Dafür doch nicht |11

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Ich beobachtete Louis während des Filmes. Es schmerzte in meiner Brust, dass er so verdammt gut aussah. Zudem saß ich noch neben ihm und konnte seine Wärme, auch wenn er so viel Abstand wie möglich zwischen uns gebracht hatte, spüren und es machte mich halb verrückt.

Um was es in dem Film ging wusste ich seit Anfang an nicht. Schließlich befand ich mich selber wie in einem Film oder einer schlechten Serie.

Plötzlich sah Louis mich an und die Luft schien in meiner Lunge stecken zu bleiben. Ich sah die Strukturen seines Gesichtes und mir wurde ganz warm, bevor mir wieder eine Träne aus dem Auge rollte, die ich aber schnell weg wischte. So gerne weinte ich jetzt nicht vor anderen.

Doch Louis nahm, anders als erwartet, meine Hand in seine und drückte sie leicht, was ein freudiges Gefühl in meiner Brust auslöste und ich ihn einfach weiter anblickte und mir alles einprägte. Er war so hübsch und ich konnte nicht anders als leicht schüchtern zu lächeln, als er meine Hand zu seinem Gesicht führte und einen kleinen Kuss darauf setzte. Ich hätte platzen können von den Emotionen, die ich in diesem Moment spürte.

Er massierte mit seinem Daumen meinen Handrücken, bevor er dann seinen Blick wieder abwand und den Film weiter schaute. Ich tat dies nicht. Der Film in welchem ich gerade war, war viel besser.

~~•~~ (Im nächsten Teil geht es um sh und suizid Versuch, bitte lest es nicht, wenn es euch emotional belastet und ihr damit nicht umgehen könnt.)

"Geht ihr dann mal hoch? Es ist schon spät und Morgen ist wieder Schule", sagte meine Mum und ich seufzte leise, da ich jetzt meinen Blick von Louis lösen musste. Ich hatte das Ende des Filmes gar nicht mitbekommen. Doch Louis nickte nur, sah mich kurz an und stand dann auf. Ich folgte ihm, auch wenn ich mich fragte, warum er es bevorzugte zu hüpfen als einfach seine Krücken zu nehmen.

Da mir das langsam echt zu blöd wurde packte ich ihn an der Taille und hob ihn hoch, was ihn kurz aufquietschen ließ, er es aber kurz darauf akzeptierte, als ich ihn die Treppe hoch trug.

Ich setzte ihn auf seinem Bett ab und lächelte ihn nochmal kurz an, bevor ich meine Schulsachen noch schnell packte und kurz darauf schnell ins Bad huschte.

Während ich meine Zähne putze dachte ich nach. Ich dachte sehr lange nach. Ich dachte über uns nach. Mir gefiel das zwischen uns. Es war so ... Geheim, so aufregend. Und ich mochte Louis. Ich mochte Louis sehr.

Zurück in unserem Zimmer zog ich mich schnell um, da ich Louis' Blick auf mir spürte und eigentlich nicht wollte, dass er mich sah und mich dann in mein Bett legte. Nach einer Woche fühlte sich das nun irgendwie komisch an und ich blickte rüber zu Louis, der seinen Fuß hochgelegt hatte und ebenfalls zu mir blickte.

Da fiel mir auf, ich hatte ihn noch nie glücklich gesehen. Noch nie.

Mit einer Kopfbewegungen deutete er mir an zu ihm rüber zu kommen, was mich lächeln ließ und ich schnell aus meinem Bett stieg und zu ihm tapste. Meine nackten Füße gaben dabei das passende Geräusch, bis ich zu Louis unter die Decke geschlüpft war.

Als wir so da lagen blickte ich vorsichtig zu Louis, der mich auch anblickte. Ich lag auf seiner Schulter Höhe und blickte so also zu ihm hoch.

"Ist alles okay bei dir?", fragte Louis nun und begann durch meine Locken zu streicheln, was mich lächeln ließ. Ich mochte es, wenn man mit meinen Locken spielte und das schien Louis auch zu bemerken.

