mich frei fühlte und geboren war. Solch ein Gefühl hatte ich schon einmal erleben dürfen und es hatte mir das wahre Glück im Leben beschert.

,, ~ das gleiche fühlen ", murmelte Mingyu vor sich hin, während er mich weiter ansah. Leider hatte ich nur einen Wortfetzen verstanden, dank meiner Unachtsamkeit.

,, Was hattest du gesagt?", fragte ich ihn deshalb nochmal. Ertappt weitete er seine Augen und seine Wangen färbten sich wieder in dem süßen rot.

,, Äh..i...ich nichts", stammelte er nervös. Vermutlich hatte er etwas wichtiges gesagt, was er sich sonst nicht trauen würde und ich hatte es verpasst.

,, Lass uns ins Bett gehen. Die Sonne geht bereits unter ", wechselte Mingyu schnell das Thema, sodass ich nicht noch weiter fragen konnte. Stumm nickte ich ihm zu und wartete geduldig bis er unser Geschirr weggeräumt hatte.

Dann fuhr er mich und Niruko in sein Schlafzimmer, wo ich von Mingyu ein Schlafgewand bekam. Etwas überfordert hielt ich es in meinen Armen und dachte darüber nach, wie ich es anziehen sollte.

,, Mingyu? Könntest du mir helfen mich auf das Bett zu setzen und Niruko zu nehmen, damit ich mich anziehen kann? ", fragte ich ihn verlegen.
,, Klar", stimmte er mit roten Wangen zu.

Umständlich hoben wir mich aus meinem rollenden Stuhl und setzten mich auf das Bett. Mingyu nahm mir Niruko ab, damit ich mich umziehen konnte.

Schwerfällig versuchte ich mich in dieses Gewand zu werfen und konnte erleichtert aufatmen, als ich es nach einigen Minuten geschafft hatte. Außer Atem wollte ich Mingyu mein Baby wieder abnehmen, aber stoppte ich mein Vorhaben bei dem bezaubernden Anblick.

Mingyu hielt meinen Sohn, als wäre es sein eigener und wog ihn verträumt hin und her. Niruko schien Mingyus Herz zum schmelzen gebracht zu haben und das obwohl er Anfangs so unsicher mit Niruko war.

,, Du wärst ein toller Vater ", sagte ich in die Stille hinein und erschreckte Mingyu damit ein wenig. Er zuckte zusammen und drehte sich mit roten Wangen zu mir um. Ich mochte diese Röte, die sich ständig in sein Gesicht stahl, wenn ich mit ihm alleine war.

,, Ach wirklich?", fragte mich Mingyu nervös und überreichte mir Niruko wieder. Mein Kleiner schlief bereits tief und fest, so wie oft.
,, Ja ganz sicher. Du bist fürsorglich und rücksichtsvoll, zudem ist niemand perfekt, aber ich könnte mir dich mit einem Baby sehr gut vorstellen ", ging ich näher darauf ein.

Es war schwer, fast unmöglich, perfekt als Elternteil zu sein, aber man gab sich Mühe dem Kind gerecht zu sein. Ich musste lernen mit Niruko zurecht zu kommen und trotz meiner tiefen Narben, die niemand sah, hatte ich es gut hinbekommen.

,, Danke ", nuschelte Mingyu noch immer rot und begann sich dann auch umzuziehen. Aus Höflichkeit sah ich woanders hin und merkte dabei, dass es sehr schwer war nicht einen einzigen Blick hin zu werfen.

,, Ich bin fertig", sagte mir Mingyu Bescheid. Ich drehte mich wieder zu ihm um und lächelte ihn lieb an. Mit ihm in einem Bett zu schlafen war kein Problem für mich, er hingegen schien nervös zu sein.

,, Keine Sorge ich beiße nicht ", lachte ich auf, um ihm seine Angst zu nehmen. Er musste wegen meinem Kommentar auflachen und legte sich auf die andere Seite des Bettes.

Ich rollte mich auch schwerfällt hin und musste gleichzeitig auf mein Baby aufpassen. Schlussendlich lag ich neben Mingyu und hatte meinen Sohn auf meinen Oberkörper platziert.

,, Gute Nacht ", murmelte Mingyu in die Stille und zog die Decke über uns.
,, Dir auch eine gute Nacht", flüsterte ich zufrieden und schloss meine müden Augen.

Ich lag bestimmt einige Stunden im Bett und konnte einfach nicht einschlafen, hielt meine Augen trotzdem geschlossen. Auf einmal hörte ich es neben mir rascheln. Mingyu schien sich gedreht zu haben oder er war noch immer wach.

,, Verflucht was machst du nur mit mir! ", flüsterte Mingyu neben mir. Still hörte ich ihm zu und wollte ihn nicht erschrecken.
,, Was soll ich denn sonst noch versuchen", fragte er sich verzweifelt.

Was meinte Mingyu nur? Klappte etwas nicht so wie er es wollte? Ich war gespannt auf das nächste was kam. Vielleicht konnte ich da ja mehr erfahren.

Ein Rascheln neben mir weckte wieder meine Aufmerksamkeit. Im nächsten Moment spürte ich, wie mir jemand eine Strähne aus dem Gesicht strich und seine Hand auf meiner Wange platzierte.

Sie war so schön warm. Es war schwer mein Bedürfnis, mich in seine Hand zu schmiegen zu unterdrücken. Schon früher hatte ich es gemacht und mich so wohl dabei gefühlt.

,, Hoffentlich wirst du bald mein. " Ein leichter Windhauch streifte meine Lippen und ich hätte schwören können, dass Mingyu nur noch einige Zentimeter von mir entfernt war.

Dann entfernte er sich wieder von mir, legte seinen Kopf aber auf meine Schulter ab. In der Zeit dachte ich mein Kopf würde explodieren, so sehr dachte ich über Mingyu nach. Er wollte das ich sein werde?

Liebte er mich oder meinte er damit etwas anderes? Ich war mir nicht schlüssig, doch eins war mir klar. Es war auf jeden Fall etwas gutes.

Neu entdeckte Leidenschaft (bxb)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt