Er weiß gar nichts |19

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Es war zum ersten Mal in diesem Jahr richtig schön warm draußen und ich lag auf der Liege im Schatten. Neben mir standen Kirschen, zwar noch nicht von dem Baum über mir aber das würde sich bald ändern.

Louis und sein Vater machten gerade den Pool sauber und wenn ich sage, dass Louis dabei heiß aussah, dann tat er das auch.

In der Hitze trug er kein Shirt. Sein leicht trainierter Oberkörper glänzte wegen Sonnencreme und einem leichten Schweißfilm. Seine Haare hatte er mit einem Haarband nach hinten geschoben.

Seine lockere Sporthose sah so verdammt gut an ihm aus und betonte seinen Hintern perfekt. Er sah heiß aus und er war meins sowie ich seins.

"Du starrst", flüsterte Louis, als er zu mir rüber kam und sich grinsend eine Kirsche schnappte. "Was soll ich denn machen, wenn ich einen so heißen Freund habe?", flüsterte ich grinsend zurück. Louis schmunzelte und nahm sich gleich noch eine Kirsche.

"Musst du nicht weiter deinem Vater helfen", schmunzelte ich und schaute mich nach Mark um, der aber weit und breit nicht zu sehen war. "Der muss schnell was besorgen." Grinsend kam Louis näher und meine Hand legte sich auf Louis' hübschen Hintern, der nur von der Shorts und Boxer bedeckt war.

"Er kommt bald wieder zurück", flüsterte Louis und ich strich mit meiner Hand über die schöne Rundung. "Außerdem ist deine Mutter da." Leise seufzte ich und zuckte mit den Schultern. "Was soll ich machen, du bist viel zu attraktiv." Louis schmunzelte mir zu und mein Herz schlug kräftig gegen meine Brust. "Ich hab dich lieb Harry." "Ich dich auch. Sehr sogar."

"Louis! Ich hab das ganze Zeug kannst du mir tragen helfen?" Schnell klapste ich Louis auf den Hintern, bevor er weg trat, mir einen Kuss zu warf und dann schnell ums Haus zu seinem Vater joggte.

Heiß.

~~•~~

Wir alle saßen draußen. Die Steine unter meinen Füßen waren noch warm und zufrieden betrachtete ich die Landschaft hinter dem großen Kirschbaum.

"Harry willst du was von dem Salat?", fragte meine Mutter und lächelte mich liebevoll an, weshalb ich zurück lächelte. "Gerne", meinte ich und hielt ihr meinen Teller hin, der mir dann allerdings aus der Hand rutschte und auf dem Boden landete.

Fluchend kniete ich mich hin und hörte gar nicht, wie meine Mutter mir sagte es zu lassen, bis ich mich schnitt. Zischend starrte ich auf das Blut und wurde von Louis dann auch schon zurück gezogen. "Was machst du denn?", fragte er Kopfschüttelnd und schob mich nach drinnen in die Küche.

Ich spürte die Tränen und wischte sie mir weg, als sich ein brennendes Ziehen durch meine Hand zog. "Harry stopp, jetzt hast du das ganze Blut verschmiert", sagte Louis fürsorglich und zog meine Hand zu sich. "Das sollte sich ein Arzt ansehen", seufzte Louis. "Ich glaub da sind Splitter drinnen."

Louis behielt Recht, als wir 2 Stunden später wieder nach Hause kamen. Meine Hand wurde genäht und ein dicker Verband war um meine Hand gewickelt. Dazu hatte ich auch noch Hunger, mir war leicht schwindelig und ich hatte noch nicht einmal einen Kuss von Louis bekommen.

"Komm Harry lass uns wieder nach draußen gehen und was essen", sagte Louis leise. Er hatte sich freiwillig gemeldet mich zum Arzt zu fahren und hatte auch nichts gegessen.

Bevor wir gegangen waren hatte er mir noch schnell das Blut aus dem Gesicht gewischt und nun setzten wir uns zurück an den Tisch. Meine Mutter machte mir Salat auf den Teller und seufzend aß ich ihn gemeinsam mit meinen Morzarellasticks und den Kartoffeln.

Ich schwieg. Die anderen um mich herum taten es nicht. Das Essen war schon kalt und ich wollte einfach nur weinen.

"Harry?", fragte Louis leise und streichelte unauffällig über meinen Oberschenkel. "Willst du hochgehen?", Fragte er leise und drückte etwas zu. Mark und Anne redeten ungestört. "Ja. Ich denke das wäre besser", flüsterte ich und rieb kurz unter meiner Nase. Louis nickte und nahm die restlichen Morzarellasticks und die paar Kartoffeln. Dankbar schaute ich ihn an und lächelte vorsichtig. "Ehm ich geh dann hoch", sagte ich schließlich und meine Mutter nickte, Mark aber schien nicht erfreut. "Könntest du vielleicht sitzen bleiben, bis wir alle fertig sind?", Fragte er und ja natürlich normalerweise würde ich das auch tun, doch es ging mir nicht gut. "Dad", fauchte Louis schon fast und sah seinen Vater warnend an. "Wir bleiben doch alle sitzen. Es wäre schön, wenn wir alle etwas mehr als Familie zusammenwachsen."

Meine und auch Louis' Augen verengten sich. Und nein ich hätte es nie gewagt. Ich hätte es nie gesagt, aber ich musste. "Das will ich nicht. Und ich gehe jetzt hoch. Mir egal was du von mir hältst", brummte ich sauer und stürmte nach oben. Meine Mutter wollte mir folgen, doch wurde dann von Mark zurückgehalten. Louis dagegen kam mir nach.

Hinter unserer Zimmertür brach ich zusammen und Louis versuchte mich aufzufangen, bevor wir zusammen auf den Boden sanken. Ich krallte mich an ihn und schluchzte an seine Brust, während seine Hände über meinen Rücken strichen und seine Lippen sich immer wieder auf meine Haut drückten. Er hielt mich fest. Er hielt mich fest bei sich.

~~•~~

Louis war im Bad.
Ich saß währenddessen auf der Treppe und hörte wie Mark und meine Mutter sich stritten.

"Er will es doch auch nicht!", hörte ich Mark brüllen und zuckte leicht zusammen. Er sollte so nicht mit meiner Mutter sprechen.

"Das kannst du von ihm auch nicht erwarten! Von keinen der beiden!" Meine eine Hand krallten sich ans Geländer und traurig schluckte ich. "Er respektiert mich nicht!" "Er hatte eine schwere Zeit, das kann man nicht vergleichen!"

"Seine scheiß Depressionen sind keine Entschuldigung!", schrie Mark fast schon so laut, dass es die Nachbarn hören könnten und ich konnte nicht anders als zu weinen. "Er kann nichts dafür und es ist sehr wohl eine Entschuldigung. Wenn du es wagen solltest so etwas jemals vor meinem Sohn zu sagen, dann schwöre ich dir war's das!"

"Anne i-" "Nein! Es wurde alles gesagt."

Und damit hörte ich sich eine Tür öffnen und dann wieder schließen. Mark atmete wohl frustriert aus und ich spürte einen Arm um meine Schulter. "Nicht weinen Curly. Er weiß gar nichts", flüsterte Louis mir zu und drückte seine Lippen auf meine Schläfe. Ich genoss das angenehme warme Gefühl und seufzte leise, als Louis' Lippen sich endlich auf meine Lippen drückten. Sachte und unschuldig.

Stepbrothers Don't Do It Like ThatWo Geschichten leben. Entdecke jetzt