Wir saßen im Bus. Alles war voll und Louis hatte sich auf meinen Schoß gesetzt. Es war viel zu warm und ich starb so halb. Dazu kam auch noch der unangenehme Geruch von vielen Menschen und die pralle Sonne, die durch das Fenster auf mein Gesicht knallte.
"Wir sind gleich da", sagte Louis und ich nickte. Ich schwitzte, alles klebte und mein Kopf tat weh.
"Sollen wir dann in den Pool?", fragte Louis und ich nickte einfach, denn ich konnte nicht mehr reden. Louis schien das zu verstehen und als der Bus dann endlich halt machte standen wir auf und verließen den überfüllten Bus. Tief atmete ich durch, als die etwas kühlere Luft auf meinen Körper prallte und schloss kurz meine Augen um meinen Kreislauf, der an heißen Tagen oft verrückt spielte, wieder unter Kontrolle zu bekommen.
Alles war wieder gut. Wir liefen ruhig nebeneinander her, als wir am Haus ankamen, noch lachend aufschlossen, und plötzlich das laute Streiten von meiner Mutter und Louis' Vater hörten. Meine Augen wurden groß, auch Louis stockte und etwas ratlos blickten wir uns an.
"Warum solltest du das denken!", schrie meine Mutter und ich zog meine Augenbrauen verwirrt zusammen, als ich leise aus meinen Schuhen schlüpfte. Louis tat es mir gleich. "Kannst du nicht an ihn glauben?!", schrie meine Mutter weiter und ich verstand den Kontext hinten und vorne nicht.
"Wollen wir hoch?", flüsterte Louis und ich nickte schnell, weshalb wir auf Zehenspitzen die Treppen hoch flitzten.
Im Zimmer angekommen atmete ich tief durch, als mir der Schweiß von dem bisschen Treppenlaufen die Stirn nach unten tropfte. "Harry geht es dir gut?", fragte Louis besorgt, als plötzlich ein Stechen durch meinen Bauch fuhr und ich erschrocken in die Knie ging. Louis war sofort da, hielt mich fest, als ich wieder zu Atem kam. "Was war gerade?" Ich zuckte mit den Schultern und sank erschöpft nach hinten auf den Boden. "Es ist heute einfach zu warm", seufzte ich und kuschelte mich leicht an Louis, der mir einen Kuss auf die Stirn drückte.
"Sag mir, wenn wieder was ist, ja?" Ich nickte und genoss die Sanftheit, die in Louis' Worten und Berührungen steckte und genoss sie einfach. Vielleicht liebte ich ihn ja wirklich. Ich hoffte ich tat es.
~~•~~
"Harry?"
"Hm?"
Ich hob meinen Kopf und sah meine Mutter auf mich zukommen, als sie sich zu mir aufs Bett setzte. Louis hatte Prüfungen und war nicht da und Mark wusste ich nicht, wo er steckte.
"Du verstehst dich gut mit Louis oder?" Ich nickte etwas verwirrt und sofort hatte ich ein ungutes Gefühl. Was war los? Wusste sie irgendwas? "Das freut mich doch... Ich bin mir nicht ganz sicher, ob es so gut war mit Mark zusammen zu ziehen." Meine Augen wurden groß und ich starrte sie an, als sie ihren Blick senkte. "I-ich weiß nicht, aber es war glaube ich nicht gut, eine junge Beziehung so früh so stark zu belasten." Schluckend nickte ich und sah dann auf Louis' Seite des Zimmers. "Weiß Mark es?" Meine Mum schüttelte nur den Kopf und seufzte leise. "Noch nicht. Ich wollte es erst dir erzählen, dann Mark und dann Louis."
"Liebst du Mark nicht mehr?"
"Ich war mir nicht sicher, ob ich es jemals getan habe. Doch ich glaube nicht, nein. Er hat Dinge gesagt in den letzten Monaten, dich nicht ausgeschlossen und naja."
Ich nickte stumm und sogleich fing ich an mich zu fragen, ob das bei mir und Louis vielleicht genauso war. Ich war mir sicher noch nicht alle Seiten von ihm zu kennen, doch was wenn ich irgendwann alle kannte und eine mich so sehr verletzen würde, dass ich es nicht mehr bei ihm aushalten würde?
Nein daran wollte ich überhaupt nicht denken.
Daran sollte ich überhaupt nicht denken.
