jetzt nicht schnulzig werden |15

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Der nächste Morgen kam und ich wachte in den Armen von Louis auf. Er hatte mich ganz fest im Arm und ich entspannte mich bei dieser Zuneigung und genoss es friedlich schlafen zu können. Der Sonntag würde heute wohl so vorbeiziehen können, denn ich fand es in den Armen meines Freundes viel schöner als irgendwo anders auf dieser Welt.

Louis schien dann auch aufzuwachen und das erste was er tat war mich noch fester an sich zu drücken. Grinsend ließ ich dies zu und spürte schon kurz darauf seine Finger durch meine Haare gleiten. Wohlig seufzte ich auf und schaute dann in sein müde lächelndes Gesicht. Der Anblick ließ wie so vieles mein Herz schneller schlagen. Er war so schön mit seinen verwuschelten Haaren und den rötlichen Wangen.

Ich streckte mich, was meinen Rücken einmal laut knacken ließ und presste dann sanft meine Lippen auf die von meinem Freund. Grinsend erwiderte dieser den Druck und drückte mich wieder auf sich. "Gut geschlafen?", fragte Louis und knutschte meine Stirn mehrmals ab, was mich kichern ließ und ich dann erst nickte. "Bei dir doch immer", grinste ich und Louis' schüttelte lachend den Kopf. "Jetzt nicht schnulzig werden." Ich grinste, bettete meinen Kopf dann wieder auf Louis' Brust und lauschte dem ruhigen Herzschlag, der auch mich entspannen ließ.

Ein lautes Klopfen zerstörte den schönen Momente zwischen uns und schnell stand ich auf, vergaß dabei meinen Kreislauf und datschte wie ein Ei auf den Boden. Sofort wurde die Tür aufgerissen und auch Louis sprang vom Bett auf, bevor er zu mir lief.

Ich hatte mich auf den Rücken gelegt, als Mark ebenfalls das Zimmer betrat. "Warst du das grad Harry?", fragte Mark und ich hielt mir brummend den Kopf. "Harry du blutest", sagte Louis leise und ich stöhnte genervt auf, als ich das Blut in meinem Mund schmeckte und auch an meiner Stirn etwas spürte. "Tut dir sonst was weh?", fragte Louis und ich setzte mich erst auf um mir sicher zu sein. "Nein. Alles scheint heile", seufzte ich und sah zu Louis der mich schief anschaute. "Ich hol dir mal ein Pflaster", sagte Mark und ich nickte, als er das Zimmer verließ. "Wenn du jemals wieder so schnell aufstehst bring ich dich um", sagte Louis halb Ernst halb spaßeshalber.

"Ja.. tut mir leid, aber sie sollen uns ja noch nicht gleich am ersten Tag erwischen", sagte ich und legte mich wieder zurück.

Louis schaute mir ins Gesicht und nickte dann seufzend. "Wie wollen wir es dann machen. Ich will es nicht immer verstecken und nur hier oben zeigen was ich fühle." Verstehend nickte ich und schloss dann meine Augen. "Ich auch nicht. Was hältst du davon, wenn wir es drauf ankommen lassen? Ich schlafe bei dir im Bett, wir sind halt eng miteinander und wir verhalten uns in der Öffentlichkeit wie ein Paar. Wenn sie uns erwischen, akzeptieren wir es und erzählen es ihnen?" Louis schaute mich an, ich konnte es in seinem Gehirn rattern hören, als er schließlich nickte. "Ja das klingt... Gut." Ich nickte lächelnd und schon wurde die Tür geöffnet. Mark kam mit einem Pflaster und einem nassen Handtuch ins Zimmer und gab mir zuerst das Handtuch. Ich richtete mich wieder auf und wollte es schon selber tun, als Louis mir seine Hand hin hielt.

"Du kannst es mir geben", Sagte Louis lächelnd und ich gab es ihm dann auch. Sachte presste er das kalte Tuch erst auf die Seite meiner Stirn, bis es anscheinend genug war, trocknete sie mit der noch trockenen Seite des Tuches ab und klebte dann das Pflaster, was Mark ihm reichte auf die Stelle. 

Dann kam es zu meiner Lippe und Louis legte seine Hand auf meine Wange, bevor er das Tuch sanft auf meine angeschwollene Lippe drückte. Nach einer Weile war er wohl fertig und nickte sich selber kurz zu, als er mein Gesicht abcheckte, bevor er Mark das Tuch zurück gab.

"Wie ist das überhaupt passiert?", fragte Mark mich und ich sah kurz zu Louis. "Ehm mein Kreislauf spielt oft verrückt. Es kann passieren, dass ich dann auf dem Boden liege." Mark nickte, klopfte mir auf die Schulter und richtete sich dann wieder auf. "Eh Louis ich wollte eigentlich noch kurz mit dir reden", lächelte Mark dann und Louis sah kurz hilfesuchend zu mir, bevor er nickte, aufstand und sich auf sein Bett setzte. "Macht es dir was aus, wenn Harry dabei ist? Es geht um vorgestern." Ich sah Louis den Blick auf mich richten und er schüttelte den Kopf, bevor er lächelte. "Er weiß davon." Überrascht schaute nun Mark mich an, nickte und setzte sich zu Louis auf das Bett.

Ich stand auf und lief etwas holprig zu meinem eigentlichen Bett und legte mich auf dieses. Es war kalt und ich wollte am liebsten Louis' Wärme wieder um mich spüren.

"Also Louis. Wegen vorgestern: es tut mir leid, dass ich so abweisend rüber gekommen bin. Ich hab nichts dagegen, dass du dich von Männern angezogen fühlst und werde dich dabei auch unterstützen hörst du?", hörte ich leise Mark reden. Ich sah prüfend zu Louis, der stumm nickte. "Du hast dir nur einen unpassenden Moment rausgesucht, in dem ich total beschäftigt war. Tut mir leid, dass ich nicht früher zu dir gegangen bin. Aber wegen mir hättest du mir das gar nicht erzählen müssen. Ich akzeptiere dich so wie du bist und hätte mich auch gefreut hättest du mir irgendwann einfach deinen Freund mit nach Hause gebracht." Ich betrachtete Lächelnd das Geschehen und sah auch, dass Louis vor den Tränen stand. Am liebsten wäre ich zu ihm, aber das ging jetzt nicht.

"Gibt es da denn einen netten Jungen?", fragte Mark nun neugierig und Louis wurde sofort feuerrot, was mich grinsen ließ. "Es gibt einen!", Sagte Mark triumphierend und Louis atmete aus. "Ja es gibt da jemanden. Aber es ist noch nicht der richtige Zeitpunkt um dir davon zu erzählen", sagte Louis und ich sah ihn schlucken. Es machte mich traurig, dass er sofort wieder so bedrückt schien, doch wir beide konnten nicht aus dem nichts so eine riesige Bombe platzen lassen.

"Ich freue mich auf den Tag, wo du ihn mir vorstellen kannst", lächelte Mark und Louis nickte, bevor er Mark kurz umarmte. Es war wohl ein großer Schritt, denn ich erinnerte mich noch sehr genau an Louis' Worte damals an der Bushaltestelle.

"Na dann. Unten gibt es noch Frühstück falls ihr Hunger habt", sagte Mark nun an uns beide gerichtet und verließ das Zimmer. Kaum war die Tür zu rappelte ich mich auf und stürzte schon fast auf Louis drauf, der mich grinsend empfing.

Zufrieden kuschelte ich mich an ihn und atmete seinen Geruch ein, als ich sein Gesicht in meinen Haaren spürte. "Ich liebe deine Locken", flüsterte Louis und ich grinste. "Sie waren mal bis über meine Schultern", seufzte ich leise und Louis gab einen überraschten Laut von sich. "Was ist passiert?", fragte Louis und ich sah zu ihm hoch. "Sie waren ziemlich kaputt, weil ich mich wegen meiner Gesundheit nicht um sie kümmern konnte", sagte ich leise und Louis nickte. "Aber ich lass sie wieder raus wachsen." Das schien Louis gut zu finden, denn er zog meine Locken wieder lang, was mich grinsen ließ.

Stepbrothers Don't Do It Like ThatWo Geschichten leben. Entdecke jetzt