42. Alptraum

1.2K 46 6
                                    

Es ist mal wieder so weit!
Ein neues Kapitel ist da!
Ich schreibe in jeder freien Minute für euch aber die sind gerade leider einfach sehr rar😵‍💫
Aber hier ist es und ich wünsche euch ganz viel Spaß beim lesen und ein gemütliches Wochenende mit viel Tee, Sofa und Kuschelsocken!

Liebe Grüße an alle da draußen 🥰

Liebe Grüße an alle da draußen 🥰

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

————————————————————————
Mark POV

Nachdem der Film zuende war, suchte Danny gleich einen neuen raus, während Aiden Nachschub an Bier besorgte. Ich hingegen blieb mit Samia liegen weil ich die Ruhe jeden Moment auskosten wollte, bevor sie sich früher oder später wieder wie ein angeschossenes Reh aufführen würde.
Jetzt flimmert ein wilder Actionstreifen über den Flatscreen und ich genieße die Normalität der Szene ich mit meinen Männern auf dem Sofa, Bier in der Hand und eine süße Frau an meiner Seite. Von außen betrachtet nichts ungewöhnliches, ganz im Gegenteil.
Beinahe den ganzen zweiten Film lag die Frau regungslos neben mir, selbst als ich mich das ein oder andere Mal neu positionierte weil meine Beine drohten einzuschlafen durch den Mangel an Bewegung. Das war ich sonst nicht gewohnt vor lauter Stress im Alltag.
Aber trotz der Bewegung wachte die Kleine nicht auf und selbst ihr für ihre Verhältnisse kräftiger Griff in mein TShirt locker sich nicht. Die einzige Regung war ein kaum hörbares Seufzen, welches unfassbar niedlich klang.
Erst gegen Ende des Films begann Samia sich zunächst nur unwesentlich aber nach und nach immer stärker zu bewegen. Ein Blick auf sie zeigte mir jedoch, dass sie noch immer schlief.

Wahrscheinlich träumt sie, stellte ich fest und ließ sie zunächst gewähren.
Kurz darauf hatte die Kleine allerdings die Decke fast vollständig von sich getrampelt und ihr Griff in dem Stoff meines Shirts war so verkrampft, dass ihr zarten Knöchel schon ganz weiß hervortraten.
Ihr Atem beschleunigte sich und ein Blick in ihr Gesicht zeigte, dass Samia völlig angespannt war. Kleine Schweißperlen zierten ihre reine Haut.
Definitiv kein guter Traum ließ sich unschwer erkennen.
Kaum hatte ich den Gedanken zuende gedacht, begann Samia unverständliches Zeug zu zu murmeln. Und ich entschied seufzend, dass es wohl besser wäre sie aus den Klauen dieses Alptraums zu befreien auch wenn es mir lieber gewesen wäre, sie stillschweigend in ihr Bett zu legen und bis morgen meine Ruhe zu haben.
Ich löste deshalb ihre Hand von mir und stand auf um ihr den nötigen Abstand zu geben.
Der Traum hielt sie allerdings noch immer gefangen und gab sie nicht frei obwohl ich sie nicht gerade sanft abgelegt hatte.
Wieder murmelte die Frau vor sich hin und dieses Mal waren einige Worte verständlich.
„Nicht... bitte...lass mich nicht allein.. bleib..bitte"
Als eine Träne sich aus ihrem Augenwinkel löste, entschied ich, dass es genug war.
Ich griff der Frau in den Nacken und hob ihren Kopf leicht an und gab ihr dann mit der anderen Hand leichte Ohrfeigen.
Die Haut ihrer Wange färbte sich schon rosa ehe die Augenlider der Frau verschlafen aufflatterten.
Ihr Blick war nicht klar und doch voller Schmerz von dem was sie in ihrer Parallelwelt gerade erlebt hatte. Für einen Sekundenbruchteil sah ich Erleichterung in ihrem Blick und ich war mir sicher, dass sie nicht etwa erfreut war, mich zu erblicken, sondern darüber, dass sie dem Traum entkommen war, denn dieser Ausdruck verschwand ebenso schnell wie er gekommen war.
Die Frau setzte sich ungelenk auf und das leise Seufzen, welches sie dabei verlauten ließ klang gequält.
Zu meiner Überraschung wurde die Frau nicht panisch wie die letzten Male wenn sie wach geworden war. Sie massierte sich angestrengt ihren Nasenrücken und verharrte einen Moment sitzend nachdem sie ihre Beine über die Sofakante geschoben hatte. Dann nahm sie ihre Hand runter und sah mich erstaunlich entschlossen an.
„Ich gehe nach oben... wenn das okay ist?" fügte sie dann erschöpft hinzu.
Egal was für ein Traum das gewesen war, er muss so heftig gewesen sein, dass sie für den Moment den Schrecken vor ihrer tatsächlichen Situation hier vergessen haben musste.

