Kapitel 64: Colin

842 23 0
                                    

Noah greift in meine Haare und zieht mich an sich hoch, seine Augen glühen vor Begierde. Ich kann ihn und die ersten Zeichen seiner Lust noch auf meiner Zunge schmecken, und die Tatsache, dass er jetzt wild an meiner Zunge saugt macht mich verrückt. Er greift den Bund meiner shorts, und ich steige wie auf Kommando aus dem letzten Stück Textil, das unser beider Körper noch getrennt hat. Als ich mich jetzt wieder dicht an ihn lehne, entfährt uns zeitgleich ein stöhnen, das tief in mir nachschwingt. Ich reibe meinen zunehmend erhitzten Körper an seinem, und kann unser beider Erregung an unserem Bauch spüren. Mein Mund fährt eine feuchte Linie von seinem Schlüsselbein über seinen Hals, und er greift mir immer fester in die Haare, als müsse er sich verzweifelt irgendwo festhalten.
Ich habe mich so sehr nach ihm gesehnt, dass ich kaum klar denken kann.
"Colin", sagt er da leise an meinem Ohr, und es klingt beinah wie ein flehen.
Im Schlafzimmer fällt mir auf, dass er das Bett umgestellt hat, aber die Kondome und das Gleitgel sind noch immer in der oberen Schublade des Nachttischs. Noah legt sich auf den Bauch vor mich, doch das ist nicht was ich gerade brauche. Also ziehe ich an seiner Hüfte, und drehe ihn, bis er auf dem Rücken unter mir liegt. Das Mondlicht fällt auf seinen muskulösen Körper, und auf sein Gesicht, dessen Mund leicht geöffnet ist. Alles ist mir so vertraut und doch so verändert. Er ist immer noch mein Noah, und dennoch ist da ein neuer Teil in ihm, den ich noch entdecken muss.
Meine mit Gleitgel bedeckten Finger gleiten zwischen seine Beine und zu seinem Hintern. Ich nehme eines seiner Beine und winkle es so an, dass er sich mit einem Fuss auf meiner Schulter abstellen kann. Langsam beginne ich ihn mit meinen Fingern auf mich vorzubereiten, und er wölbt sich mir zunehmend entgegen. Unsere Blicke baden ineinander, als könnten wir beide unseren Augen nicht trauen, dass wir wirklich hier beisammen sind. Hier, wo wir doch eigentlich hingehören.
Dann ziehe ich mir ein Kondom über, und endlich, nach so langer Zeit des Schmerzes und der Trauer gleite ich langsam in ihn hinein. Ich umgreife das Bein, das er auf meiner Schulter abgelegt hat, und lasse meinen Kopf leicht daran sinken. Ich kann die Haare seiner Beine an meiner Wange spüren, und ich blicke sanft auf ihn hinunter. Meine andere Hand liegt leicht an seiner Seite, und schließlich bewegt sich seine Hand in meine, und drückt meine sanft. Beinah so, als wollte er testen, ob ich wirklich real bin. In einem gleichmäßigen Rhythmus wiegen wir uns, und plötzlich entwischt seinem Auge eine Träne. Ich beuge mich über ihn, dränge mich enger zwischen seine Beine, und lecke die Träne von seinem Gesicht. Er greift in meinen Nacken, und zieht mein Gesicht an die Kuhle seines Halses. Ich kann seinen immer schwerer werdenden Atem an meinem Hals spüren, und hebe meinen Kopf ein Stück, sodass ich ihn tief und innig küssen kann. Ich kann nicht mehr zählen, wie oft ich mich in den letzten Monaten hiernach gesehnt habe, und wie oft ich Angst und Zweifel hatte, dass sich dieses sehnen nie wieder erfüllen könnte.
Er beginnt immer stärker mit der Bewegung meiner Hüfte mitzugehen, und ich erhebe mich wieder über ihm, schiebe mich tief in ihn, und umgreife gleichzeitig seine Härte, lasse sie durch meine Hände gleiten und beobachte fasziniert, wie er sich unter mir zu verlieren beginnt.

somewhere in between Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt