Dank eines einfachen,zeitlich begrenzten Stärkungszaubers und einigen Runen,die er sich selbst aufgetragen hatte, schaffte Alec es mithilfe von Magnus in ein Waldstück. Alec und Magnus hatten nicht mehr viel gesprochen und der Hexenmeister ging voran und ließ mit kleinen Handbewegungen überlange Äste und Ranken zurückweichen. Der weiche, bemooste Boden federte Alecs Schritte ab,machte den Weg aber auch anstrengender. Er fiel nach und nach hinter Magnus zurück,der sich kein einziges mal umdrehte. Inzwischen konnte er seinen Freund fast nicht mehr zwischen dem dichten Grün erkennen. Alec spürte wie die Kraft des Zaubers nachließ und fiel hart in ein Dornengestrüpp,als sein Fuß sich in einer Ranke verhedderte. Er blieb liegen. Er konnte nicht mehr. Schwer atmend hob er seinen Kopf,doch Magnus war kaum noch zu sehen.
"Magnus",schrie er so laut er konnte und der Hexenmeister drehte sich ruckartig um und erstarrte. Innerhalb kürzester Zeit war er bei ihm.
"Hast du dich verletzt?",fragte er besorgt,als er Alec aufhalf,der kaum noch aufrecht stehen konnte.
"Ich werde den Zauber erneuern",murmelte er und begann die Formeln zu sprechen.
Dankbar blickte Alec ihn an,als er spürte wie ein wenig Energie in seinen Körper zurückkehrte.
"Magnus,warum sollte Tessa uns helfen können?",fragte er.
"Ich weiß nicht,ob dir irgendjemand helfen kann,aber falls es etwas gibt,weiß man es im Spirallabyrinth",sagte Magnus.
Alec nickte abwesend. Er hatte seine Hoffnung aufgegeben und irgendwie auch nicht. Er wollte leben. Für Magnus.
*
Clary saß neben Jace auf dem Bett in seinem Zimmer bei den Penhallows,auf dem er nach der Befragung völlig erschöpft zusammengebrochen war. Besorgt strich sie ihm sein Haar aus der Stirn.
"Bist du sicher,dass es dir gut geht?",fragte sie zum hundertsten mal und Jace stieß ein halb genervtes, halb belustigtes Schnauben aus.
"Ja Clary,ich bin nur müde",sagte er,setzte sich auf und gab Clary einen Kuss auf die Stirn.
Die Befragung hatte den Rat nur in seiner Meinung bestätigt,dass es sich um Werwölfe handeln musste. Jace hatte zwar beteuert,dass er das Wesen nur für einen Werwolf gehalten hatte,doch diese Tatsache wurde als unwichtig abgetan. Isabelle hatte sich furchtbar aufgeregt,dass es doch einfach nur leichter war Schattenweltler zu beschuldigen,als die wahren Täter zu finden. Zudem hatte man Luke eine Frist gesetzt,in der er die verantwortlichen ausfindig machen sollte,was wiederum Jocelyns Zorn erregt hatte. Clary hasste sich manchmal dafür einer der unglaublich arroganten,selbstbestimmten Schattenjäger zu sein,doch ihre Sorge um Alec und Magnus verdängte alles andere.
"Clary,es tut mir übrigens leid",sagte Jace jetzt und drehte sich so zu ihr,dass er ihr in die Augen sehen konnte.
"Was tut dir leid?",fragte sie verwirrt.
Jace wirkte ebenfalls erstaunt.
"Dass ich ihn vergessen habe".
"Was?". Jetzt lachte Jace.
"Deinen Geburtstag?".
Clarys Augen weiteten sich und Jaces Lachen versiegte und wurde zu einem ungläubigen Grinsen.
"Du hast deinen eigenen Geburtstag vergessen?",fragte er und Clary schlug sich dramatisch die Hände vor die Augen. Als sie sie wieder herunter nahm war Jace ganz nah an ihrem Gesicht.
"Du hast dir so, oder so ein Geschenk verdient",raunte er und schlang seine Hände um ihre schlanken Hüften.
Sanft zog er sie zu sich und küsste sie ganz sanft auf den Mund. Clary lief ein Schauer über den Rücken und sie lächelte gegen Jaces Lippen,der sie noch näher an sich drückte. Er vertiefte den Kuss und er wurde intensiver. Clary hatte sich schon lange nicht mehr so wohl gefühlt,wie jetzt ihn Jaces muskulösen Armen. Sie vergrub ihre Hände in seinem weichen goldenen Haar und küsste ihn leidenschaftlicher. Das hatten sie schon so lange nicht mehr getan. Für einen kurzen Moment löste sich Jace von ihr und seine Augen leuchteten warm als er sagte:
"Alles Gute zum siebzehnten Geburtstag,Clary".
*
Magnus hatte Alec den restlichen Weg lang gestützt und blieb dann abrupt stehen,als sie das Ziel erreicht hatten. Es handelte sich um ein Erdloch im Waldboden, das etwa einen Meter breit war und von herunterhängenden Wurzeln und Zweigen verdeckt wurde. Es wirkte wie der Eingang zum Bau einer verstörend großen Maus und Magnus erschauderte bei dem Gedanken an übergroße Nagetiere. Alec wirkte nicht sehr überzeugt,tat Magnus allerdings den Gefallen nichts zu sagen.
"Ich nehme an,du ahnst,was jetzt kommt?",fragte Magnus und Alec nickte ergeben.
"Es ist nicht so,wie es aussieht. Wir müssen nur hineinkriechen den Rest-",er schnippte mit den Fingern und blaue Funken stoben,"-erledigt Magie".
Einen Moment lang standen sie schweigend vor dem Eingang.
"Worauf warten wir? Wolltest du nicht schon immer einmal in ein Erdloch kriechen? Jeden Tag etwas neues",sagte Magnus übertrieben fröhlich.
"Heißt das du warst noch nie hier?",fragte Alec misstrauisch.
"Bisher bestand kein Bedarf,Alexander",seufzte Magnus.
"Woher weißt du dann,ob es sicher ist? Ob das überhaupt der Eingang ist?".
"Ich weiß es nicht,aber wir werden es jetzt herausfinden",sagte Magnus,kniete sich auf den Boden und verschwand.
Alec folgte ihm seufzend.
DU LIEST GERADE
Malec-Eine unsterbliche Liebe?
FanfictionNach den Ereignissen in der Dämonendimension scheint endlich ein wenig Ruhe in die Beziehung von Magnus Bane,dem obersten Hexenmeister von Brooklyn und Alec Lightwood,dem jungen Schattenjäger aus dem New Yorker Institut, eingekehrt zu sein. Magnus...