Es war tief in der Nacht, als ich nun zum bestimmt fünfzigsten Mal aufwachte und sah, dass auf Louis' Seite noch Licht brannte. Louis saß dort in seine riesige Decke, passend zu seinem Bett, eingewickelt und richtete seine Kissen so hin, dass es geformt war wie ein Schwangerschaftskissen. Hinter Louis lagen Kissen und vor ihm sowie an seinem Kopf. Louis umklammerte das Kissen vor sich fast schon ängstlich mit Armen und Beinen und machte dann das Licht aus.
Es war dunkel und still. Ich hörte nichts mehr von Louis und auch die Lampe ging nicht mehr an, weshalb ich mir nach gut einer halben Stunde sicher war, dass Louis tief und fest eingeschlafen war. Das war allerdings auch nötig denn es war schon fast 5 Uhr. Für manche mag das normal sein, doch 5 Uhr war für mich etwas einmaliges an Sylvester. Zudem hatten wir beide Morgen Schule und Uni.
Nicht lange und auch ich schlief wieder ein.
~~•~~
Es war der nächste Morgen. Als ich aufwachte schlief Louis noch und war nach wie vor an sein Kissen geklammert. Wäre er nicht Louis würde ich ja fast schon sagen, dass es süß war, doch es war nunmal Louis.
Aufstehen wollte ich eigentlich noch nicht. Es war auch gerade mal erst halb 7, was bedeutete ich hatte nur knapp eine Stunde wieder geschlafen. Ich konnte in diesem Haus einfach nicht schlafen. Vorallem nicht, wenn ich spürte nicht alleine zu sein.
Doch ich war doch einfach so verdammt müde und wollte schlafen. Nur durfte ich nicht. Ich hielt mich selber davon ab, denn heute stand Schule auf dem Plan und würde ich wieder schlafen, dann wäre es noch schwieriger für mich aufzustehen.
Also stand ich auf. Auch wenn ich nicht wollte, da meine geliebte Decke so unheimlich schön warm war.
Ich sah Louis dort auf seinem riesigen Bett liegen und musste mir eingestehen, dass er ziemlich verloren dort aussah. Er sah nicht entspannt oder zufrieden aus, weshalb ich kurz zu ihm ging und seine verkrampfen Fäuste löste. Das kann sich doch keiner ansehen.
Wir hatten Ende Januar, dementsprechend war es noch gut kalt und ich nahm mir einen Pulli aus meinem Schrank, bevor ich das Bad aufsuchte.
Ich liebte es am Morgen zu baden. Auch wenn es zugegebenermaßen viel zu früh war. Doch ich freute mich schon beim Einlassen von dem Wasser darauf mich endlich dort hin zu legen und von der Wärme umhüllt zu werden. Etwas besonderes an Louis' und meinem Badezimmer war, dass an der Badewanne eine Art Kissen angebracht war und ich freute mich darauf meine Augen nochmal schließen zu können.
Ich blieb eine ganze Weile dort liegen, bis allerdings mein Wecker schon wieder klingelte und ich mich nun anziehen und fertig machen musste, wenn ich noch frühstücken und anschließend den Bus bekommen wollte.
Louis schlief auch als ich mir meine Sachen anzog noch tief und fest, doch gerade, als ich meinen Rucksack aufhob klingelte sein Wecker. Also eigentlich sein Handy, aber ich ging mal davon aus, dass der Song Hey Ya! als aufweck Song gedacht war, denn Louis fiel aus dem Bett, als sein Handy plötzlich in dieser übertrieben lauten Lautstärke anfing dieses Lied zu spielen. Mir persönlich würde dieser Song einen Herzinfarkt geben würde ich jeden Morgen so geweckt werden. Da bevorzugte ich lieber die ruhigen Vogelgeräusche, die bei mir eingestellt waren.
"Guten Morgen", sagte ich leise und Louis blickte hoch. Seine Augen zeigten sich nur in Schlitzen, da er wahrscheinlich viel zu müde war um sie ganz zu öffnen, und seine Haare standen von allen Seiten ab. Er sah nicht so aus, als hätte er gut geschlafen.
Genau deshalb erwartete ich auch keine Antwort, da Louis sowieso neben der Spur wirkte und ging nach unten um endlich was zu essen und noch pünktlich meinen Bus zu bekommen.
Louis kam nach 10 Minuten dann auch runter und wenn ich das so sagen konnte, dann sah er gar nicht gut aus. Tiefe Augenringe zierten sein noch blasseres Gesicht. Seine Haare lagen traurig auf seinem Kopf und er wirkte ziemlich schwach.
Und trotzdem schien es, als wäre ich der einzige, dem dies auffiel.
Ich erfuhr, dass Louis den selben Bus wie ich nahm und wartete dementsprechend, da ich nicht wie ein Arschloch rüber kommen wollte, damit wir zusammen zum Bus kommen würden.
Louis aber wollte nicht mit mir reden, geschweige denn mich ansehen.
So verlief das Warten auf den Bus äußerst Schweigsam und Louis hielt wohl auch nicht viel davon sich neben mich zu setzen, sondern verkrochen sich lieber nach hinten.
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Stepbrothers Don't Do It Like That
Fanfiction"Kann ich dich was fragen?", fragte ich leise und abwartend zog Louis dir Augenbrauen nach oben. "Ich weiß, dass du mich nicht magst", seufzte ich und Louis nickte langsam. "Aber... Hasst... du mich?", fragte ich leise und etwas veränderte sich in...