Louis war wundervoll. Und ich wusste, dass er grumpy sein konnte. Doch das würde nichts daran ändern ob ich ihn liebte oder nicht. Er war fürsorglich, immer für mich da und er suchte Komfort in mir. Nein das zwischen mir und Louis war nicht zu vergleichen mit dem von Mum und Mark.
Was auch immer vorgefallen war, meine Mum fühlte sich nicht gut dabei. Sie wollte das nicht mehr. "Du solltest nochmal darüber nachdenken", sagte ich vorsichtig und nahm ihre Hand. "Das war ein großer Schritt und es ist vielleicht ein noch größerer ihn wieder ungeschehen zu machen." Meine Mum nickte drückte meine Hand und seufzte. "Ich hab gehofft, dass ich endlich mein Glück gefunden hätte", sagte sie traurig und ich sah ihre Tränen in den Augen. Seufzend zog ich sie an mich und schloss meine Arme um sie. "Vielleicht hast du es ja? Oder du wirst es noch finden, ich bin mir ganz sicher. Du hast es verdient." Meine Mutter seufzte ebenfalls leise und löste sich dann wieder von mir. "Ich hab mein Glück in dir, Harry. Doch ich wünschte mir natürlich, dass es auch auf andere Weise wieder gefunden wird. Doch irgendwie sollte es nicht sein. Wir haben uns schnell auseinander gelebt."
Ich nickte traurig und schaute dann wieder zu Louis' Seite. Es würde ihm und mir das Herz brechen, würde ich ausziehen. Wir hatten hier ziemlich viele Erinnerungen. So viele, man könnte eine Bücherserie darüber schreiben.
"Ich wünschte ich hätte solche Herzchenaugen wie du", sagte meine Mum dann leise und ich hörte das Brechen ihrer Stimme heraus. Verwirrt blickte sie mich an und ich sah ihr sanftes Lächeln, was allerdings nicht zu ihren leidenden Augen passte.
"Was meinst du?", fragte ich vorsichtig und Mum seufzte. "Ich weiß, dass du und Louis zusammen seid", sagte sie dann und überrascht schaute ich sie an. "Woher das?", fragte ich und hätte mir gegen die Stirn schlagen können, weil ich es nicht verleugnet hatte.
Doch Mum lächelte einfach weiter, zwar etwas gequält, aber sie lächelte. "Ich hab euch vor einer Woche zusammen im Supermarkt gesehen. Ihr habt Händchen gehalten und du hast Louis so verträumt angesehen. Ich habe zuerst deinen Namen gerufen, als ich euch gesehen habe, aber ihr wart in eurer eigenen Welt", sagte meine Mum und eine kleine Träne kullerte aus ihrem Auge.
Sofort zog ich sie wieder an mich. Ich schluckte den Klos in meinem Hals nach unten und kniff kurz meine Augen zusammen. "Ich war mir zu dem Zeitpunkt eigentlich schon sicher, doch dann ist dir irgendwas runter gefallen und als du dich wieder aufgerichtet hast hat Louis dir einen Kuss gegeben", flüsterte meine Mutter und ich schluckte leise. "Ich freu mich für euch", sagte meine Mutter dann und holte tief Luft. "Aber irgendwie hatte ich mir das alles anders vorgpestellt." Ich nickte daraufhin und hielt sie einfach fester bei mir.
"Es tut mir leid", flüsterte ich leise, doch meine Mum schüttelte mit dem Kopf. "Das macht es leichter für euch beide", sagte sie leise, doch ich schüttelte seufzend den Kopf. "Es soll dir auch gut gehen." "Das wird es. Es macht mich schon glücklich, dass du jemanden gefunden hast. Auch wenn es Louis ist." Ich nickte, als meine Mum auch schon aufstand und das zimmer verließ.
Zurück blieb ein komisches Gefühl. Gemischt aus Erleichterung und Angst, allerdings auch Sorge und Trauer. Woher die ganzen Emotionen kamen wusste ich nicht. Doch sie waren da und das konnte ich nicht ändern.
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Stepbrothers Don't Do It Like That
Fanfiction"Kann ich dich was fragen?", fragte ich leise und abwartend zog Louis dir Augenbrauen nach oben. "Ich weiß, dass du mich nicht magst", seufzte ich und Louis nickte langsam. "Aber... Hasst... du mich?", fragte ich leise und etwas veränderte sich in...