Autsch |27

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Es war der nächste Morgen und wir waren draußen am Pool. Ich genoss das und die Wärme, während ich Louis dabei zuschaute, wie er einen Turm aus Schwimmreifen baute. "Tut dein Rücken eigentlich weh?", fragte ich leicht schuldbewusst, denn die tiefen Kratzer, die sogar geblutet hatten, waren eindeutig von mir. "Nicht so sehr wie dein Hintern", grinste Louis und zwinkerte mir verschmitzt zu, was mich rot werden ließ.

"Kommst du jetzt endlich mit rein?", fragte ich schmollend und Louis gab sich geschlagen, als er mit einer Arschbombe in den Pool sprang und dann auf mich zu schwamm. Ich schüttelte mich, als Louis seine kalten Arme um meinen erhitzen Körper schlang, doch genoss es kurz darauf und schmiegte mich nach hinten an seine Schulter. "Hast du dich eingecremt?", fragte Louis und ich nickte. "Ich hoffe sehr für dich du auch", grinste ich und Louis nickte. "Immer doch." Leicht drückte er seine Lippen auf meine Stirn und wiegte uns hin und her. "Ich liebe dich", summte er mir ins Ohr und leise kicherte ich. "Ich liebe dich auch."

"Ich werde dich so vermissen", seufzte Louis und zog eine traurige Schnute, weshalb ich ihm leicht lächelnd über den Kopf strich. "Ich werde wieder kommen. Und wir werden schreiben und telefonieren!" Louis lachte jetzt und nickte. "Natürlich werden wir das. Ich muss ja informiert bleiben." Louis grinste breit und ich musste schmunzelnd meinen Kopf schütteln, als Louis mich plötzlich hoch hob und ins Wasser schmiss.

Überrascht schrie ich auf und schnappte nach Luft, als ich wieder oben war und Louis böse anschaute. "Na warte", zischte ich und Louis musste laut lachen, verstummte aber recht schnell, als ich ihn auch ins Wasser schmiss.

~~•~~

Ich lag im Schatten und betrachtete Louis neben mir schlummern. Allerdings schweifte ich ab und blickte stattdessen an mir runter. Die dicke Narbe auf meiner Hand und die vielen kleinen Erinnerungen an die dunklen Zeiten auf meiner Haut ließen mich seufzen. Sie waren nicht schön, ganz und gar nicht. Und egal wie oft man mir erklärt hatte, dass Narben Geschichten erzählten, ich wollte sie nicht haben. Sie sollten verschwinden, mich all das vergessen lassen.

Und dann trat meine Mum aus der Tür und lächelte mich sanft an, als sie auf uns zu kam. "Hey Mum", sagte ich und versuchte zu lächeln, was sie erwiderte. "Hey mein Schatz." Ihr Blick fiel auf Louis und sie zog ihre Augenbrauen hoch. "Autsch", sagte sie und auch mein Blick fiel auf Louis und ich biss mir auf die Lippe. "Ich hoffe sehr ihr habt verhütet", sagte sie warnend und ich nickte schnell. "Ich will jetzt nicht über sowas reden Mum!", sagte ich mit rosa Wangen und meine Mutter lächelte. "Natürlich nicht Großer. Aber sei vorbildlich." "natürlich."

Mum setzte sich neben mich und schaute mich an. "Geht es dir gut?" Ich nickte leicht und nahm dann eine Hand von Louis. "Ich bin glücklich. Zumindest die meiste Zeit. Er lässt mich vergessen." Mum nickte und strich mit über die Schulter. "Das ist schön zu hören."

"Und bei dir und Mark?", Traute ich mich vorsichtig zu fragen und meine Mutter seufzte und zuckte mit den Schultern. "Ich weiß es nicht." Ich nickte und strich über ihre Schulter. "Das wird schon", flüsterte ich ihr zu und zog sie an mich. "Ich hoffe", lächelte meine Mum traurig und ich nickte. Louis' Hand schloss sich fester um meine und grinsend schaute ich zu ihm nach unten. Er grummelte leise und ich lächelte liebevoll zu ihm nach unten. "Halt an ihm fest", sagte meine Mum und ich nickte. "Werde ich. Ich liebe ihn." Das Lächeln auf den Lippen meiner Mum wurde breiter und sie nickte. "Das spürt man. Und man sieht es." Ich grinste und nickte. "Dann lass ich euch mal wieder alleine. Willst du mir später beim Kochen helfen?", fragte sie noch und ich nickte. Also ging sie und ich blieb bei Louis und strich durch seine Haare.

~~•~~

"Das Essen schmeckt toll", freute sich Louis und ich grinste ihn an, als er gleich noch eine Gabel nahm und sie genüsslich in seinen Mund schob. Liebevoll strich ich unter dem Tisch über seinen Oberschenkel und schaute dann zu meiner Mum. "Das freut mich", sagte diese und glücklich lehnte ich mich zurück.

Irgendwie war alles perfekt. Außer vielleicht das ziehen in meinem Hintern, aber das würde vergehen. Hoffentlich.

"Der Salatdressing ist gut. Hast du einen anderen gemacht?", fragte Mark und meine Mutter schaute mich an. "Harry hat ihn gemacht." Ich lächelte wie ein Frosch und nickte leicht. "Schmeckt gut", sagte Mark und dankend sah ich ihn an. Es war irgendwie immernoch seltsam mit ihm.

"Harry und ich gehen zusammen auf den Ball", sagte Louis dann plötzlich und mein Blick richtete sich sofort auf ihn. Mum lächelte überrascht und Mark machte große Augen. "Was?", fragte er nochmal nach und Louis lächelte mich an. "Harry und ich gehen zusammen auf meinen Abschlussball." "Warum?", fragte Mark und zog verwirrt die Augenbrauen zusammen. "Ich fande es schön ihn zu fragen", sagte Louis lächelnd und es war schön ihm auch einfach nur beim Reden zuzuhören. "Wird es nicht seltsam kommen, wenn du mit deinem Stiefbruder auf deinen Ball gehst?", fragte Mark und bei dem Wort Stiefbruder zog sich schon wieder alles in mir zusammen. "Es wird nicht seltsam kommen, wenn ich mit meinem Freund da hingehe."

Und Boom die Bombe war geplatzt, Marks Kinnlade lag fast auf dem Boden und seine Augäpfel drohten ihm aus dem Kopf zu fallen. "Dein... Freund." Mark schluckte und blickte mich an, doch ich schaute nur lächelnd zu Louis. Mum kickte mir leicht gegens Schienbein, da ich dabei war alles um mich herum zu vergessen, außer ihn.

"Das geht doch nicht!", sagte Mark plötzlich und ich verengte meine Augenbrauen. "Doch", sagte ich mit etwas nachdruck und spürte Louis' Hand auf meinem Oberschenkel. "Aber ihr werdet Stiefgeschwister sein, das ist falsch!" "Nein Mark, schau sie dir doch an! Sie sind glücklich und wollen eben gemeinsam als Paar auf den Ball gehen. Lass sie zusammen sein, du wirst es nicht ändern können."

Mark schien vor Wut zu kochen, als er aufstand und nach drinnen ging. "Ich werde meinen Kopf frei bekommen. Wahrscheinlich müsst ihr ein paar Tage ohne mich auskommen", brummte er noch und ich schluckte merklich, da sich Louis' Hand auf meinem Oberschenkel verkrampfte.  Ich konnte verstehen, dass Mark erstmal etwas Zeit brauchte, doch es war Louis, dem er eben lautstark seine Meinung aufgetischt hat.

Stepbrothers Don't Do It Like ThatWo Geschichten leben. Entdecke jetzt