„Ja ist okay, ich bringe dich hoch." mischte Stefan sich ein nachdem ich einige Momente nicht geantwortet hatte sondern meinen Gedanken nachgehangen hatte.
Ich war Stefan dankbar dafür und auch dafür, dass die wir dann erstmal Ruhe vor diesem Nervenbündel haben würden. Ich sehnte mich nach der Zeit bevor diese Frau in unser Leben und unsere Angelegenheiten geplatzt war.

„Brauchst du nicht, ich finde schon..." setzte Samia zum Protest an doch kam nicht weit.

„Das war keine Frage, Samia. Also ab nach oben mit dir."
Die Frau resignierte ohne weiteren Einwand und verschwand mit Stefan nach oben.

Nachdem ich pissen war und ein neues Bier geholt hatte, ließ ich mich zurück aufs Sofa fallen und raufte mir seufzend die Haare. Auch Aiden und Danny schienen nicht gänzlich entspannt zu sein.
„Fuck ist das anstrengend den ganzen Tag Babysitter zu spielen." sprach ich meine Gedanken aus.
„Das kannst du laut sagen." pflichtete auch Danny mir bei.
„Auf ewig geht das nicht gut, so viel steht fest. Entweder lassen wir sie links liegen und sie kann machen was sie will. Weg kommt sie eh nicht oder wir biegen uns die Kleine mit harter Hand passend. Wäre ja nicht das erste Mal, dass wir ein Mädel so formen wie wir es wollen. Oder wir müssen sie eben doch loswerden." überlegte Aiden laut und so selbstverständlich als würden wir wie andere Menschen unseren Wochenendausflug an die Nordsee planen. So war das nunmal bei uns.

„Kommt gar nicht in Frage." rügte Stefan, der gerade zurückkam und im Türrahmen stehen blieb.
„Was kommt nicht in Frage?" fragte Aiden angenervt. „Das wäre das einfachste für alle sie einfach auszuschalten. Wahrscheinlich sogar für sie selbst. Die stirbt hier doch eh mental tausend Tode. Seht es doch als Erlösung."
„Ne das machen wir nicht." entschied Stefan „Wenn alles glatt läuft sind wir sie in wenigen Wochen doch los und alles ist schick ohne dass wir eine Unschuldige gekillt haben."

„Ja sehe ich auch so." schloss ich mich der Meinung an. „Ich hoffe, dass sie von Tag zu Tag auch einfach umgänglicher wird. Man kann es ihr zwar nicht verübeln wie sie drauf ist aber das geht mir schon mächtig auf den Sack muss ich sagen. Diese ständigen Tränen, die Angst bei jeder kleinsten Bewegung. Das muss ja wohl besser werden.. hoffe ich!"

„Hat sie eben eigentlich noch was gesagt?" fokussierte Danny sich wie immer aufs Wesentliche.

„Ne sie hat sich einfach ins Zimmer verzogen. Ich habe ihr gesagt, dass um halb sieben Frühstück angesagt ist und dass sie pünktlich sein soll sonst gibt's Stress. Schauen wir mal ob das klappt." erklärte Stefan.

„Okay, wir sehen morgen weiter und jetzt lasst uns das Thema mal für ein paar Stunden sein lassen. Die Kleine nimmt eh schon zu viel Zeit ein."

Darauf stießen wir an und ich verbannte die unschuldigen Rehaugen aus meinem Kopf.

ENTFÜHRTWo Geschichten leben. Entdecke jetzt