Irgendwann wird jeder Atemzug leichter |37

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~15 Jahre später ~

"Freddie nicht da hoch, das ist gefährlich!", rief ich meinem Sohn zu, der sich auch sofort wieder auf die Schaukel setzte, als sich drauf zu stellen. "Harry, Love... Manchmal muss man Dinge ausprobieren um zu verstehen, dass man es lieber sein lassen sollte."

"Ich will ihn doch nur beschützen ", sagte ich leise und spürte Louis' Hand auf meiner Hüfte. "Er ist 6, love. Du wirst ihn nicht ewig beschützen können." Ich schluckte, doch wusste, dass Louis recht hatte. "Lass mich so lange daran fest halten, wie es nur geht", flüsterte ich leise und gebrochen, sodass Louis mich sofort in seine Arme schloss.

"Immer love. Halt daran fest, doch behalte im Hinterkopf, dass sie gehen werden", flüsterte Louis und ich atmete zittrig aus. "Ich liebe sie so sehr", fluchte ich leise und Louis musste schmunzeln. "Ich weiß. Ich auch. Aber weißt du wen ich am aller aller meisten Liebe?", fragte er und hielt mein Gesicht in seinen Händen.

"Dich, Curly. Nur dich."

Seine Augen waren so ehrlich, seine Berührung so sanft und so verlor ich mich. Ich verlor mich in dem Blau und verliebte mich noch ein wenig mehr in diese Welt, die Louis mir bot.

"Ich liebe dich auch am meisten ", gestand ich leise und Louis lachte leise und liebevoll.

"Ich muss jetzt gleich Darcy vom Fußball abholen ", seufzte Louis und ich grinste. Darcy war genauso wie Freddie 6 Jahre, aber trotzdem ein halbes Jahr jünger. Die beiden waren im selbem Kinderheim und wollten nur zusammen gehen. Und weil wir beide uns augenblicklich in die beiden verliebt hatten, hatten wir nicht nein gesagt.

"Gut. Hast du einen Schlüssel dabei?", fragte ich und richtete Louis' süßen Pony. "Nein", grinste er. "Hab ich nie, das weißt du doch." Seufzend nickte ich und akzeptiert den Mann meiner Träume einfach so wie er war. "Würdest du alleine gehen, könntest du die Notfallhängematte benutzen", grinste ich und Louis schien beleidigt. "Du brauchst mich doch als dein persönliches Kuscheltier." Und da hatte er leider Recht.

"Lou?" "Hm?" "Heute Abend baden?" Louis Grinste und nickte zustimmend. "Immer gerne."  Louis kam auf mich zu, drückte mir einen Kuss auf die Lippen und dann ließ er es sich nicht nehmen meinen sweet spot, den er mittlerweile auswendig kannte, zu finden und mir einen großen roten Knutschfleck zu verpassen. Ich schüttelte lachend meinen Kopf, gab Louis nochmal einen Kuss und hauchte ihm mein ich liebe dich ins Ohr. "Ich liebe dich auch. Wir sehen uns später!"

Ich nickte, tätschelte, einfach weil ich es durfte, den schönen Hintern meines Mannes und sah ihn grinsend zurück blicken.

Mein Leben war perfekt.

Ich hatte mit Louis, 5 perfekte Kinder, ein Haus, einen großen Garten, alles was ich je wollte.

Ich war glücklich.

Es war erleichternd diese Worte zu sagen mit dem Wissen, dass sie zu 100% stimmten.

"Papa!", rief plötzlich Jamie von hinten. Der Kleine war gerade mal 3 Jahre alt. "Ja mein Schatz?" "Vicky spielt viel zu laut wieder sein Schlagzeug", maulte der 3-jährige, der leider ziemlich empfindlich bei sowas war. "Ich werde gleich zu ihm hoch gehen", sagte ich in einer leisen ruhigen Stimme und strich durch seine süßen Löckchen. Ich hatte nie wirklich verstanden, was Louis so toll an meinen fand, bis wir Jamie adoptiert hatten.

Vicky ist unser ältester Sohn. Eigentlich heißt er Viktor, aber so nannte ihn eigentlich niemand.
Er hat verdammt helle Haut und wird aber auch nicht braun. Seine Haare sind glatt und schwarz. Sie ähneln ein wenig denen von Zayn. Er ist 16 und Louis und ich haben ihn adoptiert, da war er 12. Er war immer schüchtern und das auch, weil er so wie ich und Louis an Jungs interessiert ist und sich am Anfang nicht so richtig damit anfreunden konnte.

Louis hatte damals sofort gesagt, dass er Vicky aufnehmen möchte. Es war schön, wie Louis ihm Musik erklärt hatte, wie er mich oft vor seinen Augen geküsst hatte um ihm zu zeigen, wie normal es ist und wie er ihm geholfen hatte seinen Style zu finden und sein Zimmer genauso zu gestalten. Auch, dass er ihm das Schlagzeug näher gebracht hatte (wobei ihm auch Niall sehr geholfen hatte), damit er seine Gefühle wenigstens so etwas Lauter zeigen konnte.

Dann gab es da noch Lotte. Eigentlich Charlotte. Doch das war zu lang für die kleinen, deshalb eben Lotte oder Lots. Sie war laut, sie war chaotisch, sie erlaubte sich öfters kleine Späße mit ihren 13 Jahren und ließ Louis, der sie nicht unter Kontrolle bekam, ziemlich oft dumm aussehen. Doch auch hatte sie eine große Leidenschaft im Tanzen. Ich glaube ich hatte sie noch nie so konzentriert und voll in ihrem Element gesehen wie bei der ersten Aufführung von ihr.

Dann gibt es da eben noch Freddie und Darcy. Ich weiß nicht was mit ihnen los ist, aber sie beide sind totale Sportskanonen. Beide mussten wir im Fußball und Leichtathletik anmelden und auch die ganzen Klettergerüste in unserem Garten waren für sie da um sich auszutoben. Wir hatten früh gelernt, dass die beiden nicht schlafen konnten, wenn sie nicht genug getan hatten.

Und zum Schluss gab es da noch Jamie. Ein kleiner Wunderling, der die Welt irgendwie etwas anders sah. Er hatte Angst vor lauten Geräuschen, er suchte immer Schutz bei mir und ihm fiel es schwer selbstständig etwas zu tun. Damit meine ich, dass ich selbst bei dem Puzzel, was er in und auswendig kann, immer dabei sein muss, einfach weil er es alleine nicht hinbekommt.

Doch ich liebe alle meine Kinder. Und egal wie viel Aufmerksamkeit sie benötigten, ich passte immer auf ihnen genau diese zu geben. Auch wenn es manchmal schwierig wurde.

Alles wurde irgendwie besser. Und irgendwann fing Louis an zu sagen: Irgendwann wird jeder Atemzug leichter. Und er hat Recht damit.

Stepbrothers Don't Do It Like ThatWo Geschichten leben. Entdecke jetzt