Louis geh einfach |35

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Ich war krank. Schon wieder.

Und dieses Mal hatte es mich wirklich heftig erwischt.

Zitternd lag ich in Louis' Bett, weinte, spuckte, quälte mich. Es war das Gesamtpaket und es fühlte sich an als würde ich sterben. Es war schrecklich.

Meine Augen brannten. Seltenst ließ ich sie offen. Louis machte schon alles was in seiner Macht stand und rief auch durchgehend meine Mutter an um nach Hilfe zu fragen.

"Haz?", flüsterte Louis leise und drückte mir einen Kuss auf die Stirn. "Hm?", fragte ich leise. Fast zu leise.

"Denkst du, du brauchst einen Arzt?"

Ich schüttelte den Kopf, doch im gleichen Moment spürte ich einen schlimmen Schmerz in der Magengegend, als wenn jemand in ihn geboxt hätte.

Ich beugte mich über den Eimer, Louis schob wie selbstverständlich meine Haare nach hinten und kraulte mir durch die Haare. "Alles wird wieder gut", flüsterte er leise und ich hoffte einfach er hatte Recht.

"Lass uns bitte zu Arzt gehen, damit der dich untersuchen kann", versuchte es Louis nochmal und seufzend willigte ich ein.

Also machten wir uns auf dem Weg zu Arzt.

~~•~~

"Ein Magen-Darm-Durchbruch?", fragte ich nochmal nach und der Arzt vor mir nickte. "Wir müssen Sie operieren." "Wann?" "Jetzt dann." Meine Augen wurden riesig und Louis drückte meine Hand. "Hey das wird schon. Alles wird gut, danach wird es dir nur besser gehen."

Ich nickte und mir wurde so ein Teil an den Arm gehängt, was so tropf. "Sie brauchen keine Angst zu haben." Ich nickte, seufzte und akzeptierte still mein Schicksal. Ich wurde noch nie operiert.

Louis strich liebevoll durch meine Haare und nickte mir aufmunternd zu.

~~•~~

Mein Bauch fühlte sich flau an und ich hatte unglaubliche Kopfschmerzen. Als ich wieder zu mir kam saß da Louis. Er lächelte mich lieb an, hielt meine Hand fest und küsste sie ein wenig.

"Hey", sagte ich kratzig und Louis lächelte mich lieb an, bevor er zu mir aufs Bett stieg und mir einen Kuss auf die Schläfe drückte. "Hey Love." Zufrieden drückte ich meinen Kopf an Louis' Brust, spürte seine kalten Finger und seine Bartstoppel und liebte diesen Moment.

"Wie geht's dir?", fragte Louis leise und strich über meinen Nacken. "Geht", brummte ich und schaute zu ihm hoch. Lächelnd schaute Louis zu mir runter und drückte dann seine Lippen auf meine. Zufrieden erwiderte ich, bevor wir uns aber wieder lösten.

"Der Arzt meinte du musst ein paar Tage zum Ausruhen hier bleiben." Ich nickte und genoss es, wie Louis durch meine Haare kraulte. "Ich werde jeden Tag kommen okay?", fragte er ruhig und ich nickte. "Wenn nicht bin ich beleidigt." Louis grinste und stupste meine Nase an. "Das will ich lieber nicht riskieren."

~~•~~

Mir war langweilig. Wirklich tod langweilig.

Louis wollte erst in einer halben Stunde kommen, ich durfte noch nicht einmal aufstehen und ich hatte Schmerzen. Es war scheiße.

Der Arzt war nervig und die Krankenschwester viel zu unfreundlich. Mein Handy hatte auch seinen Nutzen verloren, denn Louis hatte mein Ladekabel vergessen. Und ein Buch oder so war irgendwie auch nicht bei den Dingen gewesen, an die Louis gedacht hatte.

Also es war langweilig.

Außerdem war das Essen scheiße.

Ich wollte zurück. Ich wollte zu Louis ins Bett kriechen, mich durch knuddeln lassen und keine Beschwerden haben.

"Ich will doch nur zu meinem Freund!", hörte ich plötzlich Louis' Stimme und hob meinen Kopf. "Sie sind verletzt, jetzt lassen sie mich das doch kurz anschauen!" "Ne ne passt schon!"

Und damit ging meine Tür auf und mit hochgezogenen Augenbrauen musterte ich Louis. "Was ist denn mit dir passiert?", fragte ich sofort besorgt, als ich die blutende Nase sah und Louis wank nur ab. "Ach nichts. Ist halb so schlimm." "War die Hose schon immer kaputt?" "Harry, halb so schlimm! Es geht nur um dich." Skeptisch betrachtete ich ihn, als auch schon wieder meine Tür aufging und eine bockige Krankenschwester in der Tür stand. "Kommen Sie mit, ich schau mir ihre Nase an." "Da ist nichts-" "Louis geh einfach", meinte ich und Louis schaute mich böse an. Trotzdem stand er auf und wenn man genau hin sah, dann sah man ihn leicht hinken. Er war doch wirklich ein Held in Sache weh tun.

Nach einer halben Stunde ungefähr kam Louis zurück. Er sah alles andere als glücklich aus und hatte eine Krankenschwester hinter sich her dackeln. "Sie müssen hier noch unterschreiben!" Genervt drehte sich Louis um und unterschrieb das Papier, bevor er sich wieder neben mich setzte. "Passt das jetzt?", brummte er noch und die Krankenschwester nickte, bevor sie den Raum verließ. "Was hast du gemacht?", fragte ich und drehte sein Gesicht hin und her. "Nicht so wichtig."

"Louis du hast ne Schiene bekommen. Ist die ernsthaft gebrochen?" Louis schaute mich genervt an und ich schmunzelte leicht. "Und wie genau ist das passiert?", fragte ich noch, doch Louis wank ab. "Na los sag schon!", Drängte ich und Louis seufzte. "Ich bin hingefallen." "Hingefallen? Einfach so?" Louis zuckte mit den Schultern, aber nickte dann. "Und dann auf die Nase?" Louis nickte und ich musste schmunzeln. "Du bist ja wirklich talentiert ", grinste ich und Louis zog mich an seine Brust. Immernoch leise kichernd schloss ich zufrieden meine Augen.

"Wie kann die so leicht brechen?", schmunzelte ich und Louis zuckte mit den Schultern. Er hatte mir natürlich nicht erzählt, wie ein 10 jähriger Junge ihm einen Ball ins Gesicht geschossen hatte und die Nase so warscheinlich schon leicht angebrochen gewesen war.

Stepbrothers Don't Do It Like ThatWo Geschichten leben. Entdecke jetzt