"Was sollte sein?", Fragte ich leise und Louis' Hand fuhr zu meinem Nacken um diesen etwas zu kraulen. "Ich hab deine Narben gesehen. Vor einer Woche, bevor ich ins Krankenhaus musste." Ich schluckte leise und nickte dann langsam. "Mir geht's wieder gut. Ich bin Clean. Seit fast 2 Jahren." Louis nickte und nun sah ich es das erste Mal. Ein leichtes Lächeln, was seine Lippen umspielte und so wunderschön aussah, dass ich dahin schmolz.

Er nahm dann aber meinen Arm und schob den Pulli ärmel nach oben. Ich seufzte leise und betrachtete die dicke Narbe, die sich über meinen Unterarm zog. "14.2. Ich war 16. Draußen war es dunkel und ich saß in der Badewanne." Louis legte einen Arm um mich und drückte mich an sich. "13 Schlaftabletten und ein eigentlich tödlicher Schnitt", flüsterte ich leise und Louis drückte mich nur noch fester an sich, als meine Stimme zu brechen begann. "Meine Mutter hatte diese Nacht nicht schlafen können. Sie wollte eine ihrer Tabletten holen, als sie mich nur kurz nachdem ich ohnmächtig geworden war gefunden hat. Ich hatte es überlebt, wenn auch nur knapp."

Louis umarmte mich fester. Er kraulte durch meine Haare und hielt mich fest bei sich, als ich kurz davor war tief in Erinnerungen zu versinken.

"Danach war ich 18 Monate in einer Klinik gewesen. Tatsächlich bin ich erst vor einem halben Jahr da raus gekommen. Aber ich hab es geschafft clean zu bleiben." Louis nickte und es tat gut ihn so nah bei mir zu haben. "Versprich mir, dass wenn es schwierig wird, du dich jemandem anvertraust ja? Ich bin auch da, aber wenn nicht, dann irgendjemanden, dem du vertraust." Ich nickte, gerührt von diesen Worten und legte mein eines Bein nun über Louis' Mitte. Meinen Kopf legte ich auf seiner Brust ab und ich sah wie er das Licht ausschaltete.

"Danke", flüsterte ich leise, als es still und dunkel war. Louis zog hin und wieder eine meiner Locken lang und drehte sie um seinen Finger, was mich schmunzeln ließ.

"Dafür doch nicht." "Doch dafür. Danke." Louis strich über meinen Rücken und nie im Leben hätte ich heute Morgen daran glauben können, dass dieser Tag so Enden würde. Doch es war schön. Ich fühlte mich keineswegs alleine, sondern in einer Art und Weise verstanden. Nicht verurteilt, sondern einfach ernst genommen.

"Glaubst du, du kannst mir den Song, den du letzte Woche gespielt hast morgen nochmal spielen?", fragte Louis leise und ich nickte leicht. "Es gibt auch Text dazu... Aber er ist voller Emotionen von damals." Louis griff nach meiner Hand, die neben seinem Körper lag und  zog mir die Ringe ab, die ich total vergessen hatte. Er legte sie auf seinen Nachttisch und beugte sich dann über mich.

"Ich hör ihn mir gerne an." Und damit lehnte er sich runter zu mir und gab mir einen Kuss auf den Mundwinkel. Ich musste lächeln und schmiegte mich einfach nah an ihn. "Schlaf gut Louis." "Schlaf gut Curly."

Beruhigt und glücklich schlief ich diese Nacht ein. Es war schön bei ihm zu liegen und seine Hand in meinen Haaren zu spüren. Er roch so unglaublich gut und schon nach kurzer Zeit war ich tief und fest eingeschlafen.

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Ehm ja sorry, dass so lange nix kam .-.

Ich würde mich ja raus reden aber... Joa

:)

Btw könnt ihr die letzten beiden Kapitel sehen, weil bei stehen die immer noch als Entwürfe drin :/

-J xx

Stepbrothers Don't Do It Like ThatWo Geschichten leben. Entdecke jetzt