22. Wir kommen ins Geschäft (Marks POV)

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Soo, hallo mal wieder zusammen. Es geht weiter mit der Geschichte! Danke für eure Geduld und jetzt viel Spaß beim lesen🥰

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Unsere Verhandlung mit Salvatore lief gut und dennoch war jede Sekunde mit diesem Mann zu viel. Er war Mitte 40 und einfach ein ekelhaftes Schwein. Salvatore hatte viele dreckige Geschäfte am laufen von denen ich gar nicht bis ins Detail Bescheid wissen wollte und doch prahlte er immer wieder mit seinen meiner Meinung nach mickrigen Erfolgen und seinen neuesten weiblichen Errungenschaften, die er entweder überteuert weiter verkaufte nachdem er sich selbst an ihnen ausgelassen hatte oder er sie, wenn sie nach seinen Torturen nicht selten nicht mehr als nur eine leere Hülle waren, zu Tode folterte.

Ja, wir selbst hatten auch schon ähnliche Geschäfte wie er hinter uns aber diesen Zweig haben wir vor einiger Zeit abgestoßen weil es viel zu Zeit- und Nervenintensiv ist, Sklaven zu erziehen und auszubilden aber nie hatten wir so bestialisch gehandelt wie er. Die Wut nagte mit jeder Minute stärker an mir, dass wir ihn für diese Kooperation überhaupt brauchten aber ich zwang mich zur Ruhe. Wir durften das hier nicht vermasseln, den nur durch ihn kamen wir an die wirklichen großen Tiere der Deals ran.
Endlich kam unser Gespräch zum Ende und wir steuerten aus dem Wohnzimmer in Richtung der Haustür zu. Ich ließ Salvatore vorgehen denn ich hatte gerne alles selber im Blick als solch skrupellose Menschen im Rücken. Heute sollte sich dies jedoch als Fehler herausstellen als der Fettsack stehen blieb und seine dreckigen Worte zu Samia sprach, die vermutlich im Flur nach rechts unterwegs war.
„Verdammte Scheiße! Das hätte nicht passieren dürfen." fluchte ich stumm und biss mir auf die Wangeninnenseiten und meine Kiefermuskeln arbeiteten. Mir war bewusst, dass unsere Kleine genau in sein Beuteschema passte. Klein, zierlich, unschuldig und unterwürfig. Das verkaufte sich am besten, das war auch uns durch unsere früheren Verkäufe bewusst aber Samia war ansonsten absolut ungeeignet für Salvatores Vorhaben. Sie war viel zu sensibel und labil und ich würde meine Hand dafür ins Feuer legen, dass sie keine Woche bei dem Wichser oder einem anderen Besitzer aushalten würde ehe sie ein irreversibles psychisches Wrack wäre und dann entsorgt werden würde weil sie zu nichts mehr zu gebrauchen wäre.
Ein nettes Geschäft wäre es grundsätzlich rein objektiv betrachtet dennoch. Ich würde die Frau loswerden und mit ihr all unsere Probleme die aus der Entführung resultierten und zudem würden wir mit Sicherheit ein ordentliches Sümmchen kassieren. Allerdings würde ich sie für kein Geld der Welt hergeben. Auch wenn ich es mir nicht so direkt eingestehen wollte, ich hing verdammt nochmal an ihr und ich musste dringend herausfinden warum. Wie konnte diese Frau nur eine solche Wirkung auf mich haben?
Jetzt musste ich mich aber zunächst auf das hier und jetzt konzentrieren denn unser Geschäftspartner durfte nichts davon erfahren, dass sie für uns einen deutlich hören Stellenwert hatte als den einer Sexpuppe oder Sklavenware, sonst brachten wir sie in Gefahr und bereiteten uns nur noch mehr Probleme.
Die junge Frau, die zuvor offensichtlich hinter Stefan hergelaufen war, war wie angewurzelt stehen geblieben und drehte sich beinahe in Zeitlupe um. Die Worte des Mannes hatten ihr jegliche Farbe aus dem Gesicht entweichen lassen und ihr sonst so hübsches Gesicht war vor Angst verzerrt wie noch nie zuvor.
„Klasse, das Fünkchen Vertrauen was wir uns in den letzten beiden Tagen erarbeitet haben ist damit dann wohl auch wieder erloschen." stellte ich in Gedanken fest denn ich konnte Samia ansehen, dass sie nun davon überzeugt war, dass wir Sklavenhändler und Salvatore ein potentieller Käufer war. Zu gerne hätte ich sie beruhigt und ihr das Gegenteil verklickert einfach um nicht wieder bei null mit ihr anfangen zu müssen aber das mussten wir auf einen späteren Zeitpunkt verschieben, wenn unser Geschäftsbesuch endlich seinen fucking Arsch von unserem Gelände bewegt hatte.

Deshalb setzte ich meine professionelle kalte Miene auf und antworte tiefenenspannt mit der rechten Schulter an den Türrahmen gelehnt:
„Du weißt wir haben damals immer gerne mit dir diese Geschäfte gepflegt aber die Kleine da steht nicht zum Verkauf. Wir sind raus aus dem Sklavenhandel."
Salvatore drehte sich mit hochgezogener Augenbraue zu mir um bevor er auf das Mädchen zuging.
„Soso, nicht zum Verkauf also. Und warum genau wenn ich fragen darf? Sie ist ein Jackpot, schaut sie euch doch an!"
Mit den Worten hatte er Samia erreicht, welche sich urplötzlich aus ihrer Starre löste und nach hinten stolperte. Weit kam sie jedoch nicht, denn Stefan hielt sie an beiden Schultern fest und hinderte sie so daran, noch weiter zurückzuweichen. Er wusste genau wie ich wie wir uns jetzt zu verhalten hatten auch wenn es Samia erschüttern würde.
Salvatore nahm das Kinn der jungen Frau grob in die Hand und drehte ihnen Kopf von einer zur anderen Seite. „Diese wunderbar ängstlichen Augen würde ich zu gerne sehen während sie meinen Schanz im Mund hat." lachte der Mann dreckig und musterte nun den Rest ihres Körpers.
Ich ballte kurz meine Hände zu Fäusten, sodass meine Fingernägel sich unsanft in meine Handflächen bohrten doch ließ sofort wieder locker um den Fettsack keinen Verdacht schöpfen zu lassen.
„Wir mischen uns in keinerlei fremde Geschäfte ein. Wir sind in dem Bereich ausgestiegen und dann halten wir uns auch raus. Sie gehört uns und wenn du einen Schwanz zwischen ihren Lippen siehst, dann ist es einer von unseren." beantwortete ich seine Frage und hoffte, dass das Thema dadurch vom Tisch war doch ich wusste wie hartnäckig Salvatore sein konnte. Immerhin nahm er endlich seine widerlichen Hände von Samia. Diese sah aus als würde sie sich entweder gleich übergeben oder jeden Augenblick ohnmächtig werden. Ihre Gesichtsfarbe wechselte alle paar Sekunden von kreidebleich über grün zu feuerrot. Zu mehr Regungen schien sie nicht in der Lage zu sein.

„Zu schade, ich hätte dir gerne die Arbeit mit ihr abgenommen denn sie scheint mir noch nicht sonderlich erzogen. Natürlich würde ich euch dafür auch angemessen entschädigen." wieder scannte sein Blick ihren ganzen Körper und ich war froh, dass sie durch die lockeren Männerklamotten halbwegs geschützt war.
„Ich biete euch fünf Millionen für sie. Ich habe da nämlich schon einige interessierte Käufer im Kopf an die ich sie nach einer gepflegten Grundausbildung weiterverkaufen kann." grinste der rundliche Mann siegessicher. Von Samia hingegen war ein entsetztes Keuchen und danach hektisches Atmen zu vernehmen doch ich hielt mein Blick starr auf Salvatore gerichtet.
„5 Millionen.." staunte ich stumm aber meine Miene blieb unverändert. So viel hatten wir tatsächlich noch nie für eine Frau geboten bekommen aber ich konnte sein hohes Gebot nachvollziehen. Samia war wirklich etwas besonderes und diese unschuldige Aura löste sicherlich bei vielen Männern das Bedürfnis aus, derjenige zu sein, der ihr diese Unschuld nahm, auch oder gerade gegen ihren Willen. Dennoch, Salvatore hätte mir auch das zehnfache bieten können und ich hätte keine Sekunde nachdenken müssen ob ich sie nicht doch verkaufen sollte. An Geld mangelte es uns definitiv nicht und sie würde unverkäuflich bleiben.
Es amüsierte mich, ihm in diesem Moment so überlegen zu sein und dass er seinen Willen nicht bekommen würde, sodass sich ein Grinsen auf meine Lippen legte. Salvatore konnte es nicht sehen, da er nach wie vor auf Samia fixiert war und mir dementsprechend den Rücken zukehrte doch die junge Frau entdeckte es und sie wurde wenn überhaupt möglich noch eine Nuance blasser. Vermutlich hatte sie das Lächeln völlig falsch interpretiert und daraus gelesen, dass ich das Geschäft mit Salvatore eingehen würde. Ihre braunen Augen drehten sich nach hinten und sie sackte augenblicklich in sich zusammen. Stefan konnte sie jedoch ohne Probleme auffangen ehe sie unsanft auf dem Marmorboden aufkommen konnte, da sie noch immer genau vor ihm gestanden hatte. Er nahm Samia dann im Brautstyle hoch und ging mit ihr auf dem Arm und einem Pokerface im Gesicht, aus dem sich nicht die kleinste Gefühlsregung deuten ließ, an uns vorbei Richtung Wohnzimmer.
Wieder einmal war ich dankbar für die Professionalität die meine Männer an den Tag legten, selbst in einer für uns ungewohnten Station wie dieser.
Ich ging nicht weiter auf das Geschehene ein sondern wandte mich direkt an Salvatore, der erst der Frau hinterhergesehen hatte und dann doch wieder meinen Blick fand.
„Ich weiß dein Angebot zu schätzen aber sie steht dennoch nicht zum Verkauf. Sollte sich aber etwas an unserer Einstellung ändern, bist du der Erste, der er erfährt. Aber wie du siehst macht sie es einem nicht ganz einfach und sie kann nicht viel vertragen." bluffte ich gezielt um das Gespräch endlich zu beenden.
„Okay, ich zähle auf dich. Sie ist dennoch äußerst interessant und bisher habe ich doch die meisten Frauen irgendwie hinkommen." grinste er schmierig und ich dachte mir stillschweigend meinen Teil dazu eher er fortfuhr.
„Vielen Dank für den spontanen Termin und die angenehmen Geschäfte. Ich freue mich auf gute Zusammenarbeit." Flötete der Dreckskerl falsch und stolzierte dann zur Eingangstür herüber.
„Die Freude ist ganz auf unserer Seite." log ich gekonnt und wartete an der geöffneten Tür bis der dicke Mann sich in seinen Aston Martingezwängt hatte und sich unsere Tore hinter seiner aufgewirbelten Staubwolke schlossen